
Der Kreisverkehr mit dem „Bußmannschen Kreuz" in der Mitte soll umgebaut werden. Joachim Hartmann erklärt, warum. © Carina Strauss
Kreisverkehr „Bußmannsches Kreuz“ in Vreden soll sicherer gemacht werden
Verkehrssicherheit
Vier Kreisverkehre in Vreden müssen für Radfahrer sicherer gemacht werden. Den Anfang macht der Kreisverkehr „Bußmannsches Kreuz“ – ein Unfallhäufungspunkt.
Die nächste Baustelle auf Vredens Straßen steht in den Startlöchern: Wie die Stadt mitteilt, soll noch im Herbst mit dem Umbau des Kreisverkehres an der Winterswyker Straße/Bahnhofstraße/Up de Bookholt – auf dem das sogenannte Bußmannsche Kreuz steht – begonnen werden. Es ist einer von vier Kreisverkehren, der noch nach dem „alten“ Prinzip funktioniert.
Das heißt: Die Fahrradfahrer werden nicht über die Fahrbahn im Kreisverkehr geführt, sondern kreuzen immer wieder die Ausfahrten der Autofahrer. Gerade am Bußmannschen Kreuz ist das ein Problem. „Hier sind erhebliche Unfallzahlen entstanden und die Unfallkommission baut entsprechend Druck auf“, erklärte Joachim Hartmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung jüngst dem Bau-, Planungs-, und Umweltausschuss.

Die Radfahrer sollen bald komplett über die Fahrbahn im Kreisverkehr geführt werden. © Carina Strauss
Ein Beispiel: Im März erlitt ein 22-jähriger Radfahrer leichte Verletzungen bei einem Unfall mit einem Pkw. Der Vredener querte im Kreisverkehr die Bahnhofstraße, als er von einem Autofahrer aus Stadtlohn angefahren wurde. Dieser wollte den Kreisverkehr in die Bahnhofstraße verlassen und übersah dabei den Radfahrer.
„Das ist sehr gefährlich, denn so tauchen die Radfahrer plötzlich vor den Autofahrern auf“, so Hartmann im Gespräch mit der Redaktion. Der Kreis Borken, die Bezirksregierung Münster sowie die Unfallkommission hätten aufgrund der erhöhten Unfallzahlen wiederholt Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit am Bußmannschen Kreuz gefordert.
„Modernes“ System soll Kreisverkehr sicherer machen
Und so soll nun auch hier auf das moderne System gesetzt werden, bei dem die Radfahrer wie Autofahrer auf der Fahrbahn durch den Kreisverkehr geführt werden. „Sie fahren dann genauso aus dem Kreisverkehr wieder raus wie die Autofahrer auch.“ Von da aus geht es dann auch auf der Straße weiter, es sei denn es gibt benutzungspflichtige Radwege. Wer möchte, habe natürlich immer die Möglichkeit, auf die sogenannten „anderen Radwege“ wieder aufzufahren, also Radwege, die nicht benutzungspflichtig sind, erläutert Joachim Hartmann.
Für drei der Kreisverkehre, die nach dem alten Konzept funktionieren, seien Förderanträge gestellt und auch bewilligt worden, der vierte sei derzeit kein Unfallhäufungspunkt.

Die Verkehrszeichen „Gefahrstelle" sowie das Zusatzschild „Radfahrunfall" weisen auf die Gefahren hin. © Stadt Vreden
Zunächst sollte mit dem Kreisverkehr Alstätter Straße/Ölbachstraße/Breslauer Straße gestartet werden, doch das Bußmannsche Kreuz als Unfallhäufungspunkt wird nun vorgezogen. Der Umbau an der Alstätter Straße ist dann für 2023 vorgesehen.
Verkehrszeichen weisen jetzt schon auf Gefahr hin
Bis zum Umbau wurden zur weiteren Sensibilisierung – auch der Radfahrer – das Verkehrszeichen „Gefahrstelle“ sowie das Zusatzschild „Radfahrunfall“ von der Winterswyker Straße kommend weiter vor versetzt, um mehr Sichtbarkeit für alle Verkehrsteilnehmenden zu schaffen und frühzeitig zu warnen, so die Stadt. Wann genau mit den Umbaumaßnahmen begonnen werden kann, ist noch unklar, die Stadt will die Bürger informieren, sobald ein genauer Zeitpunkt feststeht.
Für den Umbau muss die Kreuzung komplett gesperrt werden. Der Verkehr in Richtung Innenstadt wird dann voraussichtlich über die Ausbachstraße und Up de Hacke geführt, die Ost-West Verbindung über Master Esch / Ladestraße / Marienstraße beziehungsweise nach Fertigstellung der Kreuzung Winterswyker Straße auch über die Ringstraße.
Geboren und aufgewachsen an der Grenze zwischen Ruhrpott und Münsterland, hat Kommunikationswissenschaft studiert. Interessiert sich für Tiere, Kultur und vor allem für das, was die Menschen vor Ort bewegt.