Ein rostiger Pick-up im Vorgarten, eine alte US-Zapfsäule, daneben eine Tankwart-Statue. Das und mehr ist am Haus von Erwin Feldkamp im Stadtlohner Ortsteil Wenningfeld an der Eichendorffstraße zu sehen. Schnell lässt sich dadurch Feldkamps Leidenschaft erraten: Amerika und alte Karossen – „Classic Cars“.

Dieses Hobby lebt Erwin Feldkamp schon Jahrzehnte lang. „Seit 35 Jahren fahre ich US-Cars. Allein der Klang fasziniert mich“, so Feldkamp.
Das unterstreicht seine Partnerin Birgit Fischer auch sofort. Sie verstehe nicht, wie der Sound alter Motoren keine Begeisterung in Menschen auslösen könne. Seit fünf Jahren lebe sie zusammen mit Erwin Feldkamp im Stadtlohner US-Haus. Aber ist dieses Hobby nicht gleichzeitig ein teurer Spaß? An sich schon. „Wir haben aber alles günstig bekommen“, freut sich der US-Wagenfan noch heute.
Trotzdem: Allein im Vorgarten würden rund 3000 Euro stecken. Was dort zuerst auffällt: Eine alte Rostlaube auf dem Schotterfeld vor der Fassade des Hauses. Die ist direkt zur Eichendorffstraße gerichtet.
Dahinter sitzt die alte Statue eines Tankwarts neben einer alten Zapfsäule, die sich links von ihm befindet. Das Schotterfeld müsse demnächst aber für richtigen Rasen weichen.

Rechts vom Wart lässt sich eine Hundestatue erkennen, sowie eine Art Werkbank. „Ein Öl-Reservat“, wie Erwin Feldkamp es nennt. Hinter dem Wart hängen alte Markenschilder sowie amerikanische Nummernschilder. Und darüber ragt eine alte Frontschürze eines Oldtimers über die Dachkante.
American Diner soll kommen
Außerdem: Für die Zukunft sei ein ganz besonderes Projekt geplant. Dabei handelt es sich um ein American Diner – natürlich für private Zwecke im Wintergarten von Erwin Feldkamp und Birgit Fischer.
Dafür haben sie sich sogar eine alte Jukebox aus den 1950er Jahren zugelegt. Weiterhin sollen drei Dining-Stühle sowie zwei rot-weiße Dining-Sofas im künftig umfunktionierten Wintergarten Platz finden.
Doch da hört es mit der Deko noch längst nicht auf. Auch in den Räumlichkeiten seines Hauses im US-Ranch-Stil gibt es einige Elemente zu entdecken, die an das Motto „American Cars“ erinnern. Das fängt beim Wohnzimmertisch an: Dieser besteht aus einer Glasplatte, die auf der Oberseite eines Motorblocks befestigt ist.
Autos noch fahrtüchtig
Bis auf eines der Autos, die auf Feldkamps Grundstück zu erkennen sind (die alte Rostlaube im Vorgarten), sind alle anderen noch fahrtüchtig. Seinen Liebling, „Rusty der Pick-up“, habe er sogar selbst aufgebaut und restauriert.
Unter anderem sei die rostige Farbe nicht der originale Lackton gewesen. „Der war vorher babyblau.“ Erwin Feldkamp und Birgit Fischer sind bis heute ein wenig entsetzt über die Farbauswahl eines solchen „Classic Car“. Ein aber eher scherzhaftes Entsetzen, begleitet von einem Lächeln, macht sich auf den Gesichtern der US-Fans breit.

Weiterhin schwärmt Feldkamp von seinem Jeep. Vor allem im Sommer. „Ich liebe oben ohne“, sagt Feldkamp lachend und weist auf die Cabriofunktion seines Jeeps hin. Den gebe er auch nicht wieder her.
Die Motivation dahinter
Erwin Feldkamp sei einer der ersten Stadtlohner gewesen, der amerikanische Autos durch Stadtlohner Straßen befördert hat. Deshalb wäre er oft mit blöden Sprüchen und Neid konfrontiert geworden. Aber das habe ihm seine Faszination für US-Classic-Cars nicht nehmen können.

„Amerikanische Filme haben mich schon immer fasziniert“, weiß Feldkamp noch. Damit meint er vor allem die James Dean-Filme aus den 50er Jahren. Irgendwann habe sich dadurch sein Traum gebildet, seinem Haus genau diesen Flair zu verpassen, der ihn in amerikanischen Filmen immer so begeistert hat. Und warum er bis heute nicht damit aufhört: „Man lebt nur einmal“, sagt Erwin Feldkamp.
Diesen Artikel haben wir am 10. August 2024 veröffentlicht.
Viele Fotos vom US-Ranch-Haus in Stadtlohn: Ein Stück Amerika in Wenningfelder Vorgarten