Die Anwohner im Wohngebiet zwischen Fasanenweg und Klosterhook haben die Nase voll. Viele, vor allem auswärtige Autos und Lkw, rattern durch ihr Viertel – obwohl sie dort ihrer Ansicht nach nichts zu suchen haben. Das gilt umso mehr, als dass die Großbaustelle Gaxelino längst freigegeben ist und der Verkehr dort fließen kann.
Warum das so ist, darüber kann nur gemutmaßt werden. Anwohner Heinz Schüring etwa vermutet, dass viele Autofahrer, die von der Winterswyker auf die Ringstraße wollen, in ihren Navigationsgeräten den kürzesten Weg eingegeben haben. Und der führt durch das Wohngebiet mit seinen schmalen Straßen.
Google Maps nicht aktuell
Möglicherweise gibt es noch einen anderen Grund: Nach unserer Berichterstattung zum Thema hat uns ein Leser darauf aufmerksam gemacht, dass Gaxelino bei dem Kartendienst Google Maps immer noch als Baustelle und dementsprechend gesperrt verzeichnet ist. Wer am vergangenen Freitag beispielsweise von Winterswijk zum Werk von Schmitz Cargobull in Vreden fahren wollte, wurde von dem System über den Fasanenweg und das Neubaugebiet Kloosterhook zur Ringstraße geführt.
Google Maps wird von vielen Autofahrern als Alternative zu den klassischen Satellitennavigationssystemen für Fahrzeuge genutzt. Der Kartendienst kann über den klassischen PC, Tablets und Smartphones genutzt werden. Kosten fallen hierfür nicht an.
Sprecher: „Google ist bemüht“
Nur: Wie kann es sein, dass die Gaxelino-Baustelle noch bei Google Maps als Sperrung verzeichnet ist, bei den Anbietern von Satellitennavigationssystemen – wie wir getestet haben – aber nicht? Der US-Konzern bleibt auf Anfrage eine konkrete Antwort schuldig. Nur so viel: „Google ist bemüht, Google Maps so aktuell wie möglich zu halten und Nutzerinnen und Nutzern korrekte Informationen anzuzeigen“, erklärte Alexander Bressel, Pressesprecher Google Deutschland, in einer schriftlichen Stellungnahme.
Die Frage nach der Aktualität von Google ist nach Ansicht der Anwohner nachrangig: „Unser Anliegen ist völlig unabhängig davon zu betrachten“, erklärte Fasanenweg-Anwohner Heinz Schüring auf Anfrage der Redaktion. Zusammen mit Jan Hoffschlag vom Klosterhook fordert er eine Sperrung des Fasanenwegs auf Höhe der Hausnummer 13. Im März wird sich der Bauausschuss mit ihren Eingaben befassen.
„Eine Vielzahl von Quellen“
Zurück zu Google Maps: Wie erfährt der Dienstanbieter eigentlich davon, dass eine Baustelle wie Gaxelino aufgehoben ist? Auch hier bleibt Google-Sprecher Alexander Bressel im Ungefähren: „Die Daten in Google Maps stammen aus einer Vielzahl von Quellen. Darunter kommerzielle Datenunternehmen, öffentlich zugängliche Quellen und in einigen Fällen von Partnern wie lokalen Verwaltungen.“
Heinz Schüring fordert in diesem Zusammenhang: „Gerade deswegen müsse von Anfang an in der Ausbauplanung die Sperrung eingezeichnet sein, damit das dann ‚irgendwann‘ auch mal beim Karten- und Navimaterial ankommt.“
Baustelle nach Anfrage verschwunden
Google hingegen verweist darauf, dass auch die Nutzer tätig werden könnten, wenn Kartendaten veraltet sind. „Sollten Nutzer trotzdem fehlerhafte Informationen auf Google Maps entdecken, können sie diese jederzeit direkt innerhalb von Google Maps mit Hilfe des Feedback-Buttons melden“, hieß es weiter.
Das ist inzwischen offenbar der Fall gewesen. Nach der Anfrage der Redaktion am vergangenen Freitag ist die Gaxelino-Baustelle am Montag nicht mehr bei Google Maps zu finden. Ob sich der Durchgangsverkehr im nahen Wohngebiet damit reduziert, bleibt allerdings abzuwarten.
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