
In Stadtlohn sollen die Flächen nördlich der Berkel und in Estern neu sortiert werden. Bis zu 4600 Hektar. Wie das funktionieren könnte, das präsentierten Vertreter der Bezirksregierung am Montag in der Stadthalle. Die Plätze waren gut gefüllt. Wie immer ein Zeichen dafür, dass entsprechend viele Menschen direkt betroffen sind.
Ganz ehrlich: Was genau hinter einem Flurbereinigungsverfahren steckt und wie ein solches abläuft, das war mir nach der Präsentation im Schweinsgalopp nicht klar. Offensichtlich hatten die weiteren Teilnehmer einen gewissen Wissensvorsprung, obwohl Flurbereinigungsverfahren ja bekanntlich nicht regelmäßig auf der Tagesordnung stehen. Ein gutes Zeichen. Die, die sich informieren wollten, waren dem Anschein nach auch „im Thema“.
So waren die Rückfragen schon konkret – aus unterschiedlichen Perspektiven, die eben aus unterschiedlicher Betroffenheit gestellt wurden. In manchen Teilen waren sie sogar schon so konkret, dass sie nicht auf gleichem Level beantwortet werden konnten. Zum Beispiel bei möglichen Kollisionen mit Windpark-Plänen.
Prozess wird sich ziehen
Bürgermeister Berthold Dittmann war sichtlich bemüht, das Stresslevel niederschwellig zu halten. Es handele sich ja nur um eine erste Information. Spürbar war aber: Ein solcher Prozess wird kaum ohne Konflikte und Kompromisse ablaufen. Deshalb dauert er auch so lange. Zwei Dinge sind bei mir vor allem hängengeblieben: „Mitgehangen, mitgefangen.“ Und: „Keiner soll aus solch einem Verfahren einen Nachteil ziehen.“
Bis dahin wird noch viel Wasser die Berkelaue durchfließen. Und muss Überzeugungsarbeit geleistet werden, um aus den avisierten Vorteilen auf dem Papier auch solche im Luftbild zu machen. Der Anfang ist gemacht. Mir hat es Spaß gemacht.
Flurbereinigung - Erste Veranstaltung und erster Gegenwind: „Letztlich geht es auch ums Geld“