Sonja Möller hat auf ihrer Terrasse Blut gefunden.

© Sonja Möller

Vredenerin findet Blut auf der Terrasse – Polizei schreibt nur einen Bericht

rnKatze angeschossen

Erst ein lauter Knall, dann Blut auf der Terrasse: Sonja Möller vermutet, dass in ihrer Nachbarschaft eine Katze angeschossen wurde. Doch der Polizei sind die Hände gebunden.

Vreden

, 22.01.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein lauter Knall hat Sonja Möller und ihre Familie am Mittwochabend gegen 22.15 Uhr aufgeschreckt. „Es hörte sich an wie ein Schuss“, berichtet die Vredenerin, die an der Ölbachstraße wohnt. Sie schaut draußen nach, kann aber nichts entdecken. Am nächsten Morgen dann der Schreck: Auf der Terrasse sind überall Blutspritzer. Ein Sitzkissen auf dem Gartenstuhl ist voller Blut, auf mehreren anderen Stühlen, an der Wand und auf dem Boden sind Blutflecken zu sehen.

Sonja Möller hat direkt einen Verdacht. „Eine Katze sucht auf der Terrasse häufig Unterschlupf. Sie gehört nicht uns, aber sie ist immer mal wieder hier“, erzählt sie. Sie glaubt, dass die Katze in der Nacht angeschossen wurde. „Dann ist sie verletzt auf die Terrasse gekommen und hat sich hier geschüttelt, sodass sich das Blut verteilt hat.“

Mehrere Stühle auf der Terrasse sind mit Blutspritzern übersät.

Mehrere Stühle auf der Terrasse sind mit Blutspritzern übersät. © Sonja Möller

Die Vredenerin ruft die Polizei. Doch die Beamten können vor Ort nicht viel tun. Sie nehmen den Fall auf und schreiben einen Bericht. „Das hat mich total schockiert. Warum machen die nichts? Sie könnten doch zum Beispiel überprüfen, wer in der Nähe eine Waffe besitzt“, sagt Sonja Möller.

Polizei verweist auf schwierige rechtliche Situation

Diesen Gedanken kann Frank Rentmeister, Pressesprecher der Polizei Borken, durchaus nachvollziehen. Doch ganz so einfach sei die Sache in der Praxis nicht. „Erstens sind nicht alle Waffen registriert. Zweitens muss der Täter ja nicht in der Gegend wohnen. Er kann ja auch dorthin gefahren sein. Und drittens können wir niemanden als Verdächtigen behandeln, nur weil er in der Nachbarschaft wohnt und eine Waffe besitzt“, erklärt er.

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Er könne verstehen, dass sich die Anwohner in solchen Situationen Gedanken machen. Die rechtlichen Möglichkeiten aber seien beschränkt. „Kein Richter oder Staatsanwalt würde uns aufgrund so einer Faktenlage erlauben, die Person als Verdächtigen zu behandeln.“

Katzen werden häufig Opfer von Tierquälern

Tatsächlich kommt es immer mal wieder vor, dass Katzen angeschossen werden – zuletzt an Silvester in Ahaus. „Gerade Katzen sind häufig von Tierquälerei betroffen. Das liegt daran, dass die Freigängerkatzen in fremden Gärten unterwegs sind und zum Beispiel Vögel fangen. Das gefällt nicht jedem“, sagt Frank Rentmeister. Verharmlosen möchte er das aber nicht. „Da habe ich gar kein Verständnis für.“ Rechtlich gesehen handelt es sich um einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

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Sonja Möller hat auch das Ordnungsamt informiert. Dort wolle man die Situation im Auge behalten. Die Vredenerin bittet zudem die Bürger um Aufmerksamkeit, damit nicht noch weitere Tiere oder irgendwann sogar Menschen zu Schaden kommen.

Genau diesen Weg geht auch die Polizei. „Das Einzige, was wir momentan tun können, ist, Zeugen zu suchen und um Hinweise zu bitten“, sagt Frank Rentmeister.

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