Alter Bahnhof in Stadtlohn Denkmalmittel sollen fließen, neuer Mieter ist in Sicht

Alter Bahnhof: Denkmalmittel sollen fließen, neuer Mieter ist in Sicht
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Die Stadt Stadtlohn stellt im nächsten Jahr für die weitere Sanierung des alten Stadtlohner Bahnhofs neue Denkmalmittel bereit. Einstimmig hat der Bauausschuss beschlossen, 40.000 Euro im Haushaltsentwurf 2024 einzuplanen.

Das Denkmal hat einen privaten Eigentümer. Dessen Architekt Hermann Josef Steverding ist „recht optimistisch“, dass das seit vielen Jahren leer stehende Denkmal 2025 einen neuen Mieter haben wird. Aber es gibt noch einige Fragezeichen.

Eines der beiden Treppenhäuser im Bahnhof mit der 120 Jahre alten Holztreppe
Eines der beiden Treppenhäuser im Bahnhof mit der 120 Jahre alten Holztreppe © Stefan Grothues

Schon 2022 hat der Eigentümer viel Geld in die Hand genommen. Die äußere Hülle des Bahnhofs, das Mauerwerk, die Fenster und Türen und das Dach sind denkmalgerecht saniert und restauriert worden. Ein halbe Million Euro haben die Arbeiten gekostet. Die Stadt hat die Arbeiten mit 67.000 Euro aus Denkmalschutzmitteln gefördert, Bund und Land zusätzlich mit 90.000 Euro.

Jetzt kommt der nächste Schritt. Unter anderem muss der Keller trockengelegt und abgedichtet werden. Die beiden historischen Innentreppenanlagen sowie die Türen und Zargen werden denkmalgerecht saniert. Der historische Fahrkartenschalter und die Bodenfliesen in der alten Schalterhalle sollen aufgearbeitet werden.

Neuer Mieter in Sicht

An der Sanierung des 120 Jahre alten Denkmals nehmen die Stadtlohner regen Anteil. Jahrelang war das Gebäude dem Verfall preisgegeben. Jetzt erstrahlt die Außenhaut bereits in altem Glanz. Im September fand der Tag der offenen Tür anlässlich des ersten Sanierungsschritts eine große Resonanz.

Damals sagte Hermann Josef Steverding: „Die Suche nach einem Mieter beginnt jetzt. Wir wollten das Gebäude erst präsentabel machen.“ Heute ist der Architekt einen Schritt weiter: „Es gibt einen ernsthaften Interessenten, aber auch noch einige offene Fragen.“

Keine Gastronomie

„Mit dem Kreis Borken haben wir die künftige Nutzung baurechtlich bereits abgestimmt. Fragen des Brandschutzes müssen aber noch geklärt werden“, sagt der Architekt. Und die Denkmalschützer in Münster müssen aus ihrer fachlichen Sicht auch noch grünes Licht geben.

Um welche Nutzung handelt es sich denn? Das will Hermann Josef Steverding erst dann verraten, wenn die Entscheidung wirklich gefallen ist. „Das könnte im Februar 2024 der Fall sein. Ich bin recht optimistisch“, so der Architekt.

Zwei Dinge aber kann er jetzt schon mitteilen: Es handele sich um eine „halböffentliche“ Nutzung. Eine Gastronomie sei nicht vorgesehen. Steverding: „Wenn alles gut läuft, dann wird der neue Mieter 2025 einziehen.“

Der Bahnhof in Stadtlohn nach der Sanierung der Außenfassade
Im Sommer 2023 wurde die Sanierung der Außenfassade abgeschlossen. Jetzt fließen neue öffentliche Mittel in die denkmalgerechte Innensanierung. © Stefan Grothues

Im Bauausschuss war die finanzielle Unterstützung für die Sanierung im Gebäudeinnern unumstritten. „Wir haben die Außensanierung unterstützt. Jetzt macht es Sinn, dass wir auch den zweiten Schritt tun“, sagte Günter Dirks (Grüne).

Die denkmalbedingten Aufwendungen für die Innensanierung bezifferte der Eigentümer auf rund 200.000 Euro. Er hat auch Landesmittel beantragt, die noch nicht bewilligt sind. Der verbleibende Eigenanteil liegt voraussichtlich bei einem Drittel der Kosten.

Werner Bütterhoff, sachkundiger Bürger der UWG im Bauausschuss, lobte das neue Erscheinungsbild der bereits renovierten Bahnhofsfassade, die das Erscheinungsbild der Stadt aufwerte. Bütterhoff: „Man könnte den Ausblick noch verschönern, wenn der zerstörte Waggon vor dem Bahnhof verschwinden würde.“

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