Ein Schritt über die Türschwelle und man taucht ein in eine kleine, andere Welt. Hell, geräumig, vieles in Holz gehalten, Dekoration und bequeme Sitzgelegenheiten. Es wirkt wie ein gemütliches Wohnzimmer, ist aber das neue Geschäft in der Stadt: Unverpackt Stadtlohn.
Melanie und Hanno Strotmann aus Stadtlohn haben ihren Traum verwirklicht und am Samstag (17.12.) ganz offiziell ihren Unverpacktladen an der Grabenstraße (vormals Möbel Mensing) eröffnet.
Viel Liebe zum Detail
Am frühen Nachmittag hält sich der Kundenandrang noch in Grenzen. Aber viele Freunde und Bekannte der Strotmanns sind gekommen, um zur Eröffnung zu gratulieren. Melanie Strotmann ist der noch verhaltene Start gar nicht so unrecht: „So können wir ganz sachte starten und uns einspielen.“
Was direkt auffällt: Die 200 Quadratmeter große Ladenfläche ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Allein aufgrund der Größe wirkt nichts gedrungen. Ganz anders als in so manchem Unverpacktladen in Großstädten.

Ob man will oder nicht: Man entschleunigt in der Atmosphäre ganz von allein. Kein hektisches von Regal-zu-Regal-Rennen und schnell bezahlen. Dazu gibt es einfach zu viel zu entdecken. Von Obst- und Gemüse, über Milchprodukte, Backwaren Gewürzen, Nudeln, Kosmetikartikeln bis hin zu Waschmitteln reicht die Angebotspalette.
Dabei setzen die Strotmanns auf Bio- und Fairtradeprodukte. Vieles ist dabei sogar lokal. Das Gemüse kommt von Bio Lesker, die Seifen ebenso wie die Eier aus Südlohn/Oeding und die Backwaren von der Biobackstube Ahaus.

Egal ob Freunde oder Kunden – alle schlendern durch das Geschäft und schauen sich alles ganz genau an. Plastiktüten oder Verpackungen, wie der Name des Geschäftes schon sagt, sucht man vergebens.
Nudeln und Reis etwa werden „gezapft“ und Waschmittel „gepumpt“. „Wir möchten dazu beitragen, den Plastikmüll etwas zu reduzieren“, erklärt Melanie Strotmann, die offen zugibt, vor der Eröffnung doch angespannt gewesen zu sein.

Nachvollziehbar, schließlich ist es für die Strotmanns ein echter Neuanfang. Fast 25 Jahre haben die beiden als Erzieherin bzw. Erzieher mit heilpädagogischer Zusatzausbildung in der Behindertenhilfe gearbeitet. Jetzt sei aber die Zeit für etwas Neues gekommen.
In den letzten Wochen haben die Beiden täglich um die zwölf Stunden am und im Geschäft gewerkelt, um ihr großes Ziel zu erreichen: Eine Eröffnung noch vor Weihnachten. „Das haben wir schon mal geschafft“, sagt Melanie Strotmann lachend.

Alles weitere, auch der erhoffte Kundenzulauf, werde sich mit der Zeit schon entwickeln. Die Stadtlohner müssten das neue Angebot erst mal bewusst wahrnehmen und reinschnuppern.
Reinschnuppern tun tatsächlich schon einige Kunden an diesem Nachmittag. Alle, mit denen die Redaktion gesprochen hat, sind sich einig: Das Geschäft mit seinem vielfältigen Angebot sei eine Bereicherung für die Stadt.

Mit den Preisen beim Discounter können und wollen die Strotmanns nicht konkurrieren. Sie haben einen anderen Ansatz. So kostet etwa eine Schlangengurke 2,40 Euro. Deutlich mehr als im Discounter, dafür aber auch frisch, lokal und daher mit kurzem Anfahrtsweg. Stichwort Co2-Bilanz.
Und: Die Waren sind ansprechend präsentiert. Nicht einfach nur lieblos abgestellt. All das gehört zum Konzept. Eins, das aber noch längst nicht ausgereift ist, wie Hanno Strotmann sagt. „Wir haben noch viele Ideen, wollen das Angebot weiter ausbauen und Kundenwünsche berücksichtigen.“

So oder so: Vor den Beiden liegt trotz Neueröffnung noch jede Menge Arbeit. Das sei aber kein Problem, betonen sie. Im Gegenteil. Jetzt müssen noch die Stadtlohner das Angebot annehmen, damit es eine Erfolgsgeschichte wird.
229 Hülsta-Mitarbeiter verlieren ihren Job: Transfergesellschaft fängt Entlassene auf
Fusion der Versorger: Schluss mit Vorschusslorbeeren - jetzt muss geliefert werden
Drei leicht Verletzte bei Unfall: 20.000 Euro Sachschaden auf L572 zwischen Stadtlohn und Südlohn