Hohe Wogen hat die Nachricht am Mittwoch (28.6.) geschlagen, dass das Unternehmen Hülsta sein Sponsoring beim FC Schalke 04 ausbaut. Von mehreren Millionen Euro ist bis 2026 die Rede. Dies vor dem Hintergrund der im vergangenen Herbst eingeleiteten Eigeninsolvenz, infolgedessen 229 der knapp 580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen wurden.
Dr. Thomas Knecht erklärt auf Nachfrage der Redaktion, dass man grundsätzlich beide Handlungsstränge – Schalke-Partnerschaft und Eigeninsolvenz – „voneinander abkoppeln“ müsse.
Der geschäftsführende Gesellschafter der Hülsta-Gruppe wird auch konkreter: „Die Schritte im Zuge der Neustrukturierung waren unumgänglich, um Hülsta neu auszurichten und in die Zukunft zu führen. Eine bestimmte Diagnose erfordert nun mal eine bestimmte Therapie.“
Der Ausbau der Partnerschaft mit Schalke helfe dem Unternehmen, „die Marke Hülsta zu stärken und im Markt sichtbar zu sein“. Ein wichtiger Baustein im „Mix an Maßnahmen“.
Schwierige Situation
Für Schlagzeilen hatte Hülsta auch im neuen Jahr gesorgt: Im Januar wurde bekannt, dass die Standorte Stadtlohn und Ottenstein am Hauptsitz in Stadtlohn zusammengelegt werden. Thomas Knecht ordnet auch diesen Schritt ein: „Uns ist die schwierige Situation im Zuge des Eigenverwaltungsverfahrens bewusst und wir bedauern, dass wir diesen Weg gehen mussten.“
Zur Wahrheit gehöre aber auch: An den eingeleiteten Maßnahmen führte kein Weg vorbei. Der Geschäftsführer nennt exemplarisch eben die Werksintegration von Ottenstein nach Stadtlohn und die damit zusammenhängenden „Belegschaftsanpassungen“. Die Meldung von der Übernahme des Luxusküchen-Herstellers Warendorf folgte Ende März. Auch diese sorgte für Aufsehen.
Zum Ende des Monats Juni endet nun die Transfergesellschaft für Mitarbeitende – und diese habe „gute Ergebnisse“ erzielt, so Knecht. Es sei gelungen, „soziale Härten abzufedern“. Der Fokus werde nun darauf gelegt, der bestehenden Belegschaft neue Perspektiven zu bieten und Hülsta zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Dabei spielten Sponsoring und Partnerschaften eben eine wichtige Rolle.
Sponsoring „im üblichen Rahmen“
Konkret: Das Schalke-Sponsoring sei eine sinnvolle Ausweitung der seit 2020 bestehenden Partnerschaft mit dem Fußball-Zweitligisten. „Die Höhe bewegt sich im üblichen Rahmen und stellt sicher, dass beide Seiten von der Zusammenarbeit profitieren“, so Thomas Knecht. Laut „Sky“ bekommt Schalke 04 für das Ärmelsponsoring zwei Millionen Euro pro Saison.
Mit der Kooperation werde die Marke Hülsta wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen gelangen, so die Überzeugung der Geschäftsleitung. Dabei sollen auch die Fans von der Partnerschaft profitieren. Es seien weitere gemeinsame Projekte ins Auge gefasst, zum Beispiel bei den Fan-Shops. „Sobald die Pläne konkreter werden, werden wir die Öffentlichkeit darüber informieren“, berichtet Thomas Knecht.
Grundsätzlich laufe das Verfahren in Eigenverwaltung „nach Plan“, es werde im dritten Quartal 2023 erfolgreich abgeschlossen sein. Im Frühjahr war noch die Rede davon, dies bereits im zweiten Quartal abzuschließen.
Trotz Entlassungen und Eigeninsolvenz: Hülsta übernimmt Millionen-Sponsoring bei FC Schalke 04
Entlassene Hülsta-Mitarbeiter sind sauer: „Plötzlich ist Geld für eine Firmenübernahme da“