
© Markus Gehring
Corona: Nikolausumzug fällt aus – Kinder bekommen aber Nikolaustüten
Nikolausumzug Stadtlohn
Schweren Herzens hat die Nikolausgesellschaft Stadtlohn den Beschluss gefasst, den Nikolausumzug ausfallen zu lassen. Wenn es Corona zulässt, sollen die Kinder aber Nikoläuse zu sehen bekommen.
Ein besonderes Gefühl haben viele, viele Stadtlohner am frühen Abend eines jeden 5. Dezember – eigentlich schon Tage vorher. Der stimmungsvolle Nikolausumzug gehört ganz klar zu den Höhepunkten im Jahreslauf. Auf den freuen sich die Stadtlohner, den genießen sie. Jung oder älter. Dieses Jahr fällt er wegen der Corona-Pandemie aus.
Umzug fällt aus – Kinder bekommen aber Nikolaustüten
„In diesem Jahr ist vieles nicht oder nur schwer möglich. So mussten wir von der Nikolausgesellschaft in der Vorstandssitzung schweren Herzens den Beschluss fassen, dass der Nikolausumzug im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden kann“, teilte Klaus-Dieter Weßing per E-Mail mit.
Beim Telefonat mit der Redaktion ist die Enttäuschung, die durch diese Zeilen klingt, noch deutlich zu hören. Der Schriftführer der Nikolausgesellschaft beschreibt die Vorstandssitzung mit zwei Worten: „Betretene Gesichter“. Zum Einen, weil die Entscheidung getroffen werden musste, die anders nicht möglich war. Und zum Anderen, weil alles, was jetzt alternativ geplant wird, je nach Entwicklung der Corona-Pandemie auch noch ausfallen könnte.
Klaus-Dieter Weßing erzählt, was sich die Nikolausgesellschaft überlegt hat. Auf jeden Fall soll jedes Kind, vom Kleinstkind bis zum Viertklässler, mit einer Nikolaustüte bedacht werden. Und möglichst auch einen Nikolaus sehen.
„Für die Grundschulkinder werden wir die Tüten zu den Schulen bringen“, erläutert Weßing den aktuellen Plan. Die Gesellschaft stellt zwei Nikoläuse und Knecht Ruprechts, beide Duos besuchen am Freitag, 4. Dezember, vormittags jeweils zwei Grundschulen. Auf dem Schulhof soll sich der Nikolaus dann den Kindern zeigen und auch zu ihnen sprechen.
Alle Pläne sind vielleicht in einigen Wochen nicht mehr umsetzbar
Wie die Tüten dann genau an die Schüler verteilt werden, wird noch kurzfristig entschieden werden müssen. Wie gesagt, die Corona-Regeln müssen es zulassen. Dasselbe gilt für die Bescherung mit Nikolaustüten an die Klein- und Kindergartenkinder. Die Stadthalle fällt wegen zu schwieriger Belüftung aus.
Bislang könnte sich die Gesellschaft vorstellen, am Samstag, 5. Dezember, auf dem Busbahnhof Stationen zur Verteilung aufzubauen. „Wir hoffen dann auf die Mithilfe der Feuerwehr, wir müssten dann ja Absperrungen aufstellen“, blickt der Schriftführer der Nikolausgesellschaft voraus.

2019: Der Nikolaus wurde auf dem Stadtlohner Marktplatz von tausenden Kindern begrüßt. © Markus Gehring (A)
Feuerwehr, DRK und alle Musikkapellen aus Stadtlohn sind ja traditionell beim Nikolausumzug im (ehrenamtlichen) Einsatz. „Auf Musik werden wir wohl verzichten“, mutmaßt Klaus-Dieter Weßing. Nichts sollte man planen, was Menschen gemütlich zusammenstehen ließe. Ausfallen wird, davon ist auszugehen, auch der Nikolaus-Besuch im Krankenhaus.
Nun bleibt abzuwarten, wie lange die aktuellen Planungen standhalten. Mitte November wird die Nikolausgesellschaft aller Voraussicht nach die Eltern der Kleinkinder anschreiben. Mit den Tütengutscheinen erhalten die Familien dann auch Informationen darüber, wie genau die Verteilung der Tüten geplant ist.
Auch die Erwachsenen ziehen viel Freude aus ihrem Ehrenamt. Wie Klaus-Dieter Weßing selbst: Der Schriftführer ist Schauspieler bei den Theaterstücken der Nikolausgesellschaft – und übernimmt auch die Rolle eines Nikolauses. „Dieses Jahr wäre ich am Rathaus gewesen“, sagt er frustriert.
Stadt zahlt Zuschuss von 3000 Euro für die Tüten
Und am nächsten Sonntag wäre eigentlich die Bühne aufgebaut worden für die Aufführungen der Theaterstücke. Die waren schon im August abgesagt worden. Die für November geplanten Aufführungen hätten zu viele Auflagen zu erfüllen gehabt. Sonst werden die Nikolaustüten immer aus den Theater-Erlösen bestritten. In diesem Jahr zahlt die Stadt einen Zuschuss von 3000 Euro, und die Nikolausgesellschaft hat noch ein kleines Polster.
„In diesen für uns alle schwierigen Zeiten hoffen wir auf das Verständnis aller und wünschen alles Gute und Gesundheit“, betont Klaus-Dieter Weßing für die Nikolausgesellschaft am Ende seiner Mitteilung.