Die Losbergschule in Stadtlohn wird 50 Eine bunte Schule, in der jeder seinen Platz findet

„Jeder Schüler ist für uns gleich wichtig“: Die Losbergschule wird 50
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1972 wird mit 150 Holzpfählen das Fundament der Losbergschule in Stadtlohn gelegt – seitdem ist viel passiert. 2016 setzt das Hochwasser den Keller der Schule unter Wasser, viele Hauptschulen im Kreis werden aufgelöst und die Losbergschule wird größer. Dieses Jahr feiert die Talentschule ihren 50 Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür und einer nachhaltigen Projektwoche.

In den letzten 50 Jahren hat sich die Schullandschaft in Nordrhein-Westfalen stark verändert. Das hat besonders die Hauptschulen stark getroffen. Die Losbergschule ist einer der wenigsten im Umkreis, die es noch gibt. Doch auch für die Zukunft der Schule bleibt Schulleiterin Birgit Kentrup optimistisch. „Ich weiß, dass wir hier alle hervorragende Arbeit leisten. Wir machen es möglich, dass jeder Schüler ganz individuell, effizient und zielgerichtet lernen kann“, so die Schulleiterin. Außerdem erhalte die Schule viel Unterstützung von der Stadt und der Bezirksregierung, das stärke den Betrieb enorm.

Dabei hat die Schulform Hauptschule auch mit Vorurteilen zu kämpfen. Manche Eltern finden den Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund problematisch. Birgit Kentrup sieht das anders: „Jedes Kind ist uns gleich wichtig, und durch diese Verschiedenheit haben Kinder auch die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Ich finde, Unterschiede sind die Stärke eines Systems und nicht ihre Schwäche“.

Dem stimmen auch die Schüler der Losbergschule zu: „Besonders an unserer Schule ist das Miteinander, da gibt es gibt keine Vorurteile“, erzählt die 15-jährige Franzi aus der 10a. Zusammen mit Marie (15) bildete sie im letzten Jahr das Schülersprecherpaar.

Marie ist in der siebten Klasse neu auf die Schule gekommen, ihre Entscheidung hat sie bis heute nicht bereut. „Ich wurde vorher ganz oft gefragt, ob ich mir wirklich sicher bin. Als ich dann gewechselt bin, wurde ich sofort von allen aufgenommen und mir gefällt es hier richtig gut“, erzählt sie.

Zwei Schülerinnen halten die Schulchronik in den Händen.
Im Jahr 1972 beginnt die Schulchronik der Losbergschule. Hier wurden noch handschriftlich Ereignisse über die Schule aufgeschrieben und außerdem alle Zeitungsartikel eingeklebt. © Jenny Kahlert

Lernen durch Eigeninitiative

Außerdem legt die Schule viel Wert auf eine praktische Wissensvermittlung, die auch nach dem Gong nicht aufhört. So haben die Schüler zum Beispiel die Möglichkeit, in den Pausen zu lernen, wie Fahrräder repariert werden. Auch eine kleine Gartenhütte haben die Schüler auf ihrem Schulhof selbst gebaut.

Neben den Schulpraktika unterstützen auch viele Firmen die Schule, somit wird den Schülern nach ihrem Abschluss eine Perspektive geboten. „Durch diese Eindrücke haben wir eigentlich selten Schüler, die später nicht wissen, was sie machen wollen“, so Birgit Kentrup.

Neben dem Hauptschulabschluss gibt es an der Losbergschule auch die Möglichkeit, einen ganz normalen Realschulabschluss zu machen. „Da werden die gleichen Prüfungen geschrieben wie auf einer Realschule. Leider haben das einige Eltern noch nicht verstanden“, berichtet die Schulleiterin.

Sie würde Eltern immer raten, ihre Kinder auf die Losbergschule zu schicken. „Am Ende stehen den Schülern alle Türen offen, egal wo es nachher hingeht. Und bis dahin werden sie hier gut unterstützt. Wir lieben unsere Schule und würden uns freuen, wenn sich die Eltern für diesen besonderen Schulweg entscheiden“.

Schulfest sorgt für Einblicke

Jetzt feiert die Schule aber erstmal ihren Geburtstag. Den Start macht eine kleine Jubiläumsfeier mit ausgewählten Gästen am 6. Dezember. Danach folgt für die Klassen die Projektwoche „Let‘s be smart“ mit 30 verschiedenen Projekten zum Thema Nachhaltigkeit. Das große Schulfest findet dann am 9. Dezember statt. Am Tag der offenen Tür werden alle Interessierten eingeladen, selbst einen Einblick in das bunte Schulleben zu bekommen.

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