VfL verhindert Pleite gegen Tabellenvorletzten
1:1 gegen Bielefeld
Vor 18.469 Zuschauern ist Fußball-Zweitligist VfL Bochum im Westschlager gegen Arminia Bielefeld nicht über ein 1:1 (0:0) hinausgekommen. Für die Hausherren war es bereits das 14. Remis der laufenden Spielzeit. Um zumindest diesen einen Zähler an der Castroper Straße zu behalten, war ein Glückstreffer von Nöten.
In der 82. Minute senkte sich eine abgerutschte Flanke von Selim Gündüz zum Ausgleich in den langen Winkel. Dabei sah Arminen-Keeper Wolfgang Hesl unglücklich aus. Doch auch die Führung der Gäste resultierte in der siebten Minute aus einem Torwartfehler. VfL-Keeper Manuel Riemann faustete nach einem langen Einwurf am Ball vorbei, Keanu Staude staubte ab.
Bielefeld kämpfte, Bochum ließ zum wiederholten Mal Biss, Tempo und Spielwitz vermissen. Nach Wiederbeginn ließ der Tabellenvorletzte große Möglichkeiten zum 0:2 durch Sören Brandy (46.) und Reinhold Yabo (60.) aus. „Da hätten wir den Sack zumachen müssen“, seufzte Arminen-Coach Jeff Saibene und merkte an: „Danach sind wir wieder ins alte Schema verfallen. Wir hatten Angst zu gewinnen und haben um den Ausgleich gebettelt.“
VfL wacht zu spät auf
Dadurch wachte der VfL nach einer Stunde auf. Die erste, über Anthony Losilla und Thomas Eisfeld erspielte Chance brachte Johannes Wurtz in Position, doch Hesl rettete brillant (61.). Bochum machte nun mehr Druck, traf aber zunächst nicht. Hoogland köpfte knapp vorbei (66.), der ins Mittelfeld beorderte Felix Bastians hatte Gelegenheiten im Minutentakt. Erst hielt Hesl (72.), dann zielte Bastians neben den Pfosten (74.), schließlich war die Lattenunterkante im Weg (77.).
„Eine von den drei Gelegenheiten darf ich durchaus nutzen“, zeigte sich Bastians selbstkritisch, haderte aber auch mit der Vorstellung des Teams: „In der ersten Halbzeit haben wir alles vermissen lassen. So kann man nicht auftreten. In der zweiten Halbzeit war es immerhin etwas besser.“
Verbeek: "Das war enttäuschend"
Auch VfL-Trainer Gertjan Verbeek war verbittert. „Ich bin unzufrieden, das war enttäuschend. Einige sind auch nach dem Seitenwechsel gar nicht ins Spiel gekommen.“ Verbeek grübelte, hatte aber keine Erklärung, warum einige Akteure nicht an die starke zweite Hälfte beim 4:2-Vorwochensieg gegen Dresden anknüpfen konnten.
Seine Reaktion waren drei Wechsel. „Ich bin auch enttäuscht über die Spieler, die ich ausgewechselt habe“, sagte Verbeek, der in diesem Zusammenhang direkt die Namen Marco Stiepermann (58. aus dem Spiel genommen) und Johannes Wurtz (69.) nannte, den sogar noch schwächeren Tom Weilandt aber nicht nannte. Für ihn brachte er in der 55. Selim Gümdüz, den der Trainer explizit für dessen Aggressivität lobte. Und mit dessen Einwechslung Verbeek ein glückliches Händchen bewies.