VfL Bochum in der Offensive viel zu schwach
0:2 gegen Fürth
Die Erkenntnis des Montagabends: Fußball-Zweitligist VfL Bochum kann mit einem Spitzenteam wie Greuther Fürth zwar halbwegs mithalten - für Punkte reicht es aber nicht. Dem Zweiten unterlag das Team von Trainer Peter Neururer mit 0:2 (0:1). Im Tabellenkeller wird es für den VfL nun richtig eng.

Jonas Acquistapace (l.) im Zweikampf mit Thomas Pledl.
Sein Gegenüber Frank Kramer analysierte: "Die Mannschaft wollte das Ergebnis nach der Pause zu sehr sichern. Wir haben einige Konterchancen sehr schlecht ausgespielt, deshalb hat es bis zum Schluss gebrannt."
Der VfL - kurzfristig ohne Felix Bastians (Allergie) - fehlte gegen Fürth in den Anfangsminuten der Zugriff im Mittelfeld, eine halbwegs vernünftige Torchance konnten sich die Gäste allerdings nicht herausspielen.
Das erste Bochumer Ausrufezeichen setzte Yusuke Tasaka mit einem verunglückten Fallrückzieher (20.). Der VfL verbuchte nun mehr Ballbesitz, es fehlte jedoch die strukturgebende Kraft im Aufbauspiel. Und die Fürther? Auffällig in ihren markant grell-orangenen Trikots, spielerisch aber bis zur Pause über weite Strecken unauffällig. Nach 45 Minuten stand es aus Bochumer Sicht dennoch 0:1. Durch einen umstrittenen Treffer. Danny Latza hatte Niclas Füllkrug in zentraler Position gefoult, Schiedsrichter Tobias Stieler entschied auf Vorteil, die Fürther kamen zum Abschluss - Stieler entschied dennoch im Nachhinein auf Freistoß. Daniel Brosinski lief an, zog ab – genau in die Torwartecke (41.)!
"Ich werde auf dem falschen Fuß erwischt. Das ist natürlich bitter für die Mannschaft", sagte Geburtstagskind Luthe (jetzt 27). "Aber wir hatten danach noch ausreichend Zeit, um zumindest noch einen Punkt zu holen." Peter Neururer reagierte mächtig angefressen: "Ich sage selten etwas zum Schiedsrichter, aber heute muss ich es machen. Wenn ich Vorteil gebe, kann ich ihn nicht laufen lassen und dann doch noch abpfeifen." Nach der Pause sahen die Ex-Bochumer Christopher Kramer und Leon Goretzka von der Tribüne aus, wie der VfL zwar weiterhin die aktivere Mannschaft stellte - das Spiel des VfL krankte aber mal wieder an mangelnder Durchschlagskraft im Offensivbereich. Daran änderte auch die Einwechselung Sven Kreyers nichts. Bochum rannte an, aber zu kopflos.
Heiko Butschers Kopfball ging knapp am Pfosten vorbei (88.). Der eingewechselte Ilir Azemi markierte in der Nachspielzeit nach einem Konter noch das 0:2. Die VfL-Fans skandierten nach dem Schlusspfiff: "Wir ham' die Schnauze voll" und "Absteiger". Neururer fasste zusammen: "Es wird fürchterlich Zeit, da unten raus zu kommen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir es schaffen." Bereits am Freitag (18.30 Uhr) geht es für den VfL beim VfR Aalen weiter.
VfL: Luthe - Eyjolfsson (66. Cwielong), Maltritz, Fabian, Acquistapace (78. Butscher) - Tiffert, Jungwirth, Latza - Tasaka - Aydin, Sukuta-Pasu (66. Kreyer)
Fürth: Hesl - Brosinski, Korcsmar, Röcker, Gießelmann - Fürstner (72. Sukalo), Sparv - Stieber, Pledl - Füllkrug (76. Azemi), Djurdjic (81. Trinks)
Tore: 0:1 Brosinski (41.), 0:2 Azemi (90.+1)
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer: 10.833
Gelbe Karten: Eyjolfsson (5) / ---