Eigentlich war die Neujahrsnacht für die Feuerwehr Südlohn eine ruhige. Doch in der Morgendämmerung folgte dann doch noch eine Alarmierung – und der Einsatz war für die Kameraden einer der größten rund um den Jahreswechsel seit vielen Jahren.
Für die beiden Löschzüge eine echte Bewährungsprobe, die mit Bravour bestanden wurde. Dabei lag der Einsatzort eigentlich auf Borkener Stadtgebiet, wie sich später herausstellte. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilt, ist als Brandursache nach derzeitigem Stand eine „fahrlässige Brandstiftung“ am wahrscheinlichsten.
Als der Feuerball über der Werkstatt im Fresenhorst von Weitem zu sehen war, da war schnell klar, dass schnelles Handeln gefragt ist: „Feuer_Menschen in Gefahr“ – Wehralarm. Einige der Bewohner im Wohnhaus auf der Hofstelle wurden gar im Schlaf überrascht.
Zunächst trafen die ersten Kräfte aus Oeding ein, kurz darauf diejenigen aus Südlohn. Insgesamt waren es am Ende rund 45 Kameraden, die primär das Übergreifen des Feuers auf das Wohnhaus und die benachbarte Halle verhinderten. „Wir hatten die Lage schnell im Griff“, kann Einsatzleiter Hendrik Tenk im Nachgang berichten. Spuren an den benachbarten Gebäuden zeugten von der Macht der Flammen.
Winterswijker rasch vor Ort

In der Meldung der Leitstelle war noch Oeding als Einsatzort angegeben. Das korrigierte die Polizei später in ihrer Pressemitteilung. Der Hintergrund: Die Bauerschaft Fresenhorst wird mit Oeding in Verbindung gebracht, diese Hofstelle ist die einzige dort, die eigentlich Weseke zugeordnet ist. Alarmiert worden war die Leitstelle eben aus Oeding.
„Deshalb ist das in Südlohn/Oeding aufgelaufen, das läuft dann auch durch“, erklärt Hendrik Tenk. Sind bei Wehralarm beide Löschzüge im Einsatz, übernimmt dann auch die Leitung der Feuerwehr die Einsatzleitung. In diesem Fall Hendrik Tenk als stellvertretender Leiter der Feuerwehr Südlohn – nach kurzer Abstimmung mit dem Löschzug Oeding.
Als das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht und abgelöscht worden war, nahm Hendrik Tenk Kontakt zur Feuerwehr Borken auf. „Hätten wir weitere Unterstützung gebraucht, wäre diese natürlich der erste Ansprechpartner gewesen“, erklärt der Südlohner. Konkret der Löschzug Weseke selbst. Zu solchen Überschneidungen komme es an Ortsgrenzen immer mal wieder. „Wir sind auch schon mal nach Stadtlohn oder Ramsdorf gerufen worden“, berichtet Hendrik Tenk. In Zeiten der Handyortung nähmen diese Fälle aber ab.
Viel wichtiger und wesentliches Kriterium: die Geschwindigkeit, mit der die Kräfte am Einsatzort eintreffen. Selbst die Unterstützung aus Winterswijk war binnen Minuten vor Ort – wichtig vor allem für die Löschwasserversorgung, die sich im Außenbereich oft schwieriger darstellt. Und ein weiterer Beleg für die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Letzter Großeinsatz in Oeding
In dieser Hinsicht haben die Abläufe funktioniert. „Das gibt einem ein gutes Gefühl“, betont Hendrik Tenk. Gerade mit Blick auf die Mannschaftsstärke und Einsätze an Feiertagen. Der Südlohner muss schon etwas länger zurückdenken, wann es zum letzten Mal zu einem Silvester- oder Neujahrseinsatz in dieser Größenordnung gekommen ist.
Vor Jahren habe es einmal einen Wohnungsbrand in Oeding durch einen „Querschläger“ kurz nach Mitternacht gegeben, zu dem ebenfalls beide Löschzüge ausrückten. „Ansonsten sind es meist Kleinbrände“, sagt Tenk. So wie im Vorjahr – oder wie sie die Kameraden aus Stadtlohn zu diesem Jahreswechsel abarbeiten mussten. Altkleidercontainer, Mülltonne, Papierreste oder auch Hecken.
Zur Höhe des Sachschadens konnte die Polizei in Borken am Mittwoch noch keine Angaben machen, wohl aber zur möglichen Brandursache. „Unsere Kollegen waren vor Ort: Der Brandausbruch war im Bereich der Mülltonnen“, erklärt Pressesprecher Frank Rentmeister. Entsprechend sei eine „fahrlässige Brandstiftung“ nach derzeitigem Stand am wahrscheinlichsten. Menschen kamen nicht zu Schaden, das war am Montag erst einmal die wichtigste Meldung.
Viele Bilder vom Feuerwehreinsatz: Werkstatt brennt bis auf Grundmauern ab