Gut 30 Stadtlohner Unternehmerinnen und Unternehmer freuten sich über das Gesprächsangebot der Stadtverwaltung.

Gut 30 Stadtlohner Unternehmerinnen und Unternehmer freuten sich über das Gesprächsangebot der Stadtverwaltung. © Stefan Grothues

Grundstücke, Glasfaser und Vorhänge: Unternehmer haben Gesprächsbedarf

rnUnternehmensdialog

Die Unternehmen in Stadtlohn sind vielfältig. Und die Fragen ans Rathaus sind es auch. Bei der Premiere des Unternehmensdialogs ging es um Grundstücke, Glasfaser und neue Standesamtsvorhänge.

Stadtlohn

, 07.09.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wo drückt Stadtlohner Unternehmerinnen und Unternehmern der Schuh? Wo kann die Stadt helfen? Und wo nicht? Diese Fragen wollen Bürgermeister Berthold Dittmann und die städtische Wirtschaftsförderin Birgit Thesing jetzt regelmäßig im offenen Austausch klären. Am Dienstagabend (6. September) war Premiere für den neuen „Unternehmensdialog“. Gut 30 Unternehmer waren dazu in die Stadthalle gekommen.

Im Dialog mit den Unternehmen (v.l.) Moderator Andreas Brill, Bürgermeister Berthold Dittmann und Wirtschaftsförderin Birgit Thesing.

Im Dialog mit den Unternehmen (v.l.) Moderator Andreas Brill, Bürgermeister Berthold Dittmann und Wirtschaftsförderin Birgit Thesing. © Stefan Grothues

Anfang des Jahres hatte der Bürgermeister die Wirtschaftsförderung der Stadt neu aufgestellt. Birgit Thesing ist seither Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Themen Wirtschaft, Unternehmen und Existenzgründung in Stadtlohn. Längst weiß sie, was Unternehmen vor allem von der Stadt erwarten: ein passendes Gewerbegrundstück. „Zurzeit gibt es 43 Bewerber um Grundstücke in den Größen von 1000 bis 10.000 Quadratmeter oder mehr“, erklärte Birgit Thesing.

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Die Bewerber um ein Gewerbegrundstück müssen Pläne, Konzepte und Mitarbeiterzahl angeben. Birgit Thesing betonte: „Die Verwaltung vergibt aber keine Grundstücke. Alle Informationen gehen an die Politiker. Am Ende entscheidet der Rat.“

„Kiebitz und Steinkauz können für einen irren Aufwand sorgen“

Bei den Gewerbegrundstücken ist es aber wie bei den Wohnbaugrundstücken: Die Zahl der Bewerber ist viel größer als das Angebot. Warum sich das nicht schnell ändern lässt, das erläuterten Christa Büter (Liegenschaften) und Mathias Pennekamp (Fachbereichsleiter Umwelt, Planen und Bauen): Zum Verkauf oder Tausch stehende landwirtschaftliche Flächen sind ein rares Gut. Das Steuerrecht ist ein Hemmschuh beim Erwerb. Regionalplanung setzt Grenzen. Auflagen zur Entwässerung, Artenschutz, Klimaschutz und Immissionsschutz kosten viel Zeit und Geld. Pennekamp: „Kiebitz und Steinkauz können für einen irren Aufwand sorgen.“

Der Moderator des Abends, Andreas Brill (Geschäftsführer des Unternehmensverbands AIW), bremste Ausführungen der Stadtverwaltung: „Wir wollen ja den Dialog.“

Fast zwei Stunden dauerte der Unternehmensdialog in der Stadthalle, zu dem der Bürgermeister eingeladen hatte.

Fast zwei Stunden dauerte der Unternehmensdialog in der Stadthalle, zu dem der Bürgermeister eingeladen hatte. © Stefan Grothues

Und der entspann sich dann auch lebhaft: Warum habe ich in meiner Apotheke keinen Glasfaseranschluss? Warum sind die Stromleitungen nicht so ausgelegt, dass ich eine Photovoltaikanlage problemlos einspeisen kann? Warum gibt es in Büren ein Funkloch? Warum wird alles immer bürokratischer? Warum bekomme ich keine Nachricht über den Stand der Grundstücksvergabe? Werden Jungunternehmer aus Stadtlohn ausreichend bei städtischen Auftragsvergaben berücksichtigt? Und kann die Stadt nicht neue Vorhänge im Haus Hackenfort aufhängen, damit die Hochzeitsfotografin schönere Bilder machen kann?

Lichtgitter-Geschäftsführer: „Sie leben hier im Schlaraffenland“

Bürgermeister Berthold Dittmann vermittelte Gesprächsangebote zur SVS und zum Stadtmarketing und versprach, sich weiter um die angesprochenen Anliegen zu kümmern. Und er freute sich über die Vielfalt der angesprochenen Themen. Noch mehr dürfte er sich über das spontane Schlusswort von Lichtgitter-Geschäftsführer Dr. Holger Artelt gefreut haben.

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Der sagte in die Unternehmerrunde: „Sie leben hier im Schlaraffenland! Das ist mit dem Rheinland, wo ich herkomme, gar nicht zu vergleichen. Es wird überall immer schwieriger, Gewerbegrundstücke zu entwickeln. Die Lichtgitter-Anliegen wurden im Rathaus hervorragend aufgenommen. Da können wir uns bei der Stadt nur bedanken.“