Lichtgitter fährt seit 1955 nur Gewinne ein
Geschäft brummt bei Lichtgitter in Stadtlohn
Das Stadtlohner Familienunternehmen Lichtgitter präsentiert beim Unternehmerfrühstück seine weltweite Erfolgsgeschichte – und drückt aufs Tempo.

Zum zwölften Mal hatten der Unternehmensverband AIW, das SMS-Stadtmarketing und die Stadt Stadtlohn zum Austausch und „Networking“ eingeladen. Mit 80 Teilnehmern war das Unternehmerfrühstück bei Lichtgitter komplett ausgebucht. © Stefan Grothues
Es stampft, kreischt und heult. Man muss schon sehr genau die Ohren spitzen, um Bürgermeister Helmut Könning verstehen zu können. Er ruft in den Lärm hinein: „Wir sind stolz und dankbar, ein solches Unternehmen in Stadtlohn zu haben.“
Bei Lichtgitter brummt es ganz offenkundig, und zwar im Drei-Schichten-Betrieb rund um die Uhr. Genau da-rum ist der Bürgermeister ja auch stolz. Und die rund 80 Teilnehmer des Stadtlohner Unternehmerfrühstücks am Dienstagmorgen in der Werkshalle haben vollstes Verständnis dafür, dass die Produktion für Kaffee und Schnittchen nicht stillstehen kann.
„Wir sind das, wofür wir stehen“
Im Gegenteil: Bei spannenden Rundgängen durch die Produktionshallen erleben die Unternehmerkollegen, wie über 20 Tonnen schweren Stahlblechrollen in schmale Streifen gespalten werden und wie daraus in einem hochautomatisierten Verfahren Gitterroste geschweißt werden.
Die Produktion, die 1929 in Stadtlohn begann, ist heute weltweit nicht nur konkurrenzfähig sondern überaus erfolgreich. „Wir sind das, wofür wir stehen“, auf diese kurze Formel bringt Geschäftsführer Hermann Stengel das Erfolgsrezept. Mit seinem Schwager Dirk Schuchardt leitet er das Familienunternehmen in dritter Generation. Wie viel Leidenschaft in diesem Unternehmen steckt, zeigt Dirk Schuchardt den Gästen in einer flammenden Begrüßungsrede, die den Wert der Bodenständigkeit und gleichzeitig der Weltoffenheit betont.
Nicht wunschlos glücklich
„Unser letztes Verlustjahr war 1954. Seit 1955 schreiben wir nur Gewinne, mal mehr, mal weniger. In der Regel aber mehr“, sagt Dirk Schuchardt stolz. So sei das Unternehmen kontinuierlich gewachsen. 500 Mitarbeiter arbeiten heute in Stadtlohn, weltweit inklusive der 29 Tochtergesellschaften sind es fast dreimal so viele. Lichtgitter rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von bis zu 220 Millionen Euro. Zehn Prozent Ertrag, so Dirk Schuchardt, sind das Ziel. Da könne er gut verstehen, dass der Bürgermeister stolz und dankbar sei. „Wir zahlen ja fleißig Gewerbesteuern und steigern damit das Gemeinwohl.“
Die Zusammenarbeit mit der Stadt Stadtlohn bezeichnet Dirk Schuchardt als „ausgezeichnet“. Wunschlos glücklich aber sei er nicht. Zwei Bitten äußerte der Unternehmer, und bei beiden geht es ums Tempo.
Schnelle Planung an der Kreuzstraße
Erstens: Ein für die neue Unternehmensverwaltung vorgesehenes Grundstück jenseits der Siemensstraße müsse „zügig“ umgewidmet werden, „damit wir das tun können, was wir am liebsten tun: unternehmerisch tägig sein“, so Dirk Schuchardt.
Und zweitens: Die alten Lichtgitter Betriebsflächen an der Kreuzstraße sollten möglichst zügig städtebaulich überplant werden. Schuchardt: „Das soll drei bis fünf Jahre dauern. Das könnte auch ein bisschen flotter gehen“. Tempo scheint eben auch ein Lichtgitter-Erfolgsfaktor zu sein. So ist Dirk Schuchardt am Ende stolz, dass die von ihm geführte Besuchergruppe schneller war als die anderen sieben. Zu seinen Besuchern sagt er: „Sie haben ja sicher auch noch ein Tagwerk zu verrichten.“