500 Schülerinnen und Schüler sind vor zwei Jahren in Stadtlohn auf die Straße gegangen um für mehr Klimaschutz zu protestieren. Jetzt hat die Stadt ein strategisches Klimaschutzkonzept auf den Weg gebracht. Die Stelle eines Klimaschutzmanagers wird ausgeschrieben.

© Anna-Lena Haget

Der Klimaschutz in Stadtlohn bekommt jetzt einen eigenen Manager

rnNeue Stelle

Nach 16 Monaten Vorarbeit steht das Konzept: Der Klimaschutz soll ab 2022 eine neue Schwerpunktaufgabe in Stadtlohn werden. Beim Klimaschutzmanager sollen die Fäden zusammenlaufen.

Stadtlohn

, 16.12.2021, 17:15 Uhr / Lesedauer: 1 min

Ökostrom im Rathaus, LED-Straßenlaternen und energetische Sanierungen der Schulen – Klimaschutz ist für die Stadt Stadtlohn kein Fremdwort. Schmelzende Gletscher und Pole, ein steigender Meeresspiegel, Wüstenbildung und Unwetterkatastrophen zeigen immer deutlicher, dass der Kampf gegen den globalen Temperaturanstieg noch entschiedener gefochten werden muss, auch von den Kommunen.

Rat beschließt neue Klimaschutzstelle einstimmig

Die Stadt Stadtlohn stellt sich dieser Herausforderung jetzt ganz systematisch. Ein Klimaschutzmanager oder eine Klimaschutzmanagerin soll alle Akteure in Stadtlohn vernetzen und neue Impulse für die Einsparung von CO2-Emissionen geben. Einstimmig hat der Rat in seiner letzten Sitzung des Jahres am Mittwochabend die Einrichtung einer neuen, befristeten Vollzeitstelle beschlossen.

Die Stelle soll jetzt ausgeschrieben werden. Offizieller Projektstart ist im April 2022. Dann warten auf den neuen Klimaschutzmanager Aufgaben, die in den vergangenen 16 Monaten in Workshops und Arbeitsgruppen der „Fokusberatung Kommunaler Klimaschutz“ erarbeitet worden sind. Der 25-seitige Abschlussbericht der Fokusberatung legt auch die vordringlichen Aufgaben fest.

  • Die Stadtverwaltung soll eine Vorbildfunktion übernehmen, kommunales Energiemanagement betreiben, Förderprogramme vermitteln und selbst auflegen sowie städtische Gebäude energetisch sanieren.
  • In der lokalen Wirtschaft sollen neue Netzwerke Ideen entwickeln und Erfahrungen zur CO2-Einsparung austauschen, zum Beispiel auch im Projekt Ökoprofit.
  • Bauherren sollen bei energetischen Sanierungen und anderen Baumaßnahmen nicht nur beraten, sondern auch durch Förderprogramme unterstützt werden.
  • Erneuerbare Energien wie Windkraft, Fotovoltaik, Nahwärme, Kraft-Wärme-Koppelung und Biogasanlagen sollen durch Beratungs- und Netzwerkarbeit gefördert werden.
  • Die Mobilität soll klimafreundlicher werden zum Beispiel durch den Ausbau des Radwegenetzes, oder Car-Sharing-Systeme.

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„Wir müssen uns jetzt personell auf den Weg machen“, so warb Bürgermeister Berthold Dittmann für die Einrichtung der neuen Stelle. Otger Harks (SPD) stellte die Befristung der Stelle in Frage. „Das ist doch eine langfristige Daueraufgabe.“ Die Befristung ist allerdings Voraussetzung für die Förderung der Stelle durch Mittel des Bundesumweltministeriums. Dr. Markus Könning (CDU) mahnte eine enge Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen an. „Der Austausch bringt neue Impulse und mehr Effizienz.“