An der Spitze des Fördervereins haben sich Rosemary Klatt und Claus Zumbusch für das Krankenhaus für das Krankenhaus Maria-Hilf in Stadtlohn stark gemacht. Jetzt wird der Verein aufgelöst.

© Christin Lesker

Auflösung: Ohne Krankenhaus auch kein Förderverein in Stadtlohn

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Der Förderverein Maria-Hilf löst sich auf. Der Verein hatte sich zum Ziel gesetzt, das Stadtlohner Krankenhaus zu unterstützen. Die Schließungsentscheidung hat die Mitglieder hart getroffen.

Stadtlohn

, 07.12.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Gute Besserung wünscht der Förderverein Maria-Hilf“ – auf diesem freundlichen Genesungswunsch hat in der Vergangenheit so mancher Patient im Stadtlohner Krankenhaus seinen Kopf weich betten können. In blauen, gestickten Buchstaben ziert er die „Fritzchen“, die kleinen Extra-Kopfkissen in den Krankenhausbetten. Der Förderverein selbst ist indes hart gelandet. Das Krankenhaus wird 2024 geschlossen. Darum hat der Verein seine Auflösung beschlossen. Und das schon zum Jahresende.

Claus Zumbusch ist der Vorsitzende des Fördervereins, der 33 Mitglieder zählt. Zusammen mit seiner Vorgängerin und Stellvertreterin Rosemary Klatt hat er sich für das Krankenhaus Maria-Hilf und für das St. Josef Senioren- und Pflegezentrum starkgemacht. „Wir wollten Verbesserungen für die Menschen in den Einrichtungen ermöglichen, für Patienten und für das Personal.“ Jetzt geht Claus Zumbusch einen „schmerzhaften Schritt“, wie er selbst sagt.

Vereinsziel: „Im Kleinen Großes tun“

Die „Fritzchen“ waren ein Beispiel für das Motto des Vereins: „Im Kleinen Großes tun“. Als die kleinen Zusatzkissen vor einigen Jahren aus Kostengründen eingespart wurden, sprang der Förderverein mit Spendengeldern in die Bresche. „Ein kleines Kissen unterm Arm oder beim Lesen unterm Kopf wirkt manchmal Wunder“, meint Claus Zumbusch.

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Das Wunder der Krankenhausrettung in Stadtlohn indes blieb aus. „Das tat weh“, sagt Claus Zumbusch, wenn er an den 7. Oktober zurückdenkt. Das war der Tag, an dem das Klinikum Westmünsterland die Schließung des Krankenhauses in Stadtlohn bekannt gab. „Ich habe erst aus der Zeitung davon erfahren“, sagt Claus Zumbusch.

Schließungsentscheidung war „schmerzhaft, aber nachvollziehbar“

Für den Schritt des Klinikums zeigt er durchaus Verständnis. Angesichts der medizinischen Entwicklung, der politischen Vorgaben und Probleme kleinerer Häuser, Personal zu finden, sei es wohl eine „schmerzhafte, aber nachvollziehbare Entscheidung“ gewesen. Man dürfe auch nicht nur klagen. „Wir haben doch in den letzten Jahrzehnten eine Spezialisierung und Professionalisierung im Krankenhaus- und Rettungswesen erlebt, die viele Leben gerettet hat.“

Rosemary Klatt und Claus Zumbusch wollen sich künftig ehrenamtlich für den Hospiz-Förderverein engagieren.

Rosemary Klatt und Claus Zumbusch wollen sich künftig ehrenamtlich für den Hospiz-Förderverein engagieren. © Stefan Grothues

Dennoch macht es ihn auch ein wenig traurig, dass die 150-jährige Krankenhaustradition in Stadtlohn bald zu Ende geht. „Bürgersinn und Spendenfreudigkeit haben ja erst die Gründung des Krankenhauses ermöglicht. Diesen Gedanken wollten wir mit dem 2017 gegründeten Förderverein aufgreifen“, sagt Claus Zumbusch. „Es ging uns ja nicht nur um das Finanzielle. Wir wollen Bewusstsein dafür schaffen, welche Bedeutung das Krankenhaus und die anderen Einrichtungen der Stiftung Maria-Hilf für die Stadt und die umliegenden Orte haben.“

Auflösungsbeschluss erfolgte einstimmig

Der Erfolg war begrenzt. „Es ist leichter, für das Hospiz oder für eine Senioreneinrichtung Spenden einzuwerben, als für ein Krankenhaus. Dabei ging es uns ja nicht um Spenden für medizinisches Gerät, sondern um konkrete Verbesserungen für die Menschen“, sagt Claus Zumbusch. Darum habe der Verein schon im Sommer vor der Schließungsentscheidung über eine Umstrukturierung nachgedacht.

Das ist nun hinfällig. In der jüngsten Generalversammlung beschlossen die Mitglieder einstimmig die Auflösung des Fördervereins zum Jahresende. „Ich habe mich schwergetan mit der Entscheidung. Aber nach vielen Gesprächen sahen wir alle keine vernünftige Alternative“, sagt der Vorsitzende.

Guthaben fließt in die Stiftung St. Otger

Das Guthaben des Vereins, es handelt sich nach Zumbuschs Angaben um eine Summe im unteren fünfstelligen Bereich, fließt nach den Vorgaben der Vereinssatzung nun in die Stiftung St. Otger. „Das Geld kommt sozialen Zwecken zugute“, sagt Claus Zumbusch. „Wir wollten ja immer Menschen unterstützen, weniger Institutionen.“

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Die Vereinsauflösung war ein schwerer Schritt. Verbittert aber hat sie Claus Zumbusch nicht. Gemeinsam mit seiner Mitstreiterin Rosemary Klatt will sich der Bäcker- und Konditormeister nun ehrenamtlich im Förderverein des Elisabeth-Hospizes engagieren.