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Tarife müssen angepasst werden: In jedem Taxi sitzt immer auch ein Mensch!
Meinung
Corona, Mindestlohn, Spritpreise: Seit zwei Jahren müssen Taxiunternehmer Hürden nehmen. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln. Schnell und ganz unbürokratisch, meint unser Autor.
2,30 Euro für einen Liter Diesel: Der Krieg in der Ukraine treibt die Spritpreise in Rekordhöhen. Davon ist jeder von uns betroffen – Taxiunternehmen aber besonders. Sie müssen weiterhin tanken, sie erfüllen einen öffentlichen Auftrag.
Wenn Helmut Terhörne aus Südlohn sagt, dass er Angebote für 1,40 Euro ausgeschrieben habe, nun aber mit 2,30 Euro für den Liter kalkulieren muss, dann braucht es keinen Taschenrechner, um die Folgen abzuschätzen. Wir dürfen nicht vergessen: Vor rund zwei Jahren standen die Flotten still, die Überbrückungshilfen liefen zwar, Rückzahlungen sitzen vielen aber im Nacken.
Nun gerade, da die Geschäfte wieder laufen, kommt der Ukraine-Krieg mit eben auch immensen Spritpreissteigerungen. Viele Taxen fahren mit Diesel, weil es lange wirtschaftlicher war. Vorbei. Unternehmen stellen um auf E-Autos. Problem: Die aktuellen Reichweiten sind auf dem Land fast noch gänzlich ungeeignet.
Taxifahrer können Preise nicht selbst bestimmen
Für viele Taxiunternehmer drängt die Zeit. Sie können ihre Tarife nicht an Spritpreisen oder höherem Mindestlohn ausrichten, sie sind an Tarife und Verträge gebunden. Und so ist es an den Kommunen, Kreisen und Krankenkassen, sich in Sachen Tarifanpassung zu sputen.
Natürlich trifft es am Ende uns alle. Aber: Viele von uns sind auf ein Taxi angewiesen. Und wir dürfen nicht vergessen: In jedem Taxi sitzt vorne auch immer ein Mensch. Und den plagen nicht nur der Spritpreis, sondern auch die hohe Stromrechnung und Mehrausgaben im Supermarkt.