
Lukas Eversmeier wird das „Le Frit" nach weniger als einem Jahr zum 31. August wieder schließen. Es hat sich nicht rentiert. © Annegret Rolvering
Das Aus für „Le Frit“ in Vreden kommt nach weniger als einem Jahr
Vredener Imbiss schließt
Das hatte sich Lukas Eversmeier wohl ganz anders vorgestellt. Aber weil sein Imbiss „Le Frit“ in Vreden nicht genug Geld abwirft, schließt er am 31. August nach weniger als einem Jahr.
Am 20. Oktober 2021 eröffnete Lukas Eversmeier seinen Imbiss „Le Frit" in Vreden. Jetzt, zum 31. August, hat er die Schließung des Lokals angekündigt. „Es ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung. Das Geschäft hat einfach nicht genug abgeworfen, als dass es rentabel gewesen wäre", erklärt Inhaber Lukas Eversmeier im Gespräch mit der Redaktion.
Obwohl er über das Programm des Landes zur Belebung der Innenstädte einen Mietzuschuss in Höhe von 80 Prozent erhielt, war der Ertrag nicht hoch genug, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. „Ich habe vielleicht ein wenig Lehrgeld bezahlt, dafür aber auch wertvolle Erfahrungen gesammelt", so Lukas Eversmeier.
Personalsuche war schwierig
Die Entscheidung, Vreden als Standort für ein ganz neues Konzept auszuwählen, hätten ihm im Vorfeld einige Menschen aus seinem Umfeld ausreden wollen. „Ich habe mir das aber nicht ausreden lassen wollen. Ich habe es trotzdem versucht", so Eversmeier. Für ihn habe zu Anfang auch der Spaß an einem neuen Projekt im Vordergrund gestanden. „Spaß hat es zuletzt aber immer seltener gemacht", gibt Eversmeier zu.
Nach Startproblemen, unter anderem fand er kein Personal und stand so an zwei Tagen pro Woche selber hinter dem Tresen, hatte er zuletzt dann doch Kräfte zur Unterstützung gefunden. Er stellte sogar einen Betriebsleiter ein und erweiterte die Öffnungszeiten auf vier Tage in der Woche.
„Man kann sagen, dass es seitdem kontinuierlich bergab ging", konstatiert Eversmeier. „Wenn man in das Personal investiert und fast zeitgleich die Zahl der Gäste zurückgeht, dann weiß man auch, dass das nicht lange funktioniert", so Eversmeier. Hinzu kommen die deutlich gestiegenen Kosten bei den Lebensmitteln und der Energie.
Hohe Kosten für Lebensmittel auch verantwortlich
„Früher habe ich im Großmarkt für zehn Liter Frittieröl zehn Euro bezahlt. Heute bezahle ich, wenn ich denn welches bekomme, 52,90 Euro. Auch für die anderen Dinge, die wir für unsere Gerichte benötigen, zahle ich viel mehr", unterstreicht Lukas Eversmeier, dass viele Faktoren zu seiner Entscheidung geführt haben.
Er hat beschlossen, das „Le Frit"-Konzept, also Pommes frites mit außergewöhnlichen Toppings, nicht für gescheitert zu erklären, sondern will es womöglich in einer größeren Stadt noch einmal versuchen. Und auch mobil soll „Le Frit" werden.
Viele spannende neue Projekte
Der Ahauser Koch ist vielseitig. Er lässt sich als Leihkoch buchen, berät Gastronomen in verschiedenen Bereichen und arbeitet mit einem Caterer zusammen, der häufig im Musikbusiness gebucht wird. „Kürzlich habe ich in Berlin für die Rolling Stones gekocht", so Eversmeier.
Auch für den 1. FC Köln wird der Ahauser demnächst tätig. „Da geht es um verschiedene Logen-Bereiche, die wir bei den Heimspielen mit Essen versorgen", freut sich Eversmeier auf ein vielfältiges Potpourri an neuen Aufgaben.