
© Maik van de Sand
Maik van de Sand hat den Schritt nach Oeding nie bereut
Kommunalwahl 2020
Maik van de Sand (44) will Bürgermeister von Südlohn und Oeding werden. Im Ort fühlt er sich rundum wohl. Dabei war es Zufall, dass er überhaupt vor 20 Jahren nach Oeding gezogen ist.
Eher zufällig kam Maik van de Sand (44) vor 21 Jahren nach Oeding: „Ich war in der Bundeswehrkaserne in Borken stationiert und habe für meine Familie und mich ein Haus in der Nähe der Arbeit gesucht“, sagt er. Auf einer Karte habe er dann einen Kreis von 15 Kilometern um die Kaserne geschlagen. „Wir haben uns ein paar Häuser angesehen und sind hier hängen geblieben“, erklärt er lachend.
Das „Hängen-bleiben“ ist natürlich längst Geschichte: „Ich habe den Schritt nach Oeding nie bereut“, erklärt er. Mehr noch: Für Familien sei der Ort einfach toll. Das genaue Gegenteil einer Großstadt. Nicht anonym und teilweise sogar luxuriös. „Hier fahren die Schulbusse jeden Morgen direkt bis zur Schule“, erklärt er. In der Großstadt gebe es zwar natürlich auch öffentliche Verkehrsmittel, aber das sei einfach etwas anderes.
Vom Niederrhein über das Ruhrgebiet ins Münsterland
Maik van de Sand weiß wovon er spricht: Geboren wurde er in Wesel. Als er zehn Jahre alt war, zog seine Familie ins Ruhrgebiet: nach Essen. Dort wuchs er auf, lernte schon mit elf seine spätere Frau Bianca kennen, machte Abitur und schlug schließlich den Weg als Zeitsoldat bei der Bundeswehr ein. „Ich war aber da schon in der Verwaltung eingesetzt“, sagt er.
Als Mischung aus „Ruhrpöttler“ und Niederrheiner kam er schließlich nach Oeding. „Zugegeben, am Anfang war es nicht ganz einfach hier reinzukommen“, sagt er. Allerdings nicht, weil die Oedinger abweisend gewesen wären. „So viele neue Leute auf einmal kennenzulernen ist einfach anstrengend“, erklärt er und lächelt über das ganze Gesicht. Schließlich habe das ganze Dorf sofort gewusst, dass er „der Neue“ sei. „Ein völlig anderes Gefühl als in der anonymen Großstadt“, so Maik van de Sand.
Über die Vereine wurden die ersten Kontakte geknüpft
Als die beiden älteren Kinder – Pierre und Jamie sind heute 24 und 20 – dann in die Oedinger Vereine kamen, ging es auch für Maik van de Sand ganz schnell: „Ich war über zehn Jahre Trainer beim FC Oeding. Und auch beim Reitverein engagiere ich mich ehrenamtlich – allerdings nur im Helferteam“, erklärt er. Auch beim FC Oeding steht er inzwischen nicht mehr an der Seitenlinie, sondern arbeitet eher im Hintergrund. Dafür ist er schon lange politisch aktiv: Zwei Ratsperioden saß er für die Fraktion der Grünen im Rat, bis er die Fraktion Anfang des Jahres auflöste. Da stand die WSO schon in den Startlöchern.
In der Freizeit dreht sich bei ihm vieles um die Familie: „Wir haben ja als Familie mit unserer dreijährigen Leonie praktisch noch einmal von vorne angefangen“, sagt er schmunzelnd. So sieht dann auch ein perfekter Tag für ihn recht einfach aus: „Ausschlafen, gemeinsam frühstücken und viel draußen sein“, sagt er. Freie Zeit verbringt er gerne zu Hause und im Garten. „Da gestalten wir gerade einiges um, deswegen sieht das ziemlich nach Baustelle aus“, erklärt er.
Auch ein Bürgermeister hat ein Privatleben
Dass dafür als möglicher Bürgermeister weniger Zeit sein wird, ist ihm klar. Dennoch: „Man kann nicht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche arbeiten“, erklärt er. Da werde er sich entsprechende Freiräume schaffen. „Auch ein Bürgermeister hat schließlich ein Privatleben“, fügt er hinzu. Dafür würden die Leute sicherlich Verständnis haben.
Vor schwierigen oder auch kritischen Entscheidungen fürchtet er sich nicht. „Die treffe ich ja jetzt schon“, erklärt er. Bei der Stadt Gronau arbeitet er als Sachgebietsleiter im Jobcenter, ist Vorgesetzter von 21 Mitarbeitern. Darin sieht er eine gute Vorbereitung auf das mögliche Amt an der Spitze der Südlohner Verwaltung.
Auch an seinen Ehrenämtern will er festhalten. „Ich kenne die Grenzen, ab wo ich mich befangen erklären müsste“, sagt er. Die einzige Frage, die er sich da stellen wolle, sei, ob ein Engagement gut für den Ort sei oder nicht.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
