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Das ist ein Geschenk: 126 Haushalte sollen Glasfaseranschluss für je 20.476 Euro erhalten
Breitbandausbau in Südlohn
Genau 126 Haushalte im Gemeindegebiet von Südlohn sind unterversorgt, was die Anbindung ans schnelle Datennetz angeht. Das soll sich jetzt für fast 2,6 Millionen Euro ändern.
Wer in Südlohn und Oeding im Außenbezirk wohnt und unterversorgt ist, was den Anschluss an das schnelle Datennetz angeht, der kann jetzt auf einen preiswerten Glasfaseranschluss hoffen. Südlohns Gemeinderat hat in seiner Sitzung am letzten Mittwoch beschlossen, für die Beseitigung dieser weißen Flecken einen Förderantrag über 2,58 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesförderprogramms für den Breitbandausbau zu stellen.
Bundesförderung Breitband
- Das Bundesförderprogramm für den Breitbandausbau ist am 21.10.2015 vom Bundeskabinett beschlossen worden. Die Novelle der Richtlinie trat am 03.07.2018 in Kraft.
- Zweck der Förderung ist die Unterstützung eines effektiven und technologieneutralen Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland zur Erreichung eines nachhaltigen sowie zukunfts- und hochleistungsfähigen Breitbandnetzes (NGA-Netz, Next Generation Access) in unterversorgten Gebieten, die derzeit nicht durch ein NGA-Netz versorgt sind und in denen in den kommenden drei Jahren von privaten Investoren kein NGA-Netz errichtet wird (sogenannte weiße NGA-Flecken).
- Mit der novellierten Richtlinie des Bundesförderprogramms Breitband werden Ausbauprojekte gefördert, die eine Versorgung von Gigabit-Netzen erreichen.
- Hintergrund: Im Koalitionsvertrag hat sich die Politik zwei Ziele gesetzt: Bis Ende 2025 soll ganz Deutschland über Gigabit-Netze versorgt werden.
Mit diesem Geld – auf die Gemeinde entfällt bei einer Förderung ein Eigenanteil von etwa 250.000 Euro – sollen 126 Adressen im Außenbereich mit einem Glasfaseranschluss für das schnelle Datennetz versorgt werden. Eine 90-prozentige Förderung durch den Bund in der genannten Höhe stellte Hauke Hachmeister, Projektentwickler bei dem Düsseldorfer Unternehmen Micus, in der Sitzung als durchaus realistisch dar.
Die Gemeinde hatte das Unternehmen damit beauftragt, eine Analyse der Ist-Situation zu machen, Technologiekonzepte für den Netzausbau zu empfehlen und auch die Wirtschaftlichkeit des Netzausbaus zu berechnen. Auf Basis von 2766 Adressen in der Gemeinde kam heraus, dass 126 davon unterversorgt sind, was das schnelle Datennetz angeht. Für diese Haushalte stehe auch nicht in Aussicht, in den nächsten Jahren einen schnellen Anschluss an das Datennetz zu erhalten.
„Glasfaser bis ins Haus“, das stellte Hauke Hachmeister dem Rat dabei als die „zukunftssichere Erschließung“ vor. Damit die 126 Adressen im Gemeindegebiet mit einem solchen Anschluss versorgt werden können, ist ein 33,5 Kilometer langes Verteilnetz nötig. Hinzu kommen etwa 2,6 Kilometer Hausanschlüsse. Ziel sei ein gigabitfähiges Netz, betonte der Micus-Mitarbeiter.

Fließen die Mittel vom Bund, sollen in Südlohn und Oeding 126 Adressen im Außenbereich an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Kosten: rund 2,6 Millionen Euro. © dpa
Je Kilometer setzte der Projektentwickler rund 70.000 Euro Kosten für den Tiefbau an, was 80 Prozent der Gesamtkosten ausmachen würde. Inklusive Verteiler und Leitungen kam der Experte für den Breitbandausbau auf Baukosten von insgesamt rund 2,58 Millionen Euro.
Nicht wirtschaftliche Bereiche erschließen
„Weiße Flecken wurden nicht ausgebaut, weil es sich wirtschaftlich nicht lohnt“, erklärte Hauke Hachmeister den Politikern, warum Telekom, SVS und andere Anbieter diese Haushalte nicht mit schnellen Datenleitungen versorgen. Jetzt bestehe die Möglichkeit der Förderung, schlug der Referent vor, Bundesmittel für den Ausbau des schnelle Internets zu beantragen.
So angeschlossene Haushalte sollen keine Anschlusskosten tragen müssen. Monatlich so ein Mittelwert, entstünden Kosten von 40 Euro für Privathaushalte und 150 Euro für gewerbliche Anschlüsse für den Internetzugang. „Die Anschlusskosten werden mit gefördert und sollen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden“, sagte der Referent.
2000 Euro je Haushalt von der Gemeinde
Die Fragen der Ratsmitglieder waren schnell geklärt. Bei dem genannten Eigenanteil der Kommune fördert diese die Hausanschlüsse später aus ihrer Kasse mit zehn Prozent oder mit je rund 2000 Euro. Die Restkosten übernimmt der Bund, wenn denn Fördergelder fließen.
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