Apps auf Rezept für viele verzichtbar AOK-Befragung zu Digitalen Gesundheitsanwendungen

AOK-Befragung zu Digitalen Gesundheitsanwendungen
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Das sind zentrale Ergebnisse einer bundesweiten Online-Befragung. „Die digitalen Gesundheitsanwendungen bieten eine gute Möglichkeit, die medizinische Versorgung zu unterstützen. Im Vordergrund sollte dabei jedoch der medizinische Nutzen stehen.

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass der tatsächliche Nutzen vieler DiGAs nicht nachgewiesen werden kann. Hier muss das Bewertungs- und Zulassungsverfahren überprüft und weiterentwickelt werden, um die Versorgungssicherheit mit Apps optimaler zu gestalten“, sagt AOK-Chef Tom Ackermann.

Wie steht es um Akzeptanz und Nutzung digitaler Gesundheitsangebote?

Ziel der Befragung war es, zwei Jahre nach der Aufnahme der DiGAs in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung die Akzeptanz und das tatsächliche Nutzungsverhalten zu evaluieren. Allein bei der AOK NordWest in Westfalen-Lippe sind seit der Einführung der Verordnungsfähigkeit 5.647 DiGAs verordnet worden.

54 Prozent der befragten Versicherten der AOK NordWest bewerteten die Nutzung der DiGA als sinnvolle Ergänzung zu ihrer Therapie. „Trotz der insgesamt recht hohen Zufriedenheit mit den ‚Apps auf Rezept‘ sehen wir in den Ergebnissen eine gewisse Zurückhaltung bei der Einschätzung des erlebten Nutzens“, so AOK-Chef Ackermann. So bezeichneten nur 21 Prozent der Befragten die verschriebene DiGA als für sie „unverzichtbar“, auf 52 Prozent der Teilnehmenden trifft diese Aussage „eher nicht“ oder „überhaupt nicht“ zu.

Hohe Kosten stehen in Kritik

Kritik übt Ackermann wegen der hohen Kosten. Hersteller können im ersten Jahr der Aufnahme einen beliebig hohen Preis festlegen, der von den Krankenkassen für diesen Zeitraum erstattet werden muss. Das Spektrum reicht dabei von 119 Euro für eine Einmallizenz bis zu 2077,40 Euro und von 189 Euro bis 952 Euro für 90 Tage. „Hier ist der Gesetzgeber dringend gefordert, einen Riegel vorschieben“, fordert Ackermann.

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