Hülsta-Chef Dr. Thomas Knecht geht Das hat Folgen für das Insolvenzverfahren

Hülsta-Chef Thomas Knecht geht: Das hat Folgen fürs Insolvenzverfahren
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Überraschende Entwicklung beim Möbelhersteller Hülsta: Dr. Thomas Knecht verlässt das Unternehmen. Dies gibt Hülsta am Donnerstagabend in einer Pressemitteilung bekannt. Knecht war seit 2019 Geschäftsführer und seit 2022 auch Alleingesellschafter der bekannten Stadtlohner Firma.

Vor knapp einem Jahr hatte der Möbelhersteller ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet, welches Knecht bis zuletzt geführt hatte. Ziel des Verfahrens in den vergangenen Monaten war die operative Sanierung der Hülsta-Werke und die zukunftsfähige Neuausrichtung des Unternehmens. Diese sei mittlerweile erfolgreich durchgeführt worden, so das Unternehmen.

Insolvenzverfahren soll bald enden

Aufgrund des fortdauernd extrem schwierigen Marktumfeldes sei es „notwendig, dass der Hauptfinanzierer sein Engagement fortführt und die notwendigen Mittel bereitstellt, um so das Geschäft der Gesamtgruppe künftig weiterzuentwickeln. Dr. Thomas Knecht scheidet in diesem Zuge aus“, so die offizielle Mitteilung. Wer der Hauptfinanzierer ist, gab Hülsta nicht bekannt.

Das Hülsta-Logo vor einem Gebäude
Das Insolvenzverfahren der Firma Hülsta soll schnell abgeschlossen werden. © Markus Gehring

Wie es weiter heißt, soll das Insolvenzverfahren in Kürze beendet werden. Thomas Knechts Ausscheiden bedinge jedoch eine Umwandlung des bisher in Eigenverwaltung geführten Verfahrens in ein Regelinsolvenzverfahren. Der bisherige Sachwalter, Rechtsanwalt Christoph Morgen, führt das Verfahren nun als Insolvenzverwalter.

Für die Kunden und die Geschäftspartner soll sich dadurch nichts ändern.

Viele Entlassungen

Im Zusammenhang mit dem Insolvenzverfahren wurden Entlassungen nötig: Mehr als 200 der 580 Mitarbeiter des Stadtlohner Unternehmens verloren ihre Beschäftigung. Für sie wurde Ende 2022 die Einrichtung einer Transfergesellschaft durchgesetzt. Anfang 2023 wurde die Produktionsstätte in Ottenstein geschlossen. Im Laufe dieses Jahres sorgte unter anderem der Einstieg von Hülsta als Ärmelsponsor beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 für Aufsehen.

Paul Seguin im Schalke-Trikot mit Hülsta-Logo am Ärmel
Seit diesem Sommer tragen Spieler des FC Schalke 04, hier Paul Seguin, das Hülsta-Logo auf dem Ärmel. © Tim Rehbein/RHR-FOTO

Das Traditionsunternehmen wurde 1940 von Alois Hüls als Tischlerei in Stadtlohn gegründet. Unter Führung seines Sohnes Karl wuchsen das Unternehmen und die Marke ab den 1960er-Jahren stetig. Ab 2008 geriet Hülsta jedoch zum ersten Mal in Schwierigkeiten, bis 2020 sank die Zahl der Werktätigen um mehr als die Hälfte.

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