
© Markus Gehring
„Kropp Stahl“ in Vreden ist seit 24 Jahren stetig auf Expansionskurs
Lokale Wirtschaft
Die „Kropp Stahl GmbH“ wurde 1996 in Vreden gegründet. Seitdem wächst das Unternehmen stetig. Aus drei Mitarbeitern wurden inzwischen 80. Und auch die Projekte werden immer größer.
Rund 24 Jahre ist es her, dass drei Männer aus dem Westmünsterland beschlossen, sich in Vreden selbstständig zu machen. Franz-Wilhelm Frankemölle, Josef Blömer – die heutigen Geschäftsführer – und Karl-Heinz Flüthmann, der 2015 in Ruhestand ging, übernahmen die Eisenhandlung von Firmengründer und Namensgeber Heinrich Kropp. Gemeinsam gründeten sie 1996 die „Kropp Stahl GmbH“.
Am Standort Master Esch im Vredener Industriegebiet nahmen sie mit drei weiteren Mitarbeitern die Arbeit auf und entwickelten die beiden Hauptgeschäftsfelder, den Stahlhandel und das Baugewerbe, kontinuierlich weiter. Heute arbeiten 80 Mitarbeiter für Franz-Wilhelm Frankemölle und Josef Blömer. 1998 zog das Unternehmen wegen Platzmangels an die Lise-Meitner-Straße ins Industriegebiet Gaxel. 2002 eröffnete der zweite Standort in Dorsten.
„Mit den Aufträgen gewachsen“
„Wir sind mit unseren Aufträgen gewachsen“, sagt Lukas Frankemölle, Sohn von Franz-Wilhelm Frankemölle und seit sieben Jahren als kaufmännischer und technischer Leiter im Betrieb. Er selbst war dabei, als 2019 der Anbau am neuen Standort fertiggestellt und damit die neue Produktions- und Lagerfläche verdoppelt wurde.

Franz-Wilhelm Frankemölle ist zuständig für den Standort Vreden. Sein Geschäftspartner Josef Blömer organisiert die Abläufe in Dorsten. © privat
Die Gründe für die Erfolgsgeschichte glaubt er zu kennen: „Wir haben in der Region ein sehr starkes metallverarbeitendes Gewerbe und viele Marktbegleiter. Da ist es wichtig, für die Kunden ein verlässlicher Partner zu sein, der auf Innovationen setzt“, erklärt Lukas Frankemölle. Trotz Expansion habe man immer auf kurze Wege gesetzt. „Unsere Kunden kommen aus einem Umkreis von 100 Kilometern. Dadurch sind die Fahrten für unsere Mitarbeiter vertretbar und man kann schnell Treffen vereinbaren, wenn etwas persönlich besprochen werden muss.“
Stahlhandel macht noch 30 Prozent aus
Seit der Gründung der Kropp Stahl GmbH hat sich der Werkstoff, mit dem das Unternehmen arbeitet zwar nicht geändert, die Aufträge allerdings schon. Zwar wird auch heute noch – wie unter Heinrich Kropp – mit Profilstahl gehandelt, dieser Teil macht noch rund 30 Prozent des Umsatzes aus. Die anderen 70 Prozent entfallen auf Baustahl.

Die Hallen am Produktionsstandort Vreden wurden im vergangenen Jahr noch einmal verdoppelt. © Markus Gehring
„Vom Einfamilienhaus bis zur Wohnanlage beliefern wir unsere Kunden mit allem, was für den Bau benötigt wird: Rohre, Bleche, Stahlträger, Bewehrungsstahl. Alles immer sehr kundenspezifisch“, erklärt Lukas Frankemölle. Um die Arbeit vor Ort zu reduzieren, wird in den Produktionshallen, die mittlerweile eine Fläche von rund 8000 Quadratmetern einnehmen, möglichst viel vorbereitet. „Die Schweißkonstruktionen liefern wir zum Beispiel vorgefertigt, sodass sie an der Baustelle nur noch eingebaut werden müssen.“
Beteiligung an zahlreichen Großprojekten in der Region
Kropp Stahl war in den vergangenen Jahren an Großprojekten wie dem Kulturquadrat, dem Kaufhaus Berken oder dem Vredener Kult beteiligt. Für Außenstehende kaum wahrnehmbar, da ein Großteil des Metalls von Beton umgeben ist. Aber egal ob Bodenplatte, Wände oder Decken – überall ist ein Stück „Kropp Stahl“ verbaut.
Eine Entwicklung, auf die man beim Vredener Unternehmen stolz ist. Trotzdem ist es Josef Blömer, der vor allem für den Standort Dorsten zuständig ist, und Franz-Wilhelm Frankemölle wichtig, sich auf Wurzeln zu besinnen. „Wir sind und bleiben ein Familienunternehmen“, sagen beide unisono.

Josef Blömer gründete gemeinsam mit Franz-Wilhelm Frankemölle und Karl-Heinz Flüthmann die Kropp Stahl GmbH © privat
Genauso einig sind sie sich darin, dass auch in Zukunft auf Stahl gesetzt wird. „Für einen wirklich stabilen Bau, braucht es Stahl. Außerdem ist es ein nachhaltiger Werkstoff, da er zu einem großen Teil aus Schrott hergestellt wird – es ist ein Recyclingprodukt“, betont auch Lukas Frankemölle. Außerdem berichtet er von neuen Ansätzen in der Branche. „Es gibt Projekte, bei denen auf eine Hybridbauweise gesetzt wird. Das ist dann eine Mischung aus Stahl, Beton und Holz. Es schließt sich nichts gegenseitig aus.“
Wohlwollend, wenn auch nicht namentlich benannt, nahm das Unternehmen die Wahl von Joe Biden zur Kenntnis. Zwar war man selbst nicht direkt von den durch US-Präsidenten Donald Trump verhängten Strafzöllen betroffen, allerdings sorgte die Sanktion insgesamt für schwankende Preise auf den Markt. „Das muss man immer auf dem Schirm haben. Zum Beispiel waren unsere Vorlieferanten von den Strafzöllen betroffen“, so Frankemölle Junior. Allgemein sagt er: „Als Stahlhandel muss man immer das Weltgeschehen im Blick haben.“
1991 in Ahaus geboren, in Münster studiert, seit April 2016 bei Lensing Media. Mag es, Menschen in den Fokus zu rücken, die sonst im Verborgenen agieren.
