Licht hilft bei Winterdepression?
Wahr oder falsch?
Kann man eine Winterdepression wirklich mit einer Lichttherapie entgegenwirken? Der Gesundheitsmythos auf dem Prüfstand.

Im Winter mangelt es oft an natürlichem Licht – das kann schnell auf die Stimmung und das Wohlbefinden schlagen. © AOK/hfr
Ja, das stimmt. Licht steuert auch körpereigene Hormone, daher reagiert unser Körper auf die speziellen Lichtverhältnisse im Winter: Der Melatoningehalt, der den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert, steigt an, während der Serotoningehalt sinkt.
Das erklärt die gedämpfte Stimmung bei vielen Menschen durch den jahreszeitlich bedingten Lichtmangel im Winter, verbunden mit einem erhöhten Schlafbedürfnis, Antriebslosigkeit und Heißhungerattacken.
Bei großem Leidensdruck sollten die Beschwerden ärztlich abgeklärt werden. Die Diagnose könnte eine ‚saisonal abhängige Depression‘ (SAD) oder Winterdepression sein.
Mit Licht gegen die Winterdepression vorgehen
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Behandlung mit Licht Besserung bringen kann. Dafür gibt es spezielle Lampen, die mindestens 2.500 bis 10.000 Lux starkes Licht erzeugen. Zum Vergleich: die übliche Zimmerbeleuchtung beträgt maximal 500 Lux.
Am besten wirkt diese „Lichtdusche“ morgens, deshalb wird empfohlen, sie zwischen sieben und zehn Uhr durchzuführen.
Raus an die frische Luft!
Vorbeugend gegen SAD hilft außerdem regelmäßige Bewegung im Freien, zum Beispiel ein halbstündiger Spaziergang in der Mittagspause.
Das sorgt für eine geringere Ausschüttung von Melatonin und regt die Produktion von Serotonin an, so die AOK-Experten.