Die Vredener Vereine würden gerne noch häufiger auf Kunstrasenplätzen spielen und trainieren.

© Anne Winter-Weckenbrock

Ausschuss empfiehlt Bau von Kunstrasenplätzen für 1,7 Millionen Euro

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Kunstrasenplätze sind unbedingt notwendig, sagen die Vredener Vereine. Kunstrasenplätze schädigen die Umwelt, sagen die Grünen. Und dann ist da ja noch die Frage der Finanzierung.

Vreden

, 04.03.2021, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach mehreren Jahren Diskussion wird es nun konkret: Der Bildungs-, Sport- und Kulturausschuss hat den Plänen für zwei Kunstrasenplätze zugestimmt. Der Rat muss die Kosten in Höhe von 1,75 Millionen Euro noch in den Haushaltsplan einstellen.

Kurzer Rückblick: Bereits im Jahr 2016 hatten der FC Vreden und die Spielvereinigung den Wunsch nach einem Kunstrasenplatz öffentlich gemacht. Im Jahr 2018 folgte ein ähnlicher Antrag von den Sportvereinen in Ammeloe, Lünten und Ellewick. Die Pläne wurden jedoch zurückgestellt – erst wollte man auf die Sportentwicklungsplanung warten, dann auf den Beschluss zum Schulcampus, dann auf eine Entscheidung über Fördergelder.

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Diese wurden im Jahr 2020 abgelehnt und jetzt möchte niemand noch länger warten. Theoretisch wäre es zwar möglich, dass die Kunstrasenplätze im nächsten Jahr doch noch gefördert werden, diese Möglichkeit hält die Verwaltung jedoch für sehr gering.

Auf der anderen Seite sieht die Verwaltung den Bedarf für Kunstrasenplätze. Die Vereine begründen diesen damit, dass die Plätze auch im Winter bespielt werden können. Die Naturrasenplätze sind nach Schnee oder starken Regenfällen häufig gesperrt.

Jeder Kunstrasenplatz kostet 880.000 Euro

Einer der beiden neuen Kunstrasenplätze soll im Sportzentrum an der Ottensteiner Straße entstehen, der andere in Ammeloe. Das von der Verwaltung beauftragte Planungsbüro geht davon aus, dass jeder Platz rund 880.000 Euro kosten wird. Die Stadt soll davon 90 Prozent übernehmen, 10 Prozent müssen die Vereine übernehmen. Normalerweise bringen sich Vereine bei solchen Projekten in Form von Eigenleistung ein, doch das sei in diesem Fall nicht möglich, heißt es in der Vorlage zur Ausschusssitzung.

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Der Ausschuss stimmte schließlich für die Pläne und beauftragte die Verwaltung damit, die Errichtung zu vergeben. Im Juli könnten die Arbeiten beginnen, Fertigstellung wäre dann im Oktober 2021.

Grüne sehen zu viele Schäden für die Umwelt

Nur die Grünen sind mit diesen Plänen ganz und gar nicht einverstanden. Über Jahre hinweg haben sie bei allen Beschlüssen zu diesem Thema gegen die Kunstrasenplätze gestimmt – so auch in diesem Fall.

Sie sind der Meinung, dass vor allem das Granulat, das auf den Kunstrasenplätzen verteilt wird, der Umwelt schadet. Tatsächlich gibt es Studien, die diese Bedenken belegen. Mikroplastik, das ins Grundwasser gerät, krebserregende Stoffe in dem genutzten Kunststoff und große Probleme bei einer späteren Entsorgung sorgen dafür, dass die Grünen keinen Kunstrasenplatz wollen. So argumentierten sie über Jahre hinweg.

Die Verwaltung versichert hingegen, dass keine gesundheitsschädigenden Stoffe zum Einsatz kommen werden und die Frage der Entsorgung schon bei der Vergabe geklärt werde.