
© Johannes Schmittmann
„Fake News“: Haus Terrahe schließt nicht – plant aber neues Konzept
Vredener Gastronomie
Die Gerüchteküche in Vreden brodelt. Angeblich bleibe das Haus Terrahe auch nach dem Lockdown geschlossen. Die beiden Betreiber widersprechen vehement, planen aber ein neues Konzept.
Vreden ist Reden“, sagt der Volksmund in der Widukindstadt. Und so kursierten in den vergangenen Jahren schon zahlreiche Gerüchte über gastronomische Betriebe, die angeblich vor dem Aus standen. Auch das Haus Terrahe, das von Markus Krandick und Ulf Dingslaken gemeinsam betrieben wird, war davon schon betroffen. Während man in der Vergangenheit auf Durchzug stellte, wandten sich die beiden Vredener nun aber mit einem emotionalen Statement an die Öffentlichkeit.
„Es war einfach zu viel. Zigmal wurden unsere Mitarbeiter und wir persönlich darauf angesprochen, ob das Haus Terrahe nach dem Lockdown geschlossen bleibt“, berichtet Ulf Dingslaken. Hintergrund für die Schließung sei eine schwere Erkrankung einer der beiden Inhaber. Auf der Plattform Facebook widersprachen Dingslaken und Krandick diesem Gerücht entschieden. „Weder Markus noch Ulf sind schwer krank oder möchten aufhören. Denn nur gemeinsam sind wir stark! Wir sind jeden Tag fleißig in unserer Metzgerei und Cateringküche, um euch unsere Leckereien (...) anbieten zu können.“ Man warte derzeit „gespannt und freudig“ darauf, wieder öffnen zu dürfen.
Mehrere Gründe für Gerüchte ausgemacht
Doch wo liegt der Grund für die brodelnde Gerüchteküche? Ulf Dingslaken erklärt im Gespräch mit der Redaktion: „Wir haben in anderem Zusammenhang gesagt, dass wenn einer von uns aussteigen sollte, es nicht mehr möglich wäre, das Haus Terrahe und die Metzgerei zu betreiben. Doch das war rein hypothetisch gesprochen.“ Ein weiterer Grund dafür könnte sein, dass Markus Krandick vor zwei Jahren wegen einer Krankheit mehrere Monate ausfiel. Mittlerweile ist er aber wieder fit und komplett eingespannt.
Ein dritter Grund für die Schließungsgerüchte sind laut der Betreiber die Corona-Pandemie und ihre Folgen. „Leider haben uns auch einige unserer guten Mitarbeiter verlassen müssen, um in anderen Branchen etwas dazuverdienen zu können. Dafür haben wir vollstes Verständnis“, schreiben sie auf Facebook. Es seien keine leichten Zeiten für die Gastronomie. Die Entscheidungen der Politik nennen sie „kurios“, die Beschränkungen „teils unfair“.
Haus Terrahe soll im Sommer geöffnet sein
Anders als im Vorjahr, wo das Restaurant den ganzen Sommer über geschlossen blieb, soll es beim Haus Terrahe so schnell wie möglich wieder losgehen. „Auch wenn es für uns mit den relativ wenigen Außenplätzen nur ein Plus-Minus-Null-Geschäft werden sollte, wollen wir für unsere Stammgäste und unser Personal öffnen“, sagt Ulf Dingslaken. Mit welchem Konzept, ist allerdings noch nicht klar. „Wir haben aktuell viele Überlegungen im Kopf. Da ist aber noch nichts spruchreif.“
Mit Blick auf die schwierige Lage beim Personal und den verhältnismäßig kleinen Teil Außengastronomie denken die Betreiber des Hauses Terrahe unter anderem über eine Anpassung der Speisekarte nach. Nun hoffen Markus Krandick und Ulf Dingslaken aber erst einmal, dass es so schnell wie möglich wieder losgeht – und die Gerüchteküche endlich ruht. Denn am Ende könne der Klatsch und Tratsch die Gastronomen auch bares Geld kosten. „Im schlimmsten Fall suchen sich Stammtische aus Angst schon mal eine neue Kneipe. Oder ein Hochzeitspaar überlegt sich, erst gar nicht beim Haus Terrahe anzufragen“, berichtet Dingslaken.
1991 in Ahaus geboren, in Münster studiert, seit April 2016 bei Lensing Media. Mag es, Menschen in den Fokus zu rücken, die sonst im Verborgenen agieren.
