Buslotse Heinrich Mers hat in Coronazeiten einen besonderen Blick auf die Auslastung der Busse.

© Markus Gehring

Britische Mutante: Stadtlohn hat die Schulbusse genau im Blick

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Gudrun Wienand organisiert die Schulbusse für einige hundert Fahrschüler. Jetzt ist Organisationsgeschick gefragt. Angesichts der Ausbreitung der britischen Mutante ist Abstand doppelt wichtig.

Stadtlohn

, 19.03.2021, 17:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Morgens früh auf den Straßen rund um Stadtlohn: 8 Busse bringen 149 Fahrschülerinnen und -schüler aus Südlohn und Oeding zum Gymnasium, zu den beiden Realschulen und zur Losbergschule. Aus Ahaus fahren 9 Schüler zur Losbergschule, aus Vreden 67 zu den beiden Realschulen. 5 Busse aus Gescher bringen 121 Schüler zum Gymnasium ...

Wie ist die aktuelle Lage in den Schulbussen von und nach Stadtlohn? Und wie sehen die weiteren Planungen in den nächsten Wochen aus? Sind die eingesetzten Schulbusse besonders voll? Müssen zusätzliche Busse eingeplant werden?

Verstärkerbusse entzerren Schülerströme

Diese Fragen richtete jetzt der Fraktionsvorsitzende der FDP, Dr. Albert Daniels, an die Verwaltung. Hintergrund ist der Start des Wechselunterrichts in dieser Woche und der gleichzeitigen Ausbreitung der britischen Coronamutante, die in Verdacht steht, sich besonders auch unter Kindern und Jugendlichen schneller zu verbreiten.

Der zuständige Fachbereichsleiter Klaus-Dieter Weßing stand in der jüngsten Sitzung des Schul- und Bildungsausschusses Rede und Antwort. Er präsentierte dem Ausschuss ein umfangreiches Zahlenwerk, das den Einsatz etlicher „Verstärkerbusse“ belegte. Sie sollen die Schülerströme entzerren. „Stehplätze sind grundsätzlich nicht vorgesehen“, so Klaus-Dieter Weßing. „Wir wollen aber auch nicht, dass die Busse bis auf den letzten Sitzplatz komplett voll sind.“

25 Schulbusse im Einsatz

Insgesamt sind derzeit 25 Schulbusse im Einsatz. Dazu kommt noch der Regionalverkehr. Mit rund 340 Kindern und Jugendlichen ist die Zahl der Fahrschülerinnen und Fahrschüler zurzeit wegen des Wechselunterrichts noch reduziert. Aber aufgrund des steigenden Anteils der britischen Virusmutation hat die Stadt Stadtlohn am 8. März beim Kreis Borken eine Wiederaufnahme der Verstärkerfahrten ab dem 15. März beantragt. Derzeit fahren alle Verstärkerbusse. Weßing: „Die Situation vor Ort wird laufend überprüft.“

Von Richard Henrichs, Ratsmitglied und ÖPNV-Experte der Grünen im Kreistag, gab es Lob in der Sitzung des Schul- und Bildungsausschusses: Zusatzbusse seien schwer zu beschaffen. Er sei froh, dass das in Stadtlohn offenbar so gut gelinge.

„Es klappt sehr gut“

Klaus-Dieter Weßings Fazit zur Schülerbeförderung in Coronazeiten: „Es klappt sehr gut. Elternbeschwerden hat es in jüngster Zeit nicht gegeben.“ Das sei der guten Zusammenarbeit mit dem Kreis und dem logistischen Geschick von Gudrun Wienand zu verdanken, die im Rathaus für die Organisation der Schulbusse zuständig ist.

„Der Teufel steckt im Detail“, sagt Gudrun Wienand. Denn die Schülerströme verändern sich ständig, weil sich auch die Stundenpläne ändern. Und weil Schülerinnen und Schüler nach Schulschluss sich auch schon mal spontan umentscheiden. „Wir wissen nicht, welchen Bus die Schüler nehmen werden. Und wir können es auch nicht vorschreiben.“

Stadt setzt auf Rückmeldungen von Schulen und Eltern

Darum ist Gudrun Wienand auch froh über die Rückmeldungen der Schulen und Eltern, wenn es irgendwo in den Bussen zu eng werden sollte. Zum Start des Wechselunterrichts in dieser Woche beobachtete Buslotse Heinrich Mers zum Beispiel, dass es sich am Busbahnhof knubbelte. Aus diesem Grund wurde kurzfristig ein Bus vom Gymnasium über den Bushahnhof gelenkt.

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Wie es nach den Osterferien mit dem Schulunterricht weitergehen wird, weiß noch niemand mit Sicherheit. Sicher ist nur, dass die Abiturienten nicht mehr zum Unterricht müssen, was für eine gewisse Entlastung sorgt. Auf alle anderen Entwicklungen wird sich Gudrun Wienand einstellen.