SGW-Baustelle in Doemern Unternehmen bohrt neuen Brunnen

SGW-Baustelle in Doemern: Unternehmen bohrt neuen Brunnen
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Die Wirtschaftswege in Doemern rund um die Wanderhütte werden von einigen Brunnen der Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen (SGW) gesäumt – und seit Neustem auch von einer Baustelle. Auf einem Baustellenschild wird das Gelände als Betriebsanlage der SGW ausgewiesen.

Viel ist noch nicht zu sehen, aber die Aufmerksamkeit der Bürgerinitiative Grundwasser Vreden ist geweckt. „Wir sind enorm sensibel, was das Thema angeht“, macht Ludger Kremer, Sprecher der Initiative, deutlich.

Ludger Kremer am Ölbach
Derzeit führt der Ölbach ausreichend Wasser. Trotzdem machen sich Ludger Kremer und die Mitglieder der Bürgerinitiative Grundwasser weiter Sorgen – nicht nur um das Gewässer. © Carina Strauss

Die erlaubte jährliche Fördermenge an Grundwasser ist für die SGW zwar festgelegt, trotzdem ist die BI skeptisch. Denn: „Wir machen uns ja grundsätzlich Sorgen, dass bei der gleichbleibenden erlaubten Fördermenge weiter Schäden auftreten.“

Prominentestes Beispiel für die Bürgerinitiative: der Ölbach. Der hat zwar aufgrund der Niederschläge der vergangenen Wochen genug Wasser, trotzdem sieht der Experte, dass hier etwas nicht stimmt. „Da ist kein Leben drin.“ Keine Insektenlarven, keine Bachflohkrebse, keine kleinen Fische. Laut Kremer kann es Jahre dauern, bis das Leben zurückkehrt.

Aber: „Dieser nasse Sommer ist eher ungewöhnlich. Angesichts der Sommer der vergangenen Jahre können wir uns wohl eher auf das Gegenteil einstellen.“

Ganz unscheinbar finden sich die verschiedenen Brunnen der SGW in Doemern.
Ganz unscheinbar finden sich die verschiedenen Brunnen der SGW in Doemern. © Carina Strauss

Doch zurück zur Baustelle in Doemern. Eine Nachfrage bei der SGW ergibt: Hier wird tatsächlich ein neuer Brunnen gebaut. Dieser soll einen Brunnen der „ersten Generation“ aus dem Jahr 1971 ersetzen, so Stefan Meyer von der SGW. Dieser könne aufgrund seines Alters nicht weiter betrieben werden.

„Die Arbeiten wurden durch uns im Rahmen eines Sonderbetriebsplanes bei der Bezirksregierung Arnsberg beantragt und zugelassen.“ Zunächst soll ein Bohrplatz erstellt und eine Erkundungsbohrung durchgeführt werden. „Im Anschluss werden die Ergebnisse der Bohrung ausgewertet, das Bohrloch wird verrohrt und die sogenannte Brunnenstube gebaut.“

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