Gebrüder Robers investieren drei Millionen Euro in neues Logistikzentrum
Altes Sägegatter in Südlohn wird Industriedenkmal
Ein Industriedenkmal hat Gebrüder Robers an der Robert-Bosch-Straße geschaffen: Die Gattersäge machte Platz für eine Drei-Millionen Euro Investition.

Als Industriedenkmal steht die ausgediente Gattersäge seit Anfang April vor dem Werkgelände von Gebrüder Robers an der Robert-Bosch-Straße. Die beiden Geschäftsführer Manfred Robers (l.) und Andre Tenk sehen in der Rundholzverarbeitung keine Zukunft mehr. © Stephan Teine
Für den Schrott war sie zu schade und verkaufen ließ sich die 54 Jahre alte Gattersäge auch nicht mehr. Bei Gebrüder Robers hat man deswegen nicht lange gezögert und die alte Maschine kurzerhand als Industriedenkmal vor das Betriebsgelände gestellt. Von 1979 bis 2017 lief die Maschine und machte überwiegend aus Pappelholz Bretter.
Doch Pappelholz ist inzwischen selten geworden und Rundholz lohnte sich für die Südlohner nicht mehr: „Sägewerke spezialisieren sich immer weiter“, erklärt Manfred Robers, einer der beiden Geschäftsführer. Zum Vergleich: Sägewerke im Sauerland verarbeiten jedes Jahr 1,5 Millionen Festmeter Rundholz. „In guten Zeiten kamen wir auf 10.000 Festmeter. Das lohnt einfach nicht mehr“, sagt er. Und deswegen wurde diese Sparte bei Gebrüder Robers aufgegeben. Doch wenn kein Rundholz mehr verarbeitet wird, muss auch keines mehr gelagert werden. Und diese frei gewordene Fläche nutzt das Unternehmen nun ganz neu: Drei Millionen Euro wurden in eine neue Halle für ein Exportverpackungszentrum investiert. Ganz wichtig dabei: Der 80-Tonnen-Kran unter der Decke. Durch den können die Mitarbeiter bei Gebrüder Robers besonders schwere und sperrige Güter verpacken. Ein Geschäftszweig, den das Unternehmen seit den 1990er-Jahren verfolgt. Aber: „Paletten sind immer noch unser Hauptgeschäft“, sagt Manfred Robers.
Vielseitig aufgestellt
Doch durch die besonders vielseitigen Exportverpackungen und Holzpackmittel kann sich der Traditionsbetrieb sicher aufstellen. „Eine Sparte funktioniert immer“, so Robers weiter.
In der neuen Halle werden Maschinen aus dem ganzen Umland für den Export verpackt. Egal ob in Holzkisten, mit besonderen Paletten oder Kunststofffolien. Eine Verpackung von der Stange gibt es da nur selten. Und die Tücke steckt oft im Detail: „Einfach so ne Kiste drum, ist nicht genug“, erklärt Andre Tenk, der zweite Geschäftsführer des Unternehmens, beim Gang durch die Halle. Da war zum Beispiel mal dieser Maschinenbauer, der auf den Witterungsschutz verzichtet hat. „Bei der LKW-Fahrt über den Brenner ist der Stahl eiskalt geworden. Wasser ist kondensiert. Als die Anlage in Italien angekommen ist, war sie komplett korrodiert“, so Tenk weiter. Ein Fehler, den der Kunde nie wieder gemacht hat. „Wir sind Dienstleister für Unternehmen aus dem ganzen Kreis Borken, aber auch aus dem Ruhrgebiet. 80 Prozent unserer Kunden kommen aus einem Umkreis von 50 Kilometern“, erklärt Andre Tenk. Und für die sei eben auch die Erfahrung bei Gebrüder Robers und die Beratung wichtig.
Wieder erholt
Ganz ohne Rückschläge ging es aber auch bei Gebrüder Robers nicht: Im Herbst 2014 verabschiedete sich ein Großkunde nach langjähriger Zusammenarbeit. Rund ein Drittel der Belegschaft musste gekündigt werden. Von diesem Einschnitt hat sich das Traditionsunternehmen wieder erholt. Eine ganze Reihe von den damals betroffenen Mitarbeitern sind inzwischen wieder zurück im Unternehmen. 60 Mitarbeiter arbeiten bei Gebrüder Robers. „Wir sind noch nicht ganz bei den alten Umsätzen“, schränkt Manfred Robers ein. Dass die Konjunktur brummt, merken sie in Südlohn: „Die Rohstoffpreise ziehen an“, sagt Manfred Robers.
Aber die beiden Geschäftsführer blicken optimistisch in die Zukunft: „Verpackt werden muss immer“, sagt Andre Tenk und lacht.