Thomas Veldscholten (r.) zeigt ein Lego-Riesenrad, das sein Sohn Franz gebaut hat. Zusammen mit Bernd Busert, Maik Veldscholten und Jan Vos (von links) holt das Spendenwirbel-Team ein 50 Meter hohes Riesenrad nach Stadtlohn, das Ende Märze auf dem Hecking-Gelände an der Sprakelstraße aufgebaut wird.

© Stefan Grothues

Dinner in 50 Metern Höhe: Riesenrad dreht sich elf Tage lang in Stadtlohn

rnSpendenwirbel

In Stadtlohn dreht sich bald ein Riesending: „Dat Rädken van de Welt“ – ein 50 Meter hohes Riesenrad. In den Kabinen können Schwindelfreie sogar über den Dächern der Stadt ein Dinner genießen.

Stadtlohn

, 24.02.2022, 16:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die vier Männer vom „Spendenwirbel“ haben es wieder getan: Sie sind nicht nur stets auf der Suche nach ausgefallenen Ideen für einen guten Zweck. Sie setzen sie auch in die Tat um. Mal versteigern sie die legendäre Queens-Pub-Tür, mal verwandeln sie das alte Berkelstadion in ein Autokino. Jetzt planen sie ein Riesending: Ab Ende März wird sich ein 50 Meter hohes Riesenrad drehen, innenstadtnah auf dem Hecking-Gelände an der Sprakelstraße.

50 Meter hoch, 36 Kabinen mit jeweils 5 Sitzplätzen an einem Tisch - das ist das Riesenrad, das in Stadtlohn aufgebaut werden wird.

50 Meter hoch, 36 Kabinen mit jeweils 5 Sitzplätzen an einem Tisch – das ist das Riesenrad, das in Stadtlohn aufgebaut werden wird. © Smakenrad

Die vier Spendenwirbler, das sind die zwei Brüder Maik und Thomas Veldscholten, Jan Vos und Bernd Busert. Vor drei Wochen lachten sie noch über die neue „verrückte“ Idee von Thomas Veldscholten. Der fragte in die Runde: „Wäre es nicht cool, wenn wir ein Riesenrad nach Stadtlohn holen? Und zwar ein richtig großes. Mit wetterfesten Kabinen, in denen man auch speisen kann?“ Bernd Busert sagte sofort: „Das machen wir. Das ziehen wird durch.“

Riesenprojekt in nur drei Wochen auf die Beine gestellt

Jetzt, drei Wochen später, lacht keiner mehr. Aber die Vier freuen sich riesig. Nach ungezählten Telefonaten und Mails mit Anbietern, Genehmigungsbehörden, Kommunalpolitikern und möglichen Sponsoren steht fest: „Das Ding ist in trockenen Tüchern. Das Riesenrad wird sich drehen.“ Das hat Thomas Veldscholten zusammen mit den anderen drei Spendenwirblern am Donnerstag im Gespräch mit unserer Redaktion bestätigt.

Und das sind die Zahlen und Fakten: Riesenradfahrten werden von Donnerstag, 31. März, bis Sonntag, 10. April, ab nachmittags angeboten. Abends gibt es die Möglichkeit, ein Dinner in der Kabine hoch über den Dächern der Stadt einzunehmen. Jede der 36 Gondeln bietet fünf Sitzplätze an einem Tisch. Bernd Busert, der auch schon den Bahnbiergarten im Losbergpark betrieben hat, wird auch am Fuße des Riesenrads einen Biergarten aufbauen.

Frühlingssonnenuntergänge können die Stadtlohner ab Ende März in luftiger Höhe erleben.

Frühlingssonnenuntergänge können die Stadtlohner ab Ende März in luftiger Höhe erleben. © Smakenrad

Darüber hinaus schmiedet das Spendenwirbel-Quartett noch eifrig weitere Pläne: Ein Frühstück in luftiger Höhe soll auch angeboten werden. Firmen können Gondeln für Betriebsfeiern oder für Bewerbungsgespräche buchen. Über eine Licht-Inszenierung und über eine Glücksrad-Tombola denken die Vier auch nach. „Wir lieben Spontanität“, sagt Jan Vos. „Und wir sind offen für weitere originelle Ideen. Einfach her damit!“

Viele Unternehmen unterstützen das Projekt

Das Riesenrad, Baujahr 2020, wird von einem niederländischen Anbieter vermietet, der auch für die „Drehzeit“ zwei Fachkräfte entsendet. Über den Preis schweigen die Spendenwirbler. Aber sicher ist: Die Aktion ist nur mit vielen Sponsoren möglich. „Wir haben über 100 Telefonate mit Unternehmen im ganzen Kreis Borken geführt“, sagt Maik Veldscholten.

Die Reaktionen der Unternehmen waren ermutigend: „Viele sind begeistert, viele machen mit“, sagt Jan Vos. „Aber wir brauchen noch weitere Unterstützung“, sagt Thomas Veldscholten. „Wir sind ja nur zu viert und stemmen das Projekt ehrenamtlich in unserer Freizeit. Daher haben wir es noch nicht geschafft, alle Unternehmen anzurufen. Wir würden uns freuen, wenn sich Unternehmen auch bei uns melden würden.“ Per E-Mail sind die Vier unter spendenwirbel@gmx.de zu erreichen, per Telefon unter (02563) 206400.

Ende März wird das 180 Tonnen schwere Riesenrad auf dem Hecking-Gelände an der Sprakelstraße aufgebaut. Bernd Busert, Jan Vos und die Brüder Maik und Thomas Veldscholten (von links) freuen sich schon – riesig.

Ende März wird das 180 Tonnen schwere Riesenrad auf dem Hecking-Gelände an der Sprakelstraße aufgebaut. Bernd Busert, Jan Vos und die Brüder Maik und Thomas Veldscholten (von links) freuen sich schon – riesig. © Stefan Grothues

Eine Firma heben die Vier jetzt schon besonders hervor: Firma H. Hecking Söhne. „Wir brauchten ja innenstadtnah eine große, asphaltierte Fläche für das Riesenrad, das 180 Tonnen wiegt. Die Brüder Hecking waren sofort Feuer und Flamme und haben sofort Ja gesagt“, sagt Thomas Veldscholten. Auch Ordnungsamt und Citymanager hätten die Planung mit viel Engagement und Wohlwollen begleitet.

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Das hat auch sicher mit dem Benefiz-Charakter der Riesenradaktion zu tun: Der Erlös ist für das Elisabeth-Hospiz in Stadtlohn bestimmt. „Wir wollen helfen. Und gleichzeitig wollen wir allen Stadtlohnerinnen und Stadtlohnern eine Freude bereiten“, sagt Thomas Veldscholten.

Und während des Pressegesprächs findet Maik Veldscholten spontan auch noch den passenden Namen für das Projekt: „Dat Rädken van de Welt“. Seine drei Mitstreiter sind begeistert. Das sei angemessen für Stadtlohn, wo ja bekanntlich „dat Hattken van de Welt“ schlägt.