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Coronafall lässt Stadtlohner Abiturienten vor den Prüfungen bangen
Abitur
Nur wenige Tage vor dem Abitur hat sich ein Stadtlohner mit Corona infiziert. Er und drei weitere Abiturienten verpassen wegen der Quarantäne ihre erste Abi-Klausur. Weitere Tests stehen aus.
Eigentlich haben die 102 Abiturientinnen und Abiturienten des Stadtlohner Geschwister-Scholl-Gymnasiums ja schon genug Stress: In dieser Woche steht die erste Abi-Klausur im Terminkalender: Am Freitag, 23. April, brütet der Englisch-Leistungskurs in der Stadthalle über seinen Aufgaben. Dann geht es Schlag auf Schlag bis zum 4. Mai. Dann wartet die Mathematik-Leistungskurs-Klausur.
Und ausgerechnet jetzt gibt es auf der Zielgeraden doch noch einen Coronafall unter den Stadtlohner Abiturienten. Der betroffene Schüler wurde am vergangenen Freitag nach einem familiären Kontakt mit einem PCR-Test getestet.
Am Samstag lag das positive Ergebnis vor. Das Gesundheitsamt des Kreises Borken hat über ihn und drei weitere Mitschüler, die Kontakt zum Infizierten hatten, eine Quarantäne verhängt. Das bestätigte am Dienstag Schulleiter Jochen Wilsmann auf Anfrage.
32 weitere Abiturienten werden getestet
„32 weitere Abiturientinnen und Abiturienten werden jetzt getestet. Es handelt sich um 10 Sitznachbarn der Betroffenen und um 22 Schüler, die eine Warnmeldung über die Corona-App bekommen haben“, so Jochen Wilsmann.
Nachdem der Schulleiter am Samstag von dem positiven Testergebnis erfahren hatte, sagte er die letzten drei Präsenzunterrichtstage für den Abi-Jahrgang, die in dieser Woche von Montag bis Mittwoch hätten stattfinden sollen, ab. Stattdessen gab es Distanzunterricht für die Abiturienten.
Nachschreibtermine sind möglich
Für die vier Schüler, über die das Gesundheitsamt eine Quarantäne verhängt hat, steht schon fest: Sie werden ihren ersten Klausurtermin verpassen. Damit gerät das Abi aber nicht ins Wanken. „Es gibt Nachschreibtermine“, so Schulleiter Wilsmann. Diese Termine sind für Krankheitsfälle vom Land NRW zentral im Zeitraum vom 7. bis zum 21. Juni festgelegt worden.

Schulleiter Jochen Wilsmann hofft, dass es unter den Abiturienten keine weiteren Infektionsfälle gibt. © privat
Jochen Wilsmann hat noch eine zweite Beruhigung für Schüler und Eltern: Sollte auch der erste Nachschreibtermin wegen einer Coronainfektion oder wegen Quarantäneanordnungen nicht genutzt werden können, so könne in Absprache mit der Bezirksregierung auch noch ein zweiter Ausweichtermin angesetzt werden.
„Eltern und Schüler haben sehr besonnen reagiert“
Dennoch, so weiß der Schulleiter, strapaziere die gegenwärtige Situation die Nerven von Schülern und Eltern in besonderer Weise. „Die Aufregung ist verständlicherweise sehr groß. Es ist sehr aufwühlend, weil ja die Folgen von Krankheit und Quarantänemaßnahmen nicht nur den Einzelnen, sondern immer auch die ganze Familie betreffen.“
Jochen Wilsmann lobt aber die Reaktionen der Eltern und Schüler: „Alle reagieren sehr besonnen und vernünftig.“ Er führt das unter anderem auch auf die umsichtigen Maßnahmen des Gesundheitsamtes des Kreises Borken zurück. „Das Gesundheitsamt hat bei der Kontaktverfolgung sehr genau hingeschaut und mit Augenmaß zielgenaue Maßnahmen ergriffen.“
Bei den Schnelltests bislang nur negative Ergebnisse
In der vergangenen Woche waren neben dem Abitur-Jahrgang nur die rund 75 Schülerinnen und Schüler der Q1-Stufe, die im nächsten Jahr das Abitur macht, im Präsenzunterricht des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Am vergangenen Montag hat der Wechselunterricht für die anderen Jahrgangsstufen begonnen. Dabei unterzieht sich jeder Schüler zwei Mal in der Woche einem Coronaschnelltest.
„Das klappt gut. Es ist schon zur Routine geworden“, sagt Jochen Wilsmann. Und die gute Nachricht lautete am Dienstag: „Keiner der Tests hatte ein positives Ergebnis“, so Jochen Wilsmann. Er hofft, dass nun auch die PCR-Testergebnisse der Abiturienten negativ sind. Wilsmann: „Ich habe großen Respekt davor, wie verantwortungsvoll unsere Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Monaten mit den Coronaregeln umgegangen sind. Sie haben zum Ende ihrer Schulzeit auf vieles verzichtet, um die Allgemeinheit zu schützen.“