
© Trickstudio Lutterbeck
Haifisch Johnny aus Stadtlohn macht internationale Musikkarriere
Mit Video
Haifisch Johnny wäscht sich die Flossen. Dieser Song aus Stadtlohn geht um die Welt. Musiker covern ihn auf Schwedisch, Türkisch oder Spanisch. Jetzt schaffte er auch den Sprung ins Fernsehen.
Ein Virus geht um die Welt. Haifisch Johnny auch. Das heißt: Er schwimmt natürlich. Und das auf einer Erfolgswelle, die im Frühjahr 2020 in Stadtlohn Fahrt aufnahm. Haifisch Johnny alias Johnny Sharkfin ist der Unterwasserheld des Songs „Wasch die Flossen“, den die Stadtlohner Band „Bullte aus Bo“ im Frühjahr 2020 aufnahm. Ein Kinderlied mit Zeichentrickvideo, das angesichts der Coronapandemie zum gründlichen Händewaschen animiert – und das auch weltweit Erwachsenen richtig Spaß macht.
Gerade eben hat der „Wasch die Flossen“-Song den Sprung ins WDR-Schulfernsehen geschafft. Moderator André Gatzke hat in seiner Sendung „Der André Unterricht“ eine eigene Version des Stadtlohner Haifisch-Songs eingespielt. Die Stadtlohner Musiker Tobias Harmeling, Jörg Weßels und Ralf Doetkotte sind stolz, auch weil ihre Kinder als Fans der Sendung nun besonders stolz auf ihre Väter sind.

Die Haifisch-Song-Macher aus Stadtlohn (von links): Ralf Doetkotte, Jörg Weßels und Tobias Harmeling (v.l.) alias „Bullte aus Bo“ © Stefan Grothues
Dabei war der Haifisch-Song im Hause Harmeling immer schon ein Hit. Gustav (5), Valentin (9) und Willem (11) hatten ihn oft beim Händewaschen auf den Lippen. „Im Sommer wurde es dann stiller um das Lied, weil auch Corona weniger in allen Köpfen war. Jetzt aber kommt wieder richtig Bewegung in die Sache“, sagt Tobias Harmeling.

Fernsehmoderator André Gatzke (rechts) hat den Flossen-Song aus Stadtlohn für seine Sendung „Der André Unterricht“ gecovert. © picture alliance/dpa
Video und Song waren ja von Anfang an als großes und grenzüberschreitendes Gemeinschaftsprojekt für Musiker und Kinder gedacht. „Wir haben auf einer Internetseite eine Karaoke-Version, Akkorde und das Video zur Verfügung gestellt, damit Musiker und Kinder selbst kreativ werden und ihre eigene Version online stellen“, so Harmeling.
Haifisch Johnny tauchte im Schulunterricht in Kolumbien auf
Der Plan ging auf: Auf Johnny Sharkfins Youtube-Kanal blubbert es jetzt international: Der Haifisch wäscht sich in englischen, schwedischen, türkischen, niederländischen, spanischen, französischen und italienischen, oft professionell eingespielten Versionen – immer eine Minute und 12 Sekunden lang. Kein Wunder, dass Johnny Haifisch so auch den Sprung als Unterrichtsmaterial an die deutsche Schule in Kolumbien schaffte. Auch der Wittekindshof setzt ihn als Lehrfilm in seinem barrierefreien Informationssystem ein.
Mal verträumt, mal Hardrock
Die verschiedenen Sprachen sind ohnehin schon ein Hörabenteuer, die verschiedenen Musikstile sind es umso mehr. Eva Schäfer singt den Flossen-Song mit glockenklarer Stimme romantisch verträumt, Taylor Smith verpasst ihm ein New-Orleans-Feeling, das Duo Jocol untermalt ihn mit filigraner spanischer Gitarre, André Gatzke hat eine coole Funk-Version abgeliefert und die Riffschrummer lassen die E-Gitarren in einer Hardrock-Variante krachen. Auf Youtube sind das Stadtlohner Original und alle Coverversionen zu hören.
Prominente Interpreten covern den Song
Prominente Interpreten wie die Liedermacher Stoppok und Fee Badenius, Löwenzahn-Moderator Guido Hammesfahr oder der Kabarettist Matthias Reuter haben sich schon aktiv als Haifisch-Fans geoutet. „Wir hoffen, dass sich noch mehr Kindergärten und Schulen trauen, ein eigenes Haifisch-Lied zum Video aufzunehmen und bei uns hochzuladen“, sagt Tobias Harmeling.

Guido Hammesfahr coverte den Haifisch-Song. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Dass das Projekt so erfolgreich wurde, ist einer Stadtlohner Co-Produktion zu verdanken. Tobias Harmeling spielte den Song seiner alten Schulfreundin Eva Mesken vor. Die ist inzwischen Kinderbuchillustratorin mit Verbindungen zu den Trickfilmmachern der Sendung mit der Maus. „So sind wir zu dem professionellen Video gekommen, ohne einen Cent dafür bezahlen zu müssen“, sagt Tobias Harmeling.
Medienpreis würdigt kreative Leistung und pädagogischen Wert
Inzwischen haben die Flossen-Song-Macher auch einen Medienpreis gewonnen. Die Gesellschaft für Pädagogik und Medien hat zum 25. Mal „herausragende digitale Bildungsmedien“ ausgezeichnet. Der flossenwaschende Haifisch wurde gleich in zwei Kategorien gewürdigt. Neben dem Edu-Comenius-Siegel erhielten die Stadtlohner auch einen Corona-Sonderpreis.

Auch Liedermacher Stoppok sorgt musikalisch für saubere Flossen. © picture alliance/dpa