Rettende Rauchmelder
Expertentipp
Jährlich sterben in Deutschland etwa 600 Menschen durch Brände. 6000 Menschen erleiden Brandverletzungen. Die Brandschäden im Privatbereich verursachen Kosten von mehr als einer Milliarde Euro. So die Statistik der Feuerwehr Dortmund.

In vielen Bundesländern müssen Wohnungen inzwischen per Gesetz mit Rauchmeldern ausgestattet sein, in anderen gilt eine Übergangsfrist. Foto: Martin Gerten/Symbolbild
Rauchmelder, die sofort einen schrillen, unüberhörbaren Alarm auslösen, warnen uns vor der Katastrophe. Bernd Rogge, Hauptbrandmeister bei der Feuerwehr Dortmund, gibt drei Tipps, was es zu beachten gilt.
Die Wirkung: Im Falle einer Brand- oder Rauchentwicklung löst der Rauchmelder sofort Alarm aus. „Rauchentwicklung ist besonders in der Nacht gefährlich, da der Geruchssinn im Schlaf ausgeschaltet ist. Wir nehmen das also gar nicht wahr. Entweder wachen wir nicht rechtzeitig oder leider gar nicht mehr auf, hat unser Körper den giftigen Rauch erst aufgenommen“, erklärt Bernd Rogge.
Der technische Ablauf: Rauchmelder arbeiten nach dem sogenannten Streulichtprinzip. Der eigentliche Melder erkennt mittels dieses Prinzips über Lichtsignale den Brandrauch und löst das Warnsignal aus. So ist sichergestellt, dass der Rauchmelder im Brandfall zuverlässig warnt – ohne gleich bei Kerzen- oder Zigarettenrauch einen Fehlalarm auszulösen. „Der Rauchmelder kann also saubere von verschmutzter Luft unterscheiden“, erklärt Bernd Rogge.
Der Alarm ist dann 85 dB laut. Die Landesbauordnung sehe vor, dass die Rauchmelder in Schlaf-/Kinderzimmern und in Fluren angebracht werden müssten – „das ist der Mindestschutz“, sagt Rogge. Andere Räume wie Wohnzimmer sind natürlich auch möglich. „In der Küche empfiehlt sich ein Wärmemelder, der auf die Temperatur, nicht auf Rauch reagiert.“
Die Qualität: Seit August 2008 dürfen nur noch zertifizierte Rauchmelder nach DIN EN 14 604 verkauft werden. Damit erfüllen alle im deutschen Handel angebotenen Geräte die wichtigen Qualitätsstandards. „Die Geräte, die man im Handel bekommt, sind alle tauglich. Es gibt aber Qualitätsunterschiede – bezogen auf Häufigkeit der Fehlalarme und Laufzeit der Batterien.“ Bernd Rogge rät: „Den besten Rauchmelder kaufen, den man sich leisten kann – ähnlich wie beim Auto. So viel Mühe sollte die Sicherheit des Haushaltes und der Familie wert sein.“