Reduzierung von Geldautomaten grundsätzlich problematisch Niemand warnt vor den Gefahren

Menschen nicht von der finanziellen Teilhabe ausgrenzen
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Rupert Joemann

Ob in der Oedinger Sparkassen-SB-Filiale unbedingt ein Geldautomat stehen muss, sei dahingestellt. Entscheidend ist, dass auch weniger mobile Menschen ohne zu großen Aufwand (ortsnah) Bargeld abheben können. Denn nur dann können sie eine wirklich freie finanzielle Teilhabe erreichen.

Ob sich mehrere Banken zusammenschließen, in Geschäften Bargeld abgehoben werden kann oder ein zentraler Geldautomat aufgestellt wird, kann diskutiert werden. Wichtig ist, dass die Menschen ohne zusätzliche Kosten an das gesetzliche Zahlungsmittel Bargeld kommen.

Alles andere wäre eine Ausgrenzung von Menschen bei einem so elementaren Thema wie Geld. Die schrittweise Reduzierung von Geldautomaten sehe ich grundsätzlich problematisch. Aus Bankensicht verstehe ich das Interesse an einer Reduzierung. Der Unterhalt der Automaten ist arbeits- und kostenintensiv.

Das Bestreben hin zu einem komplett bargeldlosen Zahlungsverkehr ist auf vielen Ebenen offenkundig.

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Den Verbrauchern werden gerne die Vorteile angepriesen, auf die Gefahren wird nicht hingewiesen. 2013 griff in Zypern der Staat auf die Konten der Bürger zu. 6,75 Prozent für Guthaben bis 100.000 Euro und 9,9 Prozent für höhere Einlagen waren von einer Sekunde auf die andere weg. Die Menschen wären dem Staat hilflos ausgeliefert. Von dieser Gefahr spricht niemand.

Einig sind wir uns innerhalb der Redaktion bei diesem Thema nicht. Victoria Garwer vertritt in ihrem Kommentar die entgegengesetzte Meinung und argumentiert, warum man nicht in jedem Dorf einen Geldautomaten braucht.

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