
© Lisa Wissing
Familie Wessels brauchte mehr Platz für die größten Füße der Welt
Traditionsunternehmen
Die Werkstatt des Schuhhauses Wessels ist in die Bahnhofstraße in Vreden gezogen. Am alten Standort war zu wenig Platz. In diesem Jahr soll der Betrieb in die vierte Generation übergehen.
Nachdem das Schuhhaus Wessels vor knapp fünf Jahren einen neuen Hauptsitz bezogen hat, ist nun auch die Werkstatt in ein neues Gebäude gezogen: Anfang April haben Adrian (30) und sein Vater Peter Wessels (65) die neue Werkstatt in der Bahnhofstraße in Vreden eröffnet.
„Wie damals mit dem Schuhgeschäft, haben wir für die Werkstatt einfach mehr Platz gebraucht", erklärt Peter Wessels. Er ist zurzeit noch fachlicher Leiter der Werkstatt. „Der Weg des Kunden hat sich räumlich verändert, ansonsten ist es immer noch der gleiche Vorgang“, erzählt Adrian Wessels.
Wie zuvor im Hauptsitz, wird in der Werkstatt gearbeitet: Dazu zählen Reparaturen und die Fertigung von Einlagen und Schuhen. Neu sind Fußscanner, die ein digitales Bild vom Fuß des Kunden in 2D und 3D erstellen. In den neuen Räumlichkeiten ist neben der Ganganalyse auch die Fußpflege auf medizinischer Basis ab Juni möglich.
Generationenwechsel in der Leitung
Und noch eine Veränderung steht im Hause Wessels an: Der Adrian Wessels (30) ist der vierte Orthopädie-Schuhmachermeister der Familie. „Er wird im Laufe des Jahres die Werkstatt übernehmen und mich als fachlichen Leiter ablösen", erklärt Peter Wessels. Er habe sich nach 50 Jahren Arbeit seinen Ruhestand verdient, meint er lächelnd.
Doch nicht nur die Werkstatt wird innerhalb der Familie weitergeführt, auch das Schuhhaus bleibt im Familienunternehmen bestehen. José Wessels, Nichte von Peter Wessels wird den Verkauf übernehmen.
Verkauf und Werkstatt bleiben geöffnet
Trotz der Pandemie musste das Schuhhaus mit Werkstatt im Lockdown nicht schließen. „Der Verkauf unserer Schuhe zählt zum Bereich der Gesundheits- und Pflegedienstleistungen", betont Peter Wessels. Um die neue Werkstatt betreten zu dürfen, ist daher zurzeit noch kein negativer Corona-Test gefordert.
„Eine Eröffnungsfeier wird es durch die jetzige Lage trotzdem leider nicht geben", sagt Adrian Wessels. Um auf die Neueröffnung aufmerksam zu machen, werden Postkarten versendet.
Das erste Schuhgeschäft der Familie in der Neustraße in Vreden, wurde vor knapp fünf Jahren zum Miniaturschuhmuseum, weil der Hauptsitz des Schuhhauses verlegt wurde. Das ist vor allem aus Platzgründen geschehen.
Bessere Anfahrt durch die Lage außerhalb der Innenstadt
Dazu komme noch, dass es in der Innenstadt an passenden Parkplätzen fehle: „Die Menschen, die Schuhe in den von uns angebotenen Größen kaufen, sind ohnehin schon nicht immer mobil", sagt Peter Wessels. Ebenso sei es für Kunden, die von außerhalb kommen einfacher, ein Geschäft nicht in der Innenstadt suchen zu müssen.
„Mit der neuen, separaten Werkstatt haben unsere Kunden jetzt genügend Platz", betont Adrian Wessels.