Die Gemeinde Südlohn soll sich um eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS) bewerben.

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Fahrradfreundliche Gemeinde? Südlohn hält sich selbst den Spiegel vor

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In der Bauabteilung stehen aktuell einige Projekte an, nun könnte eine Aufgabe „außer der Reihe" hinzukommen: Südlohn soll sich als fahrradfreundliche Gemeinde zertifizieren lassen.

Südlohn

, 10.12.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auch wenn einiges an Arbeit darin stecke, gerade für die Verwaltung – eine Mitgliedschaft der Gemeinde Südlohn in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS) soll angestrebt werden. Allerdings betonte Bürgermeister Werner Stödtke im Umweltausschuss gleichsam, dass der notwendige Zertifizierungsprozess in 2022 nicht abzuschließen sei.

Bereits Ende September hatte sich der Ausschuss für Kultur, Sport und Ehrenamt für eine Mitgliedschaft in der AGFS ausgesprochen und das Thema an den Umweltausschuss verwiesen. Philipp Ellers vom Somit berichtete noch einmal, dass eine Mitgliedschaft in der AGFS bei einigen Förderprogrammen eine Grundvoraussetzung sei.

Nahmobilität ist ein Thema der Zukunft

Dies sei allerdings nicht der einzige Vorteil. Darüber habe sich die Verwaltung auch mit zwei benachbarten Kommunen (Borken und Velen) ausgetauscht, die bereits Mitglied sind. „Beide Kommunen bewerten die Mitgliedschaft positiv“, so Philipp Ellers. Der Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf 2500 Euro pro Jahr.

Werner Stödtke ergänzte zunächst, dass das Thema Nahmobilität grundsätzlich immer wichtiger für Kommunen werde. Eine Mitgliedschaft biete hilfreiche Ressourcen zur Umgestaltung dieser.

Dieter Valtwies (UWG) fragte, ob die Mitarbeiter der Verwaltung den Aufwand im Zertifizierungsprozess leisten könnten. 140 Stunden nehme die Vorbereitung der Antragstellung etwa in Anspruch, merkte Philipp Ellers nach Rücksprache mit den Kollegen in Velen und Borken an.

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Gerade auf die Bauabteilung käme ein zusätzlicher Aufwand zu, wichtig sei es, alles sauber vorzubereiten, meinte Werner Stödtke. Es sei aktuell eh viel in Sachen Straßen und Radwege in Planung, da müsse geschaut werden, ob gewisse Prozesse darin integriert werden könnten.

Zertifizierungsprozess muss leistbar bleiben

Philipp Ellers betonte, dass die Verwaltung von der AGFS sicher nicht alleingelassen werde. Leo Schrote (WSO) wertete als positiv, dass durch externe Fachleute der Blick einmal geschärft werde.

Dr. Joachim Musholt (SPD) ermutigte zur Teilnahme. Er könne die Skepsis der UWG ob des Aufwands nicht verstehen. „Wir wollen das Projekt ja nicht in Abrede stellen. Uns ging es um die Zeitschiene. Wenn es zu stemmen ist, begrüßen wir es natürlich“, entgegnete Dieter Valtwies.

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Letztlich wurde beschlossen, dass die Gemeinde Südlohn eine Mitgliedschaft in der AGFS anstreben solle. „Wir bewerben uns erst mal, schließlich müssen wir Kriterien und Qualitätsstandards erfüllen“, schloss Werner Stödtke die Diskussion ab. Man müsse den Prozess „so takten, dass er leistbar bleibt“.