
© Eva Vehring
Birte Wellkamp ist die Neue im Jump In und sorgt für frische Ideen
Jump In
Seit Juni leitet Birte Wellkamp das Jugendhaus Jump In und hat seitdem schon zwei Ferienfreizeiten organisiert – jetzt auch endlich wieder ohne Maske. Sie selbst braucht in einem bestimmten Bereich noch Nachhilfe von ihren Schützlingen.
Das Jugendhaus Jump In hat eine neue Leiterin: Seit Juni trägt Birte Wellkamp aus Borken die Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen im Alter von 8 bis 17 Jahren, die in zwei Altersgruppen zeitlich getrennt betreut werden.
Im Juni war Wellkamp, die an der Katholischen Hochschule in Münster studiert hat, direkt in die Planung für die Sommerferien mit eingestiegen und hat inzwischen schon viele eigene Ideen eingebracht.
So ist der Kidstreff für Acht- bis Elfjährige in Zukunft zwei Mal pro Woche geöffnet. Jeden Mittwoch und Freitag haben die Mädchen und Jungen das Jump In dann für sich ganz alleine und können bei wechselnden Aktivitäten ihren Spaß haben.
Nachhilfe an der Playstation
Für die Älteren wird ein offener Treff angeboten, der montags, dienstags und donnerstags von bis zu 20 Jugendlichen besucht wird. Hier steht vor allem die Playstation hoch im Kurs, insbesondere der Fußball-Klassiker FIFA. Leiterin Wellkamp hat da keine Chance, wie sie zugeben muss. „Ich kann noch viel dazulernen“, gibt die 26-Jährige lachend zu.
Der offene Treff werde vor allem von Jugendlichen mit Migrationshintergrund genutzt, so die Borkenerin. Deren Integration sei deshalb auch eines ihrer wichtigsten Ziele. Besonders im Lockdown hätte das Team festgestellt, wie soziale Ungleichheit noch verstärkt wurde. „Homeschooling war für viele kaum möglich“, sagt Eva Vehring, Gesamtleiterin des Jugendwerks Stadtlohn, zu dem auch das Jump In gehört.
Bedürfnis nach Gemeinschaft und Austausch
Das habe vielschichtige Gründe – von nicht vorhandener Hardware bis hin zu mangelnder Motivation der Jugendlichen. „Viele Kids fühlten sich abgehängt“, sagt auch Wellkamp. Ihre Aufgabe sei es da, zu motivieren und ihre Hilfe anzubieten. Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben, sie ernst zu nehmen und in den für sie wichtigen Bereichen zu unterstützen, ist erklärtes Ziel des Jugendwerks.
Insbesondere das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Austausch sei in der Coronazeit deutlich geworden, weiß Gesamtleiterin Vehring: „Wir sind deshalb froh, dass wir wieder richtig durchstarten können“. Die coronabedingten Schließungen seien eine schwierige Zeit gewesen für die jungen Menschen. „Die Kids sind froh, dass sie ihre Freunde auch wieder ohne Maske treffen können“, ergänzt Kollegin Wellkamp.
Viel draußen unterwegs
Viele Angebote im Freien sind möglich. Die sind es auch gerade, die besonders gut ankommen. Eine Wippe im Wald bauen, die Nachtwanderung in den Ferien oder Stockbrot braten am gemütlichen Lagerfeuer seien richtige Events für die Kinder und Jugendlichen gewesen, erinnern sich die zwei Pädagoginnen. „Wir wollen Räume schaffen, in denen sie sich ausprobieren können“, betonen Wellkamp und Vehring.
Ideen dafür hat die neue Leiterin, die gerade ihren Bachelor für Soziale Arbeit bestanden hat, genug. So möchte sie Spaß an Handarbeiten wie Häkeln oder Stricken und am ersten mit eigenen Händen selbst geschaffenen Kleidungsstück wecken. Kleine Erfolgserlebnisse, die dazu anregen, weiterzumachen und sich auszutesten – wie auch in der Koch- und Backgruppe, die Wellkamp ins Leben rufen möchte. „Gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit sind mir dabei wichtig“, betont sie.
Sprachrohr für Kids sein
Themen, die Jugendliche eben auch beschäftigen und die sie im Jump In jederzeit kommunizieren dürfen. „Wir möchten das Sprachrohr für Kinder und Jugendliche sein und ihre Interessen in Stadtlohn vertreten“, heißt es analog in der Vereinssatzung des Jugendwerks.
Mag gute Storys mit Tiefgang und Feingefühl, hasst rote Autos und WLAN-Störungen, findet dass Katzenstreu öfter im Angebot sein könnte