Ehrenamtspreis der Stadt Stadtlohn, sechs erfolgreiche Vorstellungen der Komödie „Leeveslocken“ – die Mitglieder der Nikolausgesellschaft werden in diesen Tagen für die vielen Entbehrungen während der Corona-Zeit „entschädigt“. Ausdauer und Improvisationsgabe im Sinne der Kinder werden belohnt.
Nun ist auch klar – es wird am 5. Dezember wieder einen Nikolausumzug durch die Stadt geben. „Endlich“, wie auch Schriftführer Klaus-Dieter Weßing im Gespräch mit der Redaktion meint. Vorab: Es gibt auch in diesem Jahr Neuerungen – und es wird an einer bewährten „Corona-Neuerung“ festgehalten.
Über 2800 Tüten verteilt
Rund 2850 Tüten warten am Vorabend des Nikolaustages darauf, an die Kinder in Stadtlohn verteilt zu werden. Bevor die Grundschulkinder endlich wieder ihren großen Auftritt bekommen, wird erneut die Stadthalle zum Treffpunkt für Familien und Kinder. Von 14 bis 16.45 Uhr können sich Kinder gegen Vorlage der Gutscheine im Foyer eine Tüte abholen.
„Die Gutscheine werden in diesen Tagen verteilt“, berichtet Weßing. Er erklärt weiter, dass auch in diesem Jahr der Nikolaus von der Bühne grüßen wird – so wie 2021. Der Nikolaus könne zwar nicht „per Handschlag begrüßt“ werden, es bestehe aber die Möglichkeit für ein Foto. „Das hat sich im Vorjahr bewährt, so drubbelt es sich nicht so sehr wie im Foyer“, meint der Schriftführer. „Man muss aus der Corona-Krise auch die guten Dinge mitnehmen", ergänzt Benno Terliesner als Direktor bei der Nikolausgesellschaft.

Gegen 16.45 Uhr versammeln sich dann traditionell die Schulkinder am Busbahnhof. In Begleitung von Husarenkapelle, Spielmannszug der KG, Fanfarenzug der Stadtgarde und Wiesentaler Musikkapelle ziehen die Kinder über Dufkampstraße, Hagenstraße, Stiftsweg, Klosterstraße und Eschstraße zum Markt – ab Stiftsweg schon gemeinsam mit Nikolaus und Knecht Ruprecht. „Dann müssen die Kinder auf dem Marktplatz nicht so lange warten“, erklärt Klaus-Dieter Weßing.
Nach der Ansprache des Nikolauses vom Rathausbalkon wird die Husarenkapelle dann auch wieder das Lied „Sei gegrüßt, lieber Nikolaus“ anstimmen. Dank der Mithilfe der Lehrerinnen und Lehrer werden die Tüten auf dem Rathausplatz nach Schulen getrennt an die Schülerinnen und Schüler verteilt. Gedacht werde selbstverständlich auch an die erkrankten und verhinderten Kinder.
Eine Neuerung wird es zwangsläufig geben: Da das Krankenhaus geschlossen wurde, ist ein Empfang des Nikolauses dort nicht mehr möglich. Deshalb ziehen Polizei sowie Musikkapellen gemeinsam mit Nikolaus und Ruprecht nach der Ansprache über Markt und Dufkampstraße zur Stadthalle, die Treffen in den Gaststätten entfallen. In der Stadthalle sind dann alle Helferinnen und Helfer zu einem kleinen Umtrunk eingeladen, ebenso werden dort die süßen Gaben an die Unterstützer verteilt. „So kommen alle einmal an einem Ort zusammen“, meint Benno Terliesner.
Damit kehrt die Nikolausgesellschaft wieder zur „Normalität“ zurück: 2020 mussten bekanntlich sowohl die Theateraufführungen als auch der Umzug coronabedingt abgesagt werden, 2021 dann nur noch der Umzug. Alternativ hatte es vor zwei Jahren Online-Ansprachen des Nikolauses gegeben, vor einem Jahr besuchte dieser dann hoch zu Ross und in Begleitung der Kapellen die Schulen vor Ort.
Nikolaus grüßt in Stadthalle
„Das war für die Kinder natürlich toll, aber das Ganze gehört doch in Stadtlohns gute Stube. Damit alle etwas davon haben“, erklärt Klaus-Dieter Weßing. „Immer ein Erlebnis“, betont Benno Terliesner. Gerade die zu erwartende Menge an Zuschauern neben den rund 1300 Schülerinnen und Schülern hatte die Verantwortlichen vor einem Jahr dazu bewogen, noch einmal auf die Durchführung des klassischen Nikolausumzuges zu verzichten.
Nun halte man die Organisation wieder für „verantwortbar“, wie Klaus-Dieter Weßing meint. Lange überlegt habe man bei aller Vor- und Weitsicht nicht: „Wir sind doch alle hungrig nach dem Markt“, liefert er die passende Erklärung gleich mit. Entsprechend groß sei die Vorfreude. „Wir freuen uns tierisch“, bringt es Terliesner auf den Punkt. Für Berthold Dittmann wird dies übrigens der erste Nikolausumzug als Bürgermeister sein.
Als besondere Motivation diene die ungebrochen große Unterstützung in der Bevölkerung, durch Unternehmer oder stellvertretend auch durch die Kolpingsfamilie. „Dank des Ehrenamtspreises haben wir ja auch noch noch eine Extra-Reserve“, schmunzelt der Direktor.
Kein großer Bahnhof für den Nikolaus, verzichten müssen die Kinder aber nicht
Corona: Nikolausumzug fällt aus – Kinder bekommen aber Nikolaustüten
Die Nikolausgesellschaft Stadtlohn bringt „Leeveslocken“ auf die Bühne