Lukas Eversmeier vom Le Frit spürt die steigenden Preise.

© Nils Dietrich

Frittenfett-Preise explodieren – und machen den Imbiss-Betreibern Sorgen

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Frittierfett, Fleisch, Pommes, Gemüse: Alles wird teurer, das bekommen auch die Imbissbuden zu spüren. Manche von ihnen müssen jetzt selbst an der Preisschraube drehen.

Vreden

, 25.03.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Landauf, landab ist von Inflation die Rede. Alles wird teurer – und das längst nicht nur an der Zapfsäule oder auf der Jahresabrechnung des Stromanbieters. Das bekommen auch die Betreiber von Imbissbuden in Vreden zu spüren, auch sie leiden unter den steigenden Preisen.

Einer von ihnen ist Lukas Eversmeier, der seit Oktober das Le Frit auf der Wassermühlenstraße betreibt. „Steigende Preise haben wir alle“, sagt er. Verpackungsmaterial, Gemüse, Pommes, alles teurer: „Wir haben Preissteigerungen von zehn bis 15 Prozent bei Grundzutaten, das merken wir schon.“

Pflanzenöl im Großmarkt rationiert

Das gilt auch für das Fleisch. Die Tiere werden teilweise mit Getreide gefüttert –und das wird wegen des Krieges in der Ukraine, einem der größten Lieferanten, teurer. Aber nicht nur das: „Und wenn ich dann von Vreden nach Heek fahre, um das Fleisch abzuholen, kostet das jetzt auch 30 Prozent mehr.“

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Pflanzenöl, berichtet Lukas Eversmeier, sei im Großmarkt bereits rationiert. Da bekommt er nur 40 Liter – genug, um einmal die Fritteuse zu füllen. Und bei Le Frit geht ohne die logischerweise nichts. „Ohne Frittierfett kann ich den Laden dicht machen. Oder es gibt demnächst Waffeln.“ Ihm sei sogar schon eine Europalette Frittierfett angeboten worden für 2500 Euro. Die koste sonst 1000 Euro.

Preiserhöhungen nicht geplant

Mit der Ration Fett aus dem Großmarkt kommt der Gastronom bei den bislang zwei Tagen, an denen er geöffnet hat, für zwei Wochen hin. Bitte Ironie: Bislang konnte er wegen des in der Branche grassierenden Personalmangels nicht so häufig öffnen, wie er es gern getan hätte. Nun hat Lukas Eversmeier die Leute nach „langer, aufregender“ Personalsuche gefunden und öffnet ab kommender Woche von Donnerstag bis Sonntag auf. Nur jetzt ist das Fett knapp.

Mustafa Burak Gür vom Orient-Grill will die gestiegenen Einkaufspreise an seine Kunden weitergeben.

Mustafa Burak Gür vom Orient-Grill will die gestiegenen Einkaufspreise an seine Kunden weitergeben. © Nils Dietrich

Die naheliegendste Option hingegen ist für Lukas Eversmeier derzeit keine Option, erklärt er: „Wenn ich überall 15 bis 20 Prozent aufschlagen würde, um es wieder reinzuholen, die Leute würden mir einen Vogel zeigen.“ Das sei undenkbar derzeit.

Probleme mit dem Nachschub

Mit seiner Geschichte steht Lukas Eversmeier nicht allein. Die Redaktion hat weitere Imbissbetreiber gefragt, auch sie leiden unter den steigenden Preisen – und sie überlegen, diese an ihre Kunden weiterzugeben. „In die Zeitung“ möchten sie damit aber nicht.

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Das ist bei Mustafa Burak Gür anders: Er betreibt den Orient Grill in der Innenstadt. Neuerdings bereitet ihm nicht mehr nur die Baustelle am Domhof nebenan Sorgen: „Wir haben Probleme, an Mehl und Öl zu kommen.“ Bislang sei auf den Großhändler noch Verlass gewesen.

Preis für Öl verdreifacht

Auch eine deutliche Steigerung der Preise hat er bereits wahrgenommen: Zuletzt habe er 3,57 Euro für einen Liter Öl bezahlt, ansonsten liege dieser bei 1,15 bis 1,20 Euro. „Die Nachfrage ist groß, die Preise steigen“, sagt er und zuckt mit den Achseln. Obst und Gemüse seien über die Winterzeit ohnehin teurer, aber jetzt machten sich hier die Folgen des Kriegs in der Ukraine bemerkbar.

Diese Situation lässt Mustafa Burak Gür am Ende keine Wahl: „Meine jetzige Speisekarte ist von 2018, die Preise sind seither stabil geblieben. Aber jetzt muss ich sie erhöhen.“