Neuer Kämmerer in Isselburg: Vedder hat kein Problem mit der zweiten Reihe

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Südlohn, Isselburg - Isselburg hat einen neuen Kämmerer und Ersten Beigeordneten gefunden. Im Interview verrät Christian Vedder, warum er sich für die Stelle beworben hat.

von Sebastian Renzel

Südlohn, Isselburg

, 22.07.2024, 12:40 Uhr / Lesedauer: 3 min

Christian Vedder wird neuer Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Isselburg. Der 59-Jährige war von 2009 bis 2020 Bürgermeister der Gemeinde Südlohn und zuletzt Anwalt. Mit dem BBV hat er darüber gesprochen, warum er sich für die Stelle in Isselburg beworben hat und worauf er sich freut.

Warum haben Sie sich entschieden, nach Ihrem Amt als Bürgermeister in Südlohn noch einmal in einer Kommune zu arbeiten?

Christian Vedder Mich interessieren immer neue Aufgaben und die Aufgabe als Bürgermeister fand ich damals sehr spannend und interessant. Ich habe das zwei Amtsperioden gemacht und dann hat es mich doch wieder etwas in den Anwaltsberuf gezogen. Ich kann zwar sagen, dass mir der Anwaltsberuf auch sehr viel Spaß macht, aber es ist immer eine punktuelle Beratung. Ich mag aber eine Projektbegleitung von A bis Z und da hat die Stadt Isselburg sicherlich das ein oder andere Projekt, wo ich denke, dass ich ganz gut mitwirken kann, um diese Projekte auch in die Umsetzung zu kriegen. Das hat mich veranlasst, die Herausforderung anzunehmen und zu sagen: „Ja, das kannst du.“

Wie gut kennen Sie Isselburg, welche Berührungspunkte hatte Sie schon mit der Stadt?

Vedder Ich kenne mich in Isselburg tatsächlich noch nicht so gut aus. Berührungspunkte gab es natürlich über die Gruppe der Bürgermeister und Beigeordneten. Da hat man ja immer Themen, die man gemeinsam besprechen kann. Zwar gehen größere und kleinere Kommunen Dinge manchmal unterschiedlich an, aber bei kleineren – Südlohn und Isselburg sind ja vergleichbar groß – gibt es schon einige Gemeinsamkeiten. Da haben wir uns schon in früherer Zeit oftmals abgestimmt zu einigen Themen. Sachbezogen gab es also schon Berührungspunkte, auch mit dem Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Niederländern.

Ein paar Themen sind mir schon bekannt. Was man natürlich auch immer sehen konnte, war, wenn das Wasser steigt. Das ist in Isselburg immer im Fokus, weil eben die Issel hier so ist, wie sie ist. Bei uns läuft die Schlinge vor allem durch den Ortsteil Oeding. Da gibt es auch schon mal ein bisschen Überschwappen, aber das ist hier schon eine andere Qualität.

Worauf freuen Sie sich am meisten?

Vedder Ich freue mich darauf, gestalten zu können. Ich freue mich darauf, die Mitarbeitenden kennenzulernen und mit ihnen vertrauensvoll zusammenzuarbeiten und vielleicht auch dazu beizutragen, dass der Rat dann gute Entscheidungen treffen kann. Das ist mein Anspruch. Dass der Rat an der einen oder anderen Stelle so informiert ist, dass es vielleicht weniger Nachfragen gibt. Man denkt immer in verschiedene Richtungen, versucht auch, sich breit aufzustellen. Aber es ist halt immer möglich, dass man nicht alles so erkennt wie die Politik. Aber das ist dann eine Frage der Kommunikation.

Kommunikation nach innen und nach außen ist wichtig, um gut zusammenzuarbeiten – auch mit dem Rat. Da kann es ruhig mal unterschiedliche Meinungen geben, wenn man in der Sache am Ende ein gutes Ziel erreicht.

Wie einfach fällt es Ihnen, in die „zweite Reihe“ zu gehen, nachdem Sie bereits elf Jahre lang Bürgermeister einer Kommune waren?

Vedder Das ist für mich kein Problem, weil ich tatsächlich Aufgaben sehe. Auch in Südlohn war es seinerzeit so, dass ich eben gefragt worden bin, ob ich mir die Position des Bürgermeisters vorstellen könnte. Da habe ich gedacht: „Ja, total interessante Arbeit, interessante Aufgaben. Das hast du noch nie gemacht.“ Und jetzt ist es eben so ähnlich, dass mich die Aufgabe interessiert. Nicht unbedingt, ob ich Nummer eins, Nummer zwei oder Nummer drei bin.

Ich stehe in zweiter Reihe und das ist für mich kein Nachteil. So kann ich vielleicht sogar etwas sachbezogener arbeiten. Als Bürgermeister ist man zwangsweise immer Generalist. Und hier habe ich zwar einen großen Bereich, aber immer noch einen abgegrenzten, sodass ich dann auch da intensiver einsteigen kann.

Wann werden Sie ihre neue Stelle als Erster Beigeordneter und Kämmerer antreten?

Vedder Irgendwann nach den Sommerferien, voraussichtlich im September.