Es gibt Pläne für die Reaktivierung der Forensik für Schwerverbrecher in Rekken

© Bernd Schlusemann

Es gibt Pläne für die Reaktivierung der Forensik für Schwerverbrecher in Rekken

rnForensik in Rekken

In den Niederlanden gibt es die Überlegung, die forensische Klinik für Straftäter, direkt an der Grenze zu Oldenkott, wieder in Betrieb zu nehmen. Ende 2014 wurde die Einrichtung geschlossen.

Vreden

, 11.03.2020, 13:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hohe Zäune und ein massives Stahltor – die Erinnerung an die forensische Klinik in Rekken ist noch allgegenwärtig. Direkt an der Grenze zu Oldenkott gab es bis Ende 2014 diese Einrichtung, in der rund 140 Schwerverbrecher untergebracht waren.

Wie die Tageszeitung de Gelderlander berichtet, gibt es jetzt Pläne, die sogenannte TBS-Klinik wieder in Betrieb zu nehmen. Grund sind Kapazitätsprobleme im forensischen Bereich im Nachbarland. Derzeit wird untersucht, ob es möglich ist, die Klinik wieder zu aktivieren. Dazu wird eine Studie erstellt, deren Ergebnisse in rund sechs Monaten vorliegen sollen.

Hier gibt es viele Fotos von der Forensik in Rekken

Bürgermeister Joost van Oostrum von der Gemeinde Berkelland weiß von den Plänen seit Montag. ,,Wir haben die Pläne mit Interesse zur Kenntnis genommen“, wird er bei der Tageszeitung de Gelderlander zitiert. Joost van Oostrum will nun die Ergebnisse der Studie abwarten: „Erst dann wird klar, ob diese Pläne an diesem Standort realisierbar sind.“

Forensik in Rekken-Oldenkotte steht seit Ende 2014 leer

Die Klinik steht seit Ende 2014 leer, der gesamte Komplex zum Verkauf. Bisher hieß es, dass der niederländische Staat keine Verwendung mehr für die Liegenschaft hat.

Erst im September 2019 wurden auch noch ganz andere Pläne vorgestellt: Auf dem Gelände der ehemaligen forensischen Klinik in Rekken-Oldenkotte sollte ein Projekt entwickelt werden, bei dem Natur, Kultur und Tourismus im Mittelpunkt stehen sollen. Diese Pläne für ein „Haus der Natur“ wurden nun erst einmal zurückgestellt.

Die ehemalige Klinik liegt knapp zwei Kilometer entfernt von Vreden-Oldenkott entfernt. Zeitweise waren dort bis zu 400 Mitarbeiter angestellt. In der Forensik waren Schwerverbrecher untergebracht. Jahrzehntelang lief der Betrieb.

Skandal im September 2012

Zu einem Skandal kam es im September 2012. Damals ist ein 28-jähriger Gewalttäter ausgebrochen. Bei einem Freigang hat er eine Mitarbeiterin der Klinik überwältigt und vergewaltigt. Der Übergriff fand auf der deutschen Seite der Grenze statt.

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Danach floh der 28-Jährige. Die Polizei suchte mit zahlreichen Einsatzkräften und einem Hubschrauber nach ihm. Er wurde schließlich in Wennewick in einem Maisfeld gefunden. Weil die Anwohner in Oldenkott über den Vorfall nicht zeitnah und ausreichend genug informiert wurden, hatte die Polizei später Fehler eingeräumt.