Theo Pass und sein Sohn Anton freuen sich auf das Bulli-Treffen an der Burg in Oeding. Wegen der Coronakrise unterliegt natürlich auch das neue VW-Treffen strengen Auflagen.

© Stephan Rape

Bulli-Burg: Theo Pass holt VW-Busse nach Oeding – trotz Corona

rnStrenge Auflagen

Hotelier Theo Pass liebt seinen VW-Bus. Und diese Liebe will er teilen: Dazu organisiert er im September trotz des Coronavirus das erste Bulli-Treffen in Oeding: die Bulli-Burg.

Südlohn

, 29.08.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für Hotelier Theo Pass aus Oeding ist ein VW-Bus viel mehr als nur ein Auto. „Das ist eine Lebensart“, sagt er. Mit seinem knallroten T2 fällt der 46-Jährige nicht nur auf Oedings Straße auf wie ein bunter Hund. „Das ist einer der ganz wenigen T2-Busse mit Doppelkabine“, sagt er. Auch auf größeren Treffen gebe es die nur ganz selten.

Fahrgefühl ist wie im Klischee

Aber zurück zum Lebensgefühl: Was ist das Besondere am Bullifahren? „Freiheit“, sagt Theo Pass. Tatsächlich sei es so wie im klischeeüberladenen Werbefilm mit dem Bulli am Seeufer und vielen feiernden Menschen: „Sobald ich hinter dem Lenkrad sitze, schalte ich ab“, erklärt er. Jedes Jahr ist er auf mehreren Treffen unterwegs. Die Bullifahrer untereinander kennen sich. „Das ist eine große Familie“, sagt Theo Pass. Zum Kern dieser Familie zählen die ersten drei Baureihen des VW-Busses. Also der T1, T2 und T3. Die späteren Modelle seien eher die entferntere Verwandtschaft. „Sie sind auf den Treffen aber zumindest akzeptiert“, feixt der Oedinger mit breitem Grinsen.

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Auf einem dieser Treffen sei dann vor einem Jahr lose die Idee entstanden, so ein Treffen auch mal nach Oeding zu holen. „Den Ort kennt jeder“, sagt Theo Pass, „schließlich liegen hier die letzten fünf Häuser auf deutscher Seite vor Obelink“, wieder muss Theo Pass lachen. Der große Campingausrüster in Winterswijk ist weit über die Grenzen von NRW ein Begriff.

Coronavirus durchkreuzt Pläne für großes Treffen

Das Treffen jedenfalls hatte er sich zusammen mit Julian Effkemann ausgedacht. Der wohnte früher in Oeding, lebt aber jetzt in Datteln. Zusammen wollten sie ein großes Treffen aus dem Boden stampfen. Dann kam das Coronavirus.

Das große Treffen schmolz deutlich zusammen. Aktuell plant Theo Pass mit rund 25 VW-Bussen, die vom 11. bis 13. September auf dem Parkplatz vor der Burg stehen sollen. Ein großes Rahmenprogramm gibt es nicht.

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Eher ein kleines Beisammensein mit einigen Benzingesprächen. „Mehr geht ja wegen der strengen Vorschriften nicht“, sagt er. Abstände, Mundschutz, Desinfektion – sie werden die Stimmung sicherlich beeinflussen, aber hoffentlich nicht trüben. Mit dem örtlichen Ordnungsamt sei das selbstverständlich abgestimmt.

Besucher sind willkommen, müssen im Zweifel aber warten

Besucher sind natürlich willkommen. „Dabei dürfen natürlich nicht zu viele Menschen gleichzeitig auf das Gelände“, erklärt Theo Pass. Es könne also schon einmal zu Wartezeiten kommen. Auch solle sich niemand vorstellen, dass dort ein Volksfest gefeiert werde. „Es geht nur um ein ganz kleines Treffen. Aber darauf wollen wir aufbauen“, erklärt er.

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Denn wo gebe es schon so eine Kulisse für ein Treffen? Die Frage lässt er kurz im Raum stehen und deutet auf den mittelalterlichen Burgturm? Der musste natürlich mit dem neuen Treffen eng verbunden werden. Und so findet er sich auch auf dem Logo und im Namen des Treffens: Bulli-Burg. Geht es nach Theo Pass, soll das einmal der regelmäßige Saisonauftakt für die Bulli-Treffen werden. „Dann, wenn sowieso alle zu Obelink fahren, um sich noch das letzte Zubehör zu kaufen“, sagt er. Doch das sei noch Zukunftsmusik.

Bullifahren als Friedensmission

Dennoch ist er sich sicher, dass die Aktion auch jetzt schon gut ankommen wird: „Ganz einfach, weil einfach jeder irgendeine Erinnerung an einen VW-Bus hat oder eine Geschichte darüber erzählen kann“, sagt er. Bulli zu fahren, sei fast so etwas wie eine Friedensmission, fügt er dann noch hinzu: Die Fahrer seien alle von Grund auf unterschiedlich. Vom wohlhabenden Bankangestellten bis zum Arbeitslosen, der sich den eigenen Bus wortwörtlich vom Mund abgespart hat, sei in der Szene wirklich jeder vertreten. „Und alle haben eine Gemeinsamkeit: den Bus“, sagt er mit einem Strahlen in den Augen.