Die Betreuungszeiten in den Kindergärten steigen im kommenden Kindergartenjahr. Die Plätze sind dafür in Südlohn und Oeding vorhanden. Auch im St.-Barbara-Kindergarten steigt der Wert leicht, es bleibt dort bei zwei Gruppen.

© Michael Schley

45-Stunden-Paket gefragt: Immer mehr Kinder gehen länger in den Kindergarten

rnBetreuungsbedarf

Zum kommenden Kindergartenjahr wird die Zahl der zu betreuenden Kinder steigen. Dafür stehen genug Plätze zur Verfügung. Immer mehr Eltern nutzen die Option von 45 Wochenstunden fürs Kind.

Südlohn

, 31.03.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

In Südlohn und Oeding gibt es aktuell ausreichend Plätze in den Kindergärten. Und das bleibt vorerst auch so. Das zahlt sich aus. Zum kommenden Kindergartenjahr 2022/23 steigen die Zahlen nämlich.

Auffällig ist ebenso: Immer mehr Eltern buchen „45-Stunden-Pakete“ für ihren Nachwuchs. Mittlerweile fast die Hälfte. Das geht aus der aktuellen Betreuungsbedarfsplanung hervor.

Auf Grundlage der Anmeldungen der Eltern hat der Fachbereich Jugend und Familie des Kreises Borken (Kreisjugendamt) die Planung der Betreuungsbedarfe nach dem Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz) für das kommende Kindergartenjahr 2022/2023 abgeschlossen.

Die Planung wurde vom Jugendhilfeausschuss des Kreises Borken in seiner Sitzung am 10. März beschlossen. Das Kreisjugendamt wird nun beauftragt, die notwendigen Anträge beim Landesjugendamt zu stellen.

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Basis der Planung sind die endgültigen Buchungsdaten für die Gemeinde Südlohn mit den in Trägerschaft der Kath. Kirchengemeinde St. Vitus und St. Jakobus sowie der DRK Prinz Botho GmbH in Stadtlohn stehenden Kindertageseinrichtungen. Die Zahl der angemeldeten Kinder steigt auf insgesamt 419,75 (Vorjahr: 398).

Zur Erklärung: Für jedes Kind, das eine Kindertageseinrichtung besucht, wird entsprechend der gebuchten Gruppenform eine festgelegte Kindpauschale beantragt. So kann es zu „krummen Werten“ kommen. Auf dieser Grundlage wird auch der Personalbedarf bemessen.

Bei der Ansetzung der Pauschalen würden zum Beispiel auch unterjährig angemeldete Kinder vorausschauend berücksichtigt, erklärt Kristina Zinn vom Fachbereich Zentrale Dienste und Zentrale Steuerung der Gemeinde Südlohn. Wichtig für die Personalplanung.

Kindpauschalen steigen automatisch mit

Die insgesamt 21 Gruppen verteilen sich auf die Kindergärten St. Vitus (5), St. Barbara (2), St. Martin (4), St. Jakobus (5) und St. Ida (3). Zwei Gruppen werden im Bauernhofkindergarten gebildet. Diese Gruppen teilen sich wie folgt auf: 11,5 Gruppen gibt es für den altersgemischten Bereich Ü2 (bis zum Einschulungsalter), 2,5 Gruppen für den U3-Bereich, dazu gesellen sich 5,5 Ü3-Gruppen mit 25/35-Wochenstunden sowie 1,5 Ü3-Gruppen mit 45 Wochenstunden.

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In vier der fünf Kindergärten steigt die Zahl der „Köpfe“: in St. Barbara von 41 auf 42,5, in St. Martin von 75,5 auf 78,75, in St. Jakobus von 95,5 auf 101 und in St. Ida von 55,5 auf 63,5. Im Bauernhofkindergarten werden künftig 40 statt 35 Kinder betreut. Einen leichten Rückgang gibt es allein in St. Vitus mit 94 gegenüber 95,5 Köpfen.

Wieder unterjährige Anmeldungen erwartet

Ungefähr zwei Gruppen waren zu Beginn des Jahres 21/22 vakant, „dies konnte zum Teil durch höhere unterjährige Bedarfe aufgefangen werden“, erklärt Kristina Zinn. Insgesamt wurden 26 Kinder unterjährig angemeldet.

Es wird vermutet, dass auch im kommenden Kindergartenjahr 2022/2023 einige unterjährige Bedarfe gemeldet werden, weil genug Plätze bereitstehen. Dafür wurden in einigen Kitas besagte Pauschalen eingeplant.

Die wöchentliche Betreuungszeit mit 45 Wochenstunden ist für das kommende Jahr erneut vermehrt gebucht worden. Die 45-Stundenquote beträgt mittlerweile 46,1 Prozent (Vorjahr: 41,4 Prozent). Die Buchungen von 25 und 35 Wochenstunden sind dementsprechend zurückgegangen.

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Die Veränderungen haben auch Auswirkungen auf die finanzielle Ausstattung der Einrichtungen: Die summierte Kindpauschale (inklusive der Integrationspauschale) steigt auf 4.318.475,53 Euro (Vorjahr: 4.002.334,41 Euro), darin enthalten ist der Betriebskostenzuschuss in Höhe von 3.962.499,96 Euro (3.680.384,87). Der Trägeranteil (Kirche 10,3 Prozent / DRK 7,8 Prozent) liegt bei insgesamt 432.866,49 Euro (402.207,05).

„In den Zahlen schlagen sich grundsätzlich die geburtenstärkeren Jahrgänge zuletzt nieder“, fasst Kristina Zinn die Planung zusammen. Und auch die Hochrechnungen für die nächsten Jahren seien positiv.

Wie auf Entwicklungen, wie nun der Integration von Kindern von Geflüchteten aus der Ukraine, reagiert werden kann, dazu erhofft sie sich zeitnah entsprechende Ansätze. Sogenannte Brückenprojekte in Kindertageseinrichtungen bieten eine Option.