
Krankenhaus-Geschäftsführer Holger Winter hat auf Anfrage der Stadt Stadtlohn Auskunft über den Planungsstand für die Zeit nach der Krankenhausschließung gegeben. © Markus Gehring
Facharztzentrum in Stadtlohn hat Bestand, das Bewegungsbad nicht
Krankenhausschließung
Was bleibt, wenn das Krankenhaus geht? Das Bewegungsbad wohl nicht. Das Facharztzentrum schon. In der jüngsten Ratssitzung hat Bürgermeister Dittmann eine Anfrage der FDP beantwortet.
Wie ist eigentlich der Stand für das geplante Facharztzentrum? Wie weit ist das Telemedizische Kompetenzzentrum? Und was passiert mit dem Bewegungsbad im Krankenhaus Maria-Hilf, wenn der Krankenhausstandort wie geplant bis 2024 nach Ahaus verlegt wird?
Diese und andere Fragen hat Dr. Albert Daniels (FDP) an den den Bürgermeister gerichtet. Der hat in der jüngsten Ratssitzung die Antworten von Holger Winter, dem Geschäftsführer des St. Marien-Krankenhaus Ahaus-Stadtlohn-Vreden, vorgetragen.
„Medizinisches Versorgungszentrum hat Bestand“
Die gute Nachricht für die Stadtlohner: Die aktuelle Struktur der Facharztpraxen am Krankenhausstandort Stadtlohn wird nach Holger Winters Angaben auch nach Beendigung der stationären Akutversorgung Bestand haben. Im Eigenbetrieb des Medizinischen Versorgungszentrums sind folgende Fachrichtungen vertreten:
- Kardiologie (Dr. Hildegard Bleker)
- Chirurgie inklusive ambulanter Operationen (Dr. Wolfgang Majert und Dr. Martina Geiling),
- Orthopädie (Dr. Volker Hofmeister und Gerald Kreuer),
- Neurochirurgie / Wirbelsäule (Dr. Stefan Lakemeier (tageweise) und Bassel Masoud)
- Gynäkologie (Maria Auras und Renate Schäpers)
Im Wege der Vermietung sind folgende Fachrichtungen vertreten:
- Gynäkologie (Dr. Ralf Horstmann)
- Kinderheilkunde (Guido Dissemond)
- Neurologie (Dr. Olga Zvolinscaia)
Zusätzlich werden noch eine allgemeinmedizinische Praxis, Radiologie sowie 500 weitere Quadratmeter Fläche für mindestens zwei weitere Praxen zur Vermietung angeboten. „Gerne nehmen wir weitere interessierte Mieter aus dem Gesundheitssektor auf“, so zitierte der Bürgermeister den Geschäftsführer Holger Winter.
Das Telemedizinische Kompetenzzentrum (TMVZ) befindet sich nach Winters Angaben im Aufbau. Zum Jahresbeginn wurde der Allgemeinmediziner Haciömeroglu als Leiter des TMVZ eingestellt. Er bringt nach Winters Angaben bereits „umfangreiche telemedizinische Erfahrungen mit und treibe die Entwicklungen voran.
„Planungen für Pflegezentrum laufen auf Hochtouren“
Für das neue Pflegezentrum laufen nach Holger Winters Angaben die baulichen Planungen derzeit auf Hochtouren. Inhaltlich gebe es keine Veränderungen zum Konzept aus dem Jahr 2021. Auf dem Krankenhausareal soll ein zusätzliches,
neues spezialisiertes Pflegezentrum mit 80 Plätzen entstehen. Konzeptionell sind Kurzzeitpflege, Wachkomapflege und Beatmung, Junge Pflege und eine Hausgemeinschaft für Demenzerkrankte vorgesehen
Die Essensversorgung für die Schulen und Kitas sei für die Zeit nach der Schließung der Krankenhausküche geklärt. Essen auf Rädern in Stadtlohn werde weiterhin sichergestellt, so zitierte der Bürgermeister Holger Winter.
Bewegungsbad hat keinen dauerhaften Bestand
Das Bewegungsbad im Krankenhaus, das Anfang dieses Jahres auf Wunsch vieler Stadtlohner Gruppen kurzfristig reaktiviert wurde, hat nach Winters Angaben dauerhaft keine Zukunft. Grund seien die „massiven Sanierungsnotwendigkeiten“. Der Betrieb werde mittelfristig eingestellt. Einen Termin will das Klinikum zu einem späteren Zeitpunkt nennen.
Und was ist mit dem Notarztstandort in Stadtlohn? Holger Winters Antwort: „Die Verträge zwischen Klinikum und Kreis Borken haben Bestand und sind ungekündigt.“ Das hat sich Bürgermeister Berthold Dittmann auch noch einmal vom Kreis Borken bestätigen lassen.
Der Kreis Borken habe als Träger des Rettungsdienstes die bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung und des Krankentransports zu gewährleisten. Die geografische Lage in der Mitte des Kreises komme Stadtlohn dabei zugute. Er sehe keine Anzeichen für eine Verlegung des Standortes, so Berthold Dittmann.