
© Markus Gehring
Ortsmitte oder Randlage? Große Diskussion um großen Oedinger Spielplatz
Spielplatzplanung Oeding
Der „alte“ Gemeinderat hatte entschieden, den großen, attraktiven Spielplatz im Baugebiet Burloer Straße West zu planen. Die Mehrheit im „neuen“ Bauausschuss bevorzugt Oedings Ortsmitte.
Es hört sich nach einem guten Plan an: Ein 2500 Quadratmeter großes Grundstück wird zu einem attraktiven Spielplatz umgebaut. Moderne Klettergerüste, eine Seilbahn, Attraktives für jüngere und für ältere Kinder, Picknickecken... Das Ziel wurde in der jüngsten Bauausschusssitzung auch nicht angezweifelt. Aber: Der Entscheidung des Rates, den Spielplatz ins Baugebiet Burloer Straße West zu legen, mochte die Mehrheit im Bauausschuss nicht folgen.
Mit den Stimmen aus UWG, SPD und WSO lehnte der Bauausschuss den Vorschlag der Verwaltung ab, im Baugebiet Burloer Straße West drei Grundstücke in dem Bereich, in dem jüngst eine Hofstelle abgebrochen wurde, für den Spielplatz zu nutzen. Stattdessen erteilte die Ausschussmehrheit der Gemeindeverwaltung den Arbeitsauftrag, den Spielplatz auf einer freien Grünfläche neben der von-Galen-Grundschule zu planen.
Vorrang in der Planung hat ein Spielplatz fürs Neubaugebiet
Weil aber schon viele junge Familien im Neubaugebiet wohnen, soll dort nun als erstes ein 800 bis 1000 Quadratmeter großer, herkömmlicher Spielplatz geplant und realisiert werden. Dort, wo eigentlich der große geplant war. Auch das entschied der Bauausschuss.

Hier, praktisch am Eingang zum Baugebiet Burloer Straße West, sollte nach Vorschlag der Gemeindeverwaltung der große Spielplatz mit Seilbahn, Klettergerüsten und Co. entstehen. Der Bauauschuss entschied: Dort soll ein kleiner Spielplatz geplant werden, der große in die Ortsmitte rücken. © Stephan Rape
Wie lange das dauern wird, ob die Entscheidung Mehrkosten verursacht – das konnte Bauamtsleiter Dirk Vahlmann in der Sitzung nicht sagen. Nur, dass es schon dauern könne, einen kleinen Spielplatz neu zu planen. Und ob für den 2500 Quadratmeter großen Spielplatz neben der Grundschule das insgesamt 5000 Quadrdatmeter große Grundstück neu überplant werden müssen – diese Frage müsse auch noch geklärt werden.
WSO: „Drei Bauplätze – das ist nicht sinnvoll“
Bernd Schüring hatte für die WSO vorgetragen, den Spielplatz in die Ortsmitte zu verlagern. „Drei Bauplätze – das ist nicht sinnvoll“, befand er. Bürgermeister Werner Stödtke sah das anders: „Die Grundstücke im Ort wären Bauplätze ohne Geruchsbelästigung in der Gegenrechnung. So sympathisch mir das ist.“
Die Ausschussvorsitzende Sabrina Späker betonte, das für die SPD auf jeden Fall der Platz im Ort besser sei für den zentralen Spielplatz als die Ortsrandlage.
„Es lohnt sich, darauf einzugehen. Wir wollen die Umgehung, ein tolles Zentrum“, sagte Dieter Valtwies (UWG). Deswegen wäre der Spielplatz eben im Zentrum besser, so das Ergebnis „intensiver Diskussionen“ in der UWG.
CDU fordert konkrete Termine ein für den Spielplatz im Neubaugebiet
Dirk Resing und Steffen Schültingkemper für die CDU hakten nach: Wie sieht das zeitlich aus? Gerade Dirk Resing hatte „konkrete Termine“ eingefordert – bevor sich die Diskussion um den Standort entwickelt hatte. Zur Zeitschiene schätzte Bauamtsleiter Dirk Vahlmann nur grob, „aber bei einer kompakten Planung ist man schnell ein Vierteljahr weiter“. Schültingkemper brachte die Ratssitzung im April ins Spiel, auch Dieter Valtwies sprach sich dafür aus, dass dort möglichst Pläne vorgestellt werden sollen. Im Beschlussvorschlag wurde das allerdings nicht festgehalten.

Diesen Planentwurf hat Dirk Vahlmann für den großen Spielplatz im Baugebiet Burloer West in der Bauausschusssitzung vorgestellt. Ballspiel- und Picknickplatz, Seilbahn, große Klettergerüste und Bäume, die Schatten spenden und sogar Parkplätze hat er eingezeichnet. Der Bauauschuss lehnte den Plan ab. © Gemeinde Südlohn
Es müsse komplett neu geplant werden, bekräftigte Bauamtsleiter Dirk Vahlmann auf Anfrage der Redaktion. Die neuen Pläne würden der Politik erneut zur Beratung vorgelegt, aber über Zeiträume wolle er vorerst nicht spekulieren.
Was den Platz neben der Grundschule angeht: Falls dort ein neues Bebauungsplanverfahren angestoßen werden müsse, um dort einen Spielplatz realisieren zu können, müsse das ja nicht allein wegen des Projekts geschehen.
Spielplatz und Baugrund entlang des Grünen Wegs?
Der Plan könne dann auch für die Ausweisung von Baugrundstücken aufgestellt werden. Dirk Vahlmann hatte Rudolf Terhörne (SPD) zuvor widersprochen, dass auf dem besagten Grundstück in der Ortsmitte keine Bauplätze entstehen könnten: „Entlang des Grünen Wegs wäre eine Häuserzeile möglich“, so Vahlmann.