Kampfsport statt Rauchen Mathias Denno (37): „Mein Selbstgefühl ist besser geworden“

Kampfsport für Kinder: Mathias Denno (37) will Kindern etwas Gutes tun
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Mit viel Leidenschaft spricht Mathias Denno über „seinen“ Kampfsport: das Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ). Und mit genauso viel Leidenschaft bringt er es seinen „Polareisbären Kids“ bei. Rund 60 Kinder trainiert er mittlerweile in Vreden. Dabei hatte alles mal ganz klein angefangen. „Ich mache das Kindertraining seit knapp drei Jahren. Damals habe ich mit zwei Schülern angefangen“, erklärt der 37-Jährige.

Dass daraus etwas Größeres werden würde – das hatte er damals wohl nicht geahnt. Aber: „Ich habe mich in dem Kindertraining einfach gefunden. Das ist einfach meins.“

Dabei hatte er den Sport eine ganze Zeit komplett aus den Augen verloren. „Vor meiner Lehre habe ich viel Basketball gespielt. Ich war immer sehr sportlich.“ Doch das verlief sich, Mathias Denno schlug einen anderen Weg ein.

Aber irgendwann kam der Punkt, an dem der Vredener mit dem Rauchen aufhören wollte. „Und ich dachte mir: Wenn ich mit dem Rauchen aufhöre, dann muss ich irgendwas anderes machen.“

Vom Rauchen zum Kampfsport

Kampfsport habe ihn schon immer interessiert und so kam der Gedanke: „Mach das doch einfach mal.“ Hinzu kam, dass sein Arbeitgeber ihm ermöglicht hatte, in Tagschicht zu arbeiten. Mathias Denno begann mit dem Training - und er hörte auch nicht mehr auf.

Bevor er mit dem Sport begonnen hat, sei in seinem Leben eigentlich alles so gewesen, wie es sein sollte, doch der Vredener war unzufrieden mit sich selbst: „Weil ich wusste, dass ich früher mal so viel sportlicher war.“ Und dann entwickelte sich die Leidenschaft zum Kampfsport. „Ich bin dadurch kein anderer Mensch geworden. Aber mein Selbstgefühl ist besser geworden. Ich bin einfach zufrieden. Das hat mir vorher gefehlt.“

Arbeit mit Kindern

Eher durch Zufall sei er dann in das Training für Kinder eingestiegen. „Und dabei habe ich das gefunden, was mir Spaß macht, was meine Leidenschaft geworden ist.“ Einige der Kinder, die zu ihm kommen, haben es im Leben nicht immer leicht. „Endlich kann ich Gutes tun, den Kindern helfen, ihnen ein Lachen ins Gesicht zaubern.“

Dass er das schafft, beweisen die rund 20 Kinder, die am Dienstagnachmittag zum Training kommen. Egal ob die ganz kleinen oder die etwas älteren: Alle sind mit sichtlich viel Spaß bei der Sache. Da wird der Trainer auch kurzerhand mal zum Kletterbaum.

„Ich habe gemerkt, dass ich gut mit Kindern und Jugendlichen arbeiten kann. Ich rede gerne mit ihnen, nehme mir die Zeit, höre zu und merke aber auch, wenn etwas nicht stimmt.“

Das Training mit den Kindern ist für Mathias Denno zur Leidenschaft geworden.
Das Training mit den Kindern ist für Mathias Denno zur Leidenschaft geworden. © Carina Strauss

Nicht nur ein Kampfsport

Bei dem Thema Kampfsport würden viele immer nur ans Kämpfen denken. „Aber das ist viel mehr. Dieser Sport gibt einem Selbstbewusstsein, man verhält sich ganz anders. Es ist schön, dass ich den Kindern diesen Schutzmantel mitgeben kann.“

Etwas für die Seele, für die Gesundheit, Agilität, Beweglichkeit, Koordination: Der Sport könne viel geben, meint der Vredener. „Und er hat mir so viel gegeben, das möchte ich weitergeben, muss das jedem zeigen.“

Hinzu komme seine eigene Geschichte. „Ich konnte mich immer daran erinnern, dass ich in meiner Jugend viel Sport gemacht habe.“ Deshalb sei es für ihn so wichtig, dass die Kinder heute ebenfalls Sport machen. „Sie sollen sich irgendwann einmal daran erinnern, auch wenn sie mal einen anderen Weg gehen.“

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