
Mats Dittmar, Leo Keitmeier, Mads Milewski (von links) und ihre Biker-Freunde haben den Stein ins Rollen gebracht. Juko-Sprecher Darius Sonnenberg (hinten) unterstützt die Mountainbiker bei ihrem Anliegen, einen Bikepark in Stadtlohn zu bauen. © Stefan Grothues
Jugendliche wollen einen Bikepark in Stadtlohn, das Juko hilft
Bikepark
Gewagte Sprünge sind ihr Ding. Aber den Stadtlohner Mountainbikern fehlt die geeignete Strecke dazu. Das Jugendkomitee hat sich ihre Sache angenommen. Jetzt ist die Politik an der Reihe.
Mads Milewski (13), Mats Dittmar (13) und Leo Keitmeier (14) sind im Bike-Fieber. Seit mehr als drei Jahren fahren die drei eine heißen Reifen, machen gewagte Sprünge und Kunststücke auf ihren geländetauglichen Rädern.
Jetzt haben die drei und ihre Biker-Freunde den Sprung in die Politik geschafft. Am Mittwoch befasst sich der Haupt- und Finanzausschuss mit ihrem sehnlichsten Wunsch: die Einrichtung eines Bikeparks in Stadtlohn.
Ein Bikepark ist eine künstlich angelegte Moutainbike-Strecke mit Pumptracks, Doubles und Steilkurven, das sind Rampen, Hügel und andere Schikanen auf einer naturnahen Strecke. In Ahaus gibt es einen Bikepark, der die Augen der jungen Biker strahlen lässt. Mads, Mats und Leo drehen dort regelmäßig ihre Runden.
Der Wald ist keine Alternative
„Aber der Weg nach Ahaus ist ganz schön weit“, sagt Mads. Weil die Eltern sie nicht immer bringen können, fahren die Drei meist mit dem Fahrrad nach Ahaus. Die Mountenbikes sind aber nichts fürs Streckenfahren gemacht. Hinzu kommt, dass die Biker immer schwer beladen sind. Vollvisierhelme, Brustpanzer, Knieschoner, literweise Trinkwasser machen die Fahrt nach Ahaus beschwerlich.
„Früher sind wir auch mal hier in Stadtlohn im Wald gefahren“, erzählt Leo. Aber das sehen die Waldbesitzer und die Stadt gar nicht gern. „Darum machen wir das auch nicht mehr.“ Manchmal nutzen sie auch den Skaterbahn im Losbergpark. Doch die Betonelemente sind nicht fürs Fahrrad gemacht. Die Verletzungsgefahr ist hoch. Außerdem kommen sich dort Skater und Biker in die Quere.
Im Jugendwerk Ansprechpartner gesucht
„Darum haben wir uns morgens in der Schule überlegt, dass Stadtlohn einen eigenen Bikepark braucht“, erzählt Mats. „Und nachmittags sind wir dann zum Jugendwerk gegangen und haben nachgefragt.
Das war im vergangenen Winter. Eva Vehring, die pädagogische Leiterin des Jugendwerks, erinnert sich gut an den Tag: „Das waren fünf, sechs Jungs. Die habe ich mit dem Juko (Jugendkomitee) zusammengebracht. Dem Juko gehören gewählte Jugendliche an, die die Stimme der Jugend in Stadtlohn sein wollen, ein Verbindungsglied zu Verwaltung und Politik.
5000 Quadratmeter sind erforderlich
Juko-Sprecher Darius Sonnenberg und Eva Vehring nahmen sich der Sache an, organisierten „Konferenzen“ mit den Jugendlichen, (damals wegen Corona noch digital), Besichtigungsfahrten zu Bikeparks in Ahaus und Legden. „Aus den Gesprächen mit den Verantwortlichen vor Ort ergab sich, dass wir ein etwa 5000 Quadratmeter großes Grundstück für einen Bikepark brauchen“, erklärt Darius Sonnenberg.
Eine Kostenschätzung sei schwierig. Er nennt eine Summe von rund 40.000 Euro. „In Legden haben Unternehmer vor Ort sich engagiert. Da ist es dann deutlich günstiger geworden. Rainer Milewski, Vater von Mads, sagt: „Ich finde es richtig gut, dass sich das Juko für den Bikepark stark macht. Wir Eltern würden auch helfen, Unternehmen anzusprechen.“
Ehrenamts- und Heimatpreis sind auch Themen der Sitzung
Aber das wäre schon der übernächste Schritt. Das Juko beantragt erst einmal, dass die Verwaltung mit dem Juko und den Jugendlichen überlegt, ob, wie und wo ein Bikepark in Stadtlohn möglich ist und welche Fördermöglichkeiten es gibt. Diesen Antrag berät der Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch, 17. August, 17 Uhr im Rathaus.
Es gibt aber auch noch andere Themen: Zu Beginn der Sitzung wird ein Mitarbeiter der BDO Concunia GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft über die aktuelle Entwicklung des Gebührenrechts und die Auswirkung der aktuellen Rechtsprechung auf die Gebührenkalkulation informieren.
Danach werden die Vergaben des Ehrenamtspreises 2022 sowie des Heimatpreises 2022 Themen der Sitzung sein. Darauf folgend wird über die Durchführung eines Wegeeinzugsverfahrens für eine Teilfläche der Schubertstraße beraten.
Des Weiteren geht es um eine Anfrage der Stadtlohner Husarenkapelle zu einem Zeltplatz im Losbergpark, Anfragen der FDP-Fraktion zur Energieeinsparung, zum aktuellen Status zum Neubau oder Sanierung des SuS-Sportheims sowie um die Anfrage zum Stand der Verhandlungen bezüglich einer Fusion der SVS mit den Stadtwerken Ahaus.