
© Stefan Grothues
Curry statt Kiefern: Xenia Dischinger eröffnet Gewürzladen in Stadtlohn
Gewürze
Die 21-jährige Xenia Dischinger eröffnet einen Gewürzladen an prominenter Stelle mitten in Stadtlohn. Damit nimmt das Leben der angehenden Forstwirtin eine duftende Wendung.
Noch riecht es im leeren Ladenlokal an der Dufkampstraße 1 nur nach frischer Wandfarbe. Aber wenn Xenia Dischinger mit leuchtenden Augen zu erzählen beginnt, dann steigen imaginäre Aromen auf: Arrabiata, Ceylon-Zimt, Muskatblüte, Wacholderbeere ...
Für die 21-jährige Stadtlohnerin, die zurzeit noch den Beruf der Forstwirtin erlernt, wird ein Traum wahr: Sie eröffnet am 21. Oktober ihren eigenen Violas’-Gewürzladen. Auf 60 Quadratmetern in bester Lage am Stadtlohner Markt wird die weite Welt der Gewürze, Kräuter und Feinkost einziehen. Xenia Dischinger ist vom Erfolg überzeugt: „Die Stadtlohner essen gerne!“
Über 30 Violas‘-Standorte in Deutschland
Violas’-Fachgeschäfte für hochwertige Gewürze, Delikatessen und um Pasta und Pesto, Essige und Öle, Risotto, Couscous, Linsen, Wein und Gin, Grillsaucen und edle Schokoladen gibt es an über 30 Standorten in Deutschland. Viola Fuchs, Gewürzmüllerin in dritter Generation, hat den Gewürzhandel 1997 in Hamburg gegründet.
Violas‘-Gewürzläden sind eigentlich nur in größeren Städten anzutreffen. Dass nun auch Stadtlohn ein Violas‘-Standort wird, ist Citymanager Giampietro Salerno zu verdanken – und einem Förderprogramm des Landes NRW.
Stadtlohn überzeugte Violas‘-Mitarbeiter aus Hamburg
„Freunde von mir betreiben in Hamburg ein Violas-Geschäft“, erzählt Citymanager Salerno. So konnte er die Kontakte zu den Franchise-Gebern knüpfen dafür begeistern, sich persönlich ein Bild von Stadtlohn zu machen. Die Besucher aus Hamburg zeigten sich angetan: von der prominenten Adresse des Ladenlokals direkt am Markt, von der Vielfalt der Geschäfte in der Innenstadt und von der Wirtschaftskraft des Westmünsterlandes.
Nur wer sollte das Gewürzgeschäft betreiben? Giampietro Salerno sprach darüber mit einem „Genussmenschen“: mit dem Stadtlohner Ralf Strotmann, der demnächst an der Eschstraße 19 eine eigene Kaffeerösterei eröffnen wird. Schon 2019 hatte Ralf Strotmann Café-Pläne am alten Bahnhofsgebäude geschmiedet, die aber zum Bedauern vieler Stadtlohner nicht umgesetzt werden konnten.
„Schon als Kind die Nase in der Gewürztüte“
Für den Gewürzladen hatte Ralf Strotmann gleich eine leidenschaftliche Feinschmeckerin im Auge: seine Tochter Xenia Dischinger. „Sie hat schon als Kind ihre Nase in jede Gewürztüte gesteckt“, sagt Ralf Strotmann. Und Xenia Dischinger sagt: „Das habe ich von meinem Vater gelernt. Der ist ein leidenschaftlicher Koch, der auch immer viel Neues ausprobiert hat.
Als ihr Vater von dem Gewürzladen erzählte, stand für sie sofort fest: „Das mache ich.“ Nach dem Abi hatte sie aus Liebe zur Natur eine Ausbildung als Forstwirtin in Barle begonnen, die sie in Kürze auch „auf jeden Fall“ abschließen wird. Aus Leidenschaft für ihren Kräutergarten, fürs Kochen und die Welt der Aromen wechselt sie jetzt ins Gewürzgeschäft. Und sie freut sich auf die Aromen und die Menschen, die sie auch zu Events in ihren Laden einladen will.
Förderprogramm wirkt gegen Leerstände
Weil eine Forstwirtin keine Betriebswirtin ist, holte sich der Familienrat auch die Expertise des Citymanagers und anderer Fachleute ein. Über ein Förderprojekt des Landes erhält Xenia Dischinger einen Mietzuschuss von 80 Prozent für die ersten beiden Jahre. „Das hat am Ende den Ausschlag gegeben, diesen Schritt zu wagen“, sagt die 21-Jährige. Sie betont aber: „Das muss sich auf Dauer aber auch ohne Mietzuschuss rechnen. Ich will das ja länger als nur zwei Jahre lang machen.“
Für Citymanager Giampietro Salerno ist der Gewürzladen ein schönes Beispiel für die Wirksamkeit des Förderprogramms. „Das Ladenlokal steht seit 2016 leer, seit Apollo-Optik ausgezogen ist. Jetzt bekommen wir mit dem Gewürzladen ein Alleinstellungsmerkmal für Stadtlohn, das über Stadtlohn auch hinausstrahlen wird.“