Knubel investiert am Standort Stadtlohn. Der VW- und Skoda-Servicestandort wird um ein neues Angebot erweitert: Im Frühjahr 2023 soll in der modernisierten Ausstellungshalle ein neuer Volkswagen Nutzfahrzeug-Handel eröffnet werden.
Ulrich Orthaus, Leiter der Knubel-Niederlassungen in Ahaus und Stadtlohn, freut sich. Schließlich ist er dem Standort Stadtlohn in besonderer Weise verbunden. Vor 50 Jahren trat er hier, damals noch im Autohaus Bütterhoff, seine Lehre an.

Seit 1996 gehört das frühere Autohaus Bütterhoff als einer von zwölf Standorten im Münsterland zur Knubel-Gruppe. „Nutzfahrzeuge haben in Stadtlohn immer schon eine besondere Rolle gespielt. Hier haben wir ja eine große Werkstatt und die Karosserieabteilung“, sagt Ulrich Orthaus.
Jetzt wird hier auch ganz offiziell ein VW-Nutzfahrzeug-Handel für das Westmünsterland eingerichtet. Ansprechpartner wird Bernd Heming sein, der bereits seit vier Jahrzehnten Experte für den Nutzfahrzeugbereich ist. Auch er hat noch bei der Vorgängerfirma Bütterhoff seine Ausbildung absolviert.
Boom bei Campingmobilen
Die breite Modellpalette reicht vom kompakten Caddy bis zum 5,5 Tonner Crafter als Pritschenwagen oder als Kastenwagen. Bei den Nutzfahrzeugen dreht sich aber nicht alles nur um die Arbeit, sondern auch um Multivans für Urlaub, Freizeitspaß und Familie. Hierfür wird es einen Extra-Ausstellungsbereich geben.
„Gerade im Bereich der Campingmobile hat Corona noch einmal für einen besonderen Schub gesorgt“, sagt Ulrich Orthaus. Die Nachfrage wird auch durch den Trend zum E-Auto belebt. „Wir könnten viel mehr Fahrzeuge vom Modell ID. Buzz (E-Bulli) verkaufen, als wir zurzeit vom Hersteller bekommen können“, sagt der Niederlassungsleiter.
Mehr Elektroantrieb im Handwerk
Der Elektroantrieb wird auch für Handwerker immer interessanter. „Die Nachfrage steigt“, sagt Serviceleiterin Tanja Hardt. Vor allem bei Handwerkern wie Malern oder Installateuren, die relativ kurze Strecken fahren und keine schweren Lasten transportieren müssen.
Bernd Heming sagt: „Als ich in der Lehre war, kostete das Benzin hier an der Aral-Tankstelle keine 50 Pfennig. Da spielte der Verbrauch im Nutzfahrzeugbereich keine Rolle. Heute ist das anders.“ Ulrich Orthaus: „Die Handwerksbetriebe haben oft eigene Fotovoltaikanlagen. Da ist ein Elektroantrieb nicht nur für die Umwelt, sondern auch betriebswirtschaftlich interessant.“
Mehr Mitarbeiter
Bei Knubel in Ahaus hatte in diesem Jahr fast jeder zweite verkaufte Pkw einen Elektroantrieb. Davon ist der Nutzfahrzeugbereich noch weit entfernt. Bernd Heming: „Wenn es um größere Reichweite geht oder um schwere Zuglasten, dann ist der Verbrenner immer noch die erste Wahl.“ Der ID. Buzz, so Bernd Heming, habe eine Reichweite von 300 bis 400 Kilometern. Der Crafter schaffe mit einer Ladung aber nur 200 Kilometer – zu wenig für ein Unternehmen, das zur Montage beispielsweise ins Ruhrgebiet fahren muss.
Der neue Nutzfahrzeug-Handel in Stadtlohn soll das ganze Spektrum abdecken. Eine halbe Million Euro wird Knubel in den Ausbau der bestehenden Ausstellungshalle investieren. Orthaus: „Die Pläne sind fertig, die Ausschreibung läuft.“ Die Investition in den Nutzfahrzeug-Handel ist auch mit neuen Arbeitsplätzen verbunden. Die Zahl der Mitarbeiter in Stadtlohn steigt von 25 auf 30.
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